Foto: © Luftaufnahme: Pertlwieser

Architekt Harald Fux: „Die Form des LASK-Stadions ist einzigartig“ [Exklusiv]

Mit dem neuen Stadion in Linz hat Architekt Harald Fux dem LASK und sich selbst einen Meilenstein gesetzt. Im 90minuten.at-Gespräch blickt er auf die Highlights der modernsten Arena Österreichs.

++ 90minuten.at PLUS - exklusiv von Michael Fiala ++

 

Die Raiffeisen-Arena in Linz bekommt in diesen Tagen ihren letzten Schliff. Fast täglich gibt es neue Bilder, die die Weiterentwicklung des neuen Stadions zeigen. Besonders stolz auf diese Bilder blickt Stadionarchitekt Harald Fux, der 2020 mit seinem Architekturbüro RAUMKUNST ZT GmbH den Zuschlag zum modernsten Stadionprojekt Österreichs gewonnen hat.

„Die neue Raiffeisen-Arena in Linz wird bezüglich Konzept, Angebot und Größe nicht nur für mich ein Meilenstein sein. Es wird ein Stadion sein, das auch international prägen wird“, erzählt Fux, der den unverwechselbaren Charakter des Stadions betont: „Die Form ist einzigartig. Wir haben dort Volumen gezeigt, wo wir es brauchen und uns an anderen Stellen zurückgenommen.“ Der schonungsvolle und intelligente Umgang mit den Ressourcen hat schlussendlich zu jener Form geführt, „die sich nicht an anderen Stadien orientiert sondern sehr eigenständig ist. Die Raiffeisen-Arena auf der Gugl ist unverwechselbar.“

"In diesem Stadion wird man kaum einen Kubikmeter finden, der überflüssig wäre." - Harald Fux

Fux konkretisiert: „Trotz der aufwendigen Raumanforderungen haben wir es geschafft, kompakt zu bleiben. Wir sind nur dort groß geworden, wo es sein musste und waren sparsam, wo wir konnten. In diesem Stadion wird man kaum einen Kubikmeter finden, der überflüssig wäre“, so der Architekt, der ergänzt: „Dem Auftraggeber war es zudem auch wichtig, dass es Begegnungszonen für die Mitarbeiter:innen gibt. Es wurde also nicht nur an den Fußballsport an sich gedacht, sondern vor allem auch an die Menschen, an Mitarbeiter:innen, Trainer:innen, Nachwuchsspielr:innen – einfach an alle…“

Natürlich hat man sich für den Sport an den neuesten Entwicklungen orientiert. „Es wird eine runde Kabine geben, so wie wir es zum Beispiel von Manchester City kennen.“ Die Zeiten, wo ein Raum für Teams quadratisch oder ein langer Schlauch war, sind vorbei. „Auch der Sport kommt jetzt darauf, dass Raumzuschnitte wichtig sind…“

 

Nachhaltigkeit im Fokus

Ein wichtiges Thema beim Projekt spielte ganz besonders Nachhaltigkeit. „Die hat bereits in der Konstruktion bei der Form und dem Design begonnen. Je stärker man bereits in der Planung darauf eingeht, etwas zu konzipieren, was lange hält und währt, desto besser ist es natürlich.“ Zudem gibt es ein ressourcenschonendes Wassermanagement, eine optimierte Abfallvermeidung, LED-Beleuchtungen, um nur einige Beispiele zu nennen. „Auch das Energiekonzept ist sehr intelligent“, so Fux.

 

Mit diesen Plänen hat Harald Fux die Ausschreibung gewonnen:

Foto: © Raumkunst ZT GmbH

Foto: © Raumkunst ZT GmbH

Foto: © Raumkunst ZT GmbH

Foto: © Raumkunst ZT GmbH

Foto: © Raumkunst ZT GmbH

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Foto: © Raumkunst ZT GmbH

Foto: © Raumkunst ZT GmbH

Foto: © Raumkunst ZT GmbH

Ebenso wichtig war auch die Einbindung der Anrainer. „Durch die Verschiebung des Gebäudes haben wir zu den Anrainern mehr Luft bekommen. Die kompakte und geschlossene Form ist zudem extrem wichtig, um die Emissionen im Bereich Schall und Licht auf ein Minimum zu reduzieren. Das Stadion kann ein guter Nachbar sein“, ist Fux überzeugt. Die größte Herausforderung für Fux war, eine große Spielstätte in den Kontext einzubinden und trotzdem eine hohe Funktionalität und Wirtschaftlichkeit zu erreichen.

"Hier wird eine Wand von begeisterten Menschen entstehen, ich bin schon sehr gespannt, wie sich das auf die Stimmung auswirken wird." - Harald Fux

Internationale Bedeutung

Fux ist davon überzeugt, „dass die Gugl mit der Raiffeisen-Arena an überregionaler, ja sogar internationaler Bedeutung gewinnen wird.“ Die zentrale Lage sei dabei ein großer Vorteil. „Die Gugl wird mit der angeschlossenen Sport-Arena und dem Olympia-Stützpunkt an Effizienz und Bedeutung gewinnen und sich im Gedächtnis der sportaffinen Bevölkerung verankern.“

Ein sehr wichtiges Thema war für Fux auch die Barrierefreiheit. „Es ist zu wenig, wenn man einfach irgendwo im Stadion Raum für Rollstuhlplätze schafft. Barrierefreiheit haben wir in allen Kategorien und auf allen Ebenen geschaffen.“

 

Hoher Stellenwert für Fankultur

Besonders freut sich Fux bereits auf die Stimmung bei den LASK-Spielen. Die Fantribüne wurde speziell konstruiert, so dass es einen durchgehenden Rang gibt, der möglichst wenige Störfaktoren beinhaltet. „Hier wird eine Wand von begeisterten Menschen entstehen, ich bin schon sehr gespannt, wie sich das auf die Stimmung auswirken wird.“ Eines ist für Fux jedenfalls klar: „Das ist mein Lieblingsstadion jetzt und das wird es auch sehr lange bleiben.“

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