Foto: © GEPA

Allianz Stadion: Rapid reichte Förder-Genehmigung mit Länderspiel-Nutzung ein

Eine Profil-Recherche zeigt nun brisante Details rund um die Länderspieldebatte im Allianz Stadion: Demnach haben die Hütteldorfer das Nutzungskonzept mit möglichen ÖFB-Länderspielen eingereicht.

Die von 90minuten.at Anfang Februar >> exklusiv berichtete Diskussion rund um den Wunsch von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, Länderspiele im Allianz Stadion stattfinden zu lassen, ist nun um eine brisante Facette reicher. Wie >> Profil-Recherchen ergeben haben, hat Rapid im Jahr 2014 im eingereichten Nutzungskonzept mit möglichen Länderspielen um eine Genehmigung „geworben“.

Rund 20 Millionen Euro steuerte die Stadt Wien für den Neubau von insgesamt 53 Millionen Euro bei. Ursprünglich war die Förderung für eine Subventionierung des alten Hanappi-Stadions vorgesehen. Rapid schwenkte damals bekanntlich um und beantragte eine Umwidmung der Förderung für einen Neubau. Der Antrag an die Magistratsabteilung 51 (das Sportamt der Stadt Wien) vom 8. August 2014 liegt profil vor.

In dem Antrag argumentierte die damalige Vereinsführung auch mit Länderspielen im Allianz Stadion: „ÖFB-Bewerbsspiele der Österreichischen Fußball Nationalmannschaft sowie Freundschaftsspiele“, steht laut Profil in diesem Papier. Der damals zuständige Sportstadtrat Christian Oxonitsch erinnert sich gegenüber profil: Eine Forderung der Stadt bestand darin, „dass das Stadion für Länderspiele geeignet sein muss“. Aber: Eine Bedingung sei damit nicht verknüpft gewesen. Man habe den Neubau als Ausweichmöglichkeit für den ÖFB gesehen, „falls das Happel-Stadion einmal renoviert wird“.

"Die Stadt Wien hat die Subvention gewährt und wollte auch etwas dafür haben. Die Sache ist eindeutig: Rapid hat Länderspiele als Möglichkeit angeführt, und auf Basis dessen sind die Beschlüsse gefasst worden."

Neubau statt Renovierung

Eine Renovierung des Happel-Ovals ist zwar immer weniger ein Thema, dafür ist ein Neubau seit Jahren eine latente Diskussion. Zuletzt meinte auch LASK-Stadionarchitekt Harald Fux im Interview mit der Tageszeitung >> Heute: „Jeder Euro wäre zu viel investiert. Wir wussten es ja 2002, als wir die EM-Bewerbung gestartet haben: Wir schminken ein Stadion auf EM. Jetzt sollen wir ein paar Millionen reinstecken und so tun, als ob alles wieder gut wäre? Es ist wahnsinnig komplex, weil man einem Gebäude quasi die Berechtigung abspricht. Aber es ist leider gnadenlos.“

Sollten sich Stadt Wien, Bund und ÖFB doch noch auf einen Neubau einigen, wäre die von Oxonitsch erwähnte Option, dass das Happel-Stadion nicht zur Verfügung steht, ein Thema. So oder so: Das Happel-Stadion ist immer weniger als Austragungsort für Länderspiele geeignet, womit das Allianz Stadion in der Diskussion als Austragungsort für Länderspiele in Wien auch in den kommenden Monaten und Jahren immer wieder zum Thema wird. 

 

„Stadt Wien wollte etwas haben“

Profil zitiert in dem Artikel auch eine nicht namentlich genannte Person, die für die damalige Stadtregierung mit am Verhandlungstisch gesessen ist: „Die Stadt Wien hat die Subvention gewährt und wollte auch etwas dafür haben. Die Sache ist eindeutig: Rapid hat Länderspiele als Möglichkeit angeführt, und auf Basis dessen sind die Beschlüsse gefasst worden.“

Der amtierende Sportstadtrat der Stadt Wien Peter Hacker hat eine profil-Anfrage zu der Causa bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.

 

Eine ganze Elf hat Rapid verkauft - so geht es ihnen jetzt:

90minuten.at-TV powered by OneFootball

90minuten.at-exklusiv

2. Liga TV