"Keine Mannschaft in Österreich hat diese Belastung gehabt wie wir im Moment."
Auch bei Siegen Aufregung: Spieltag 3, 3:0 gegen den WAC, Geplänkel mit Fountas bei der Auswechslung, gelbe Karte. Es folgte eine Auswärtsniederlage in Altach: „Keine Mannschaft in Österreich hat diese Belastung gehabt wie wir im Moment.“ Zwischendurch ein Sieg gegen Ried, dann das Derby, wieder geht es um Belastung: „Aber nach dem 13. Spiel muss ich die Mannschaft schon in Schutz nehmen. Sie waren wirklich schon am Limit.“ Weiter mit einer Niederlage gegen die Admira, daheim: „Möglicherweise ist es so, dass wir gegen kleine Mannschaften glauben, dass es reicht, besser zu sein.“ Niemand zwingt den Trainer, über mehr zu reden als das, was er beeinflussen kann. Tut er aber eben nicht.
Wer ist nie Schuld? Der Trainer. Klar.
Schuld sind also wahlweise Schiri, Belastung und die Mannschaft, die glaubt, es geht sehr leicht. Wer nicht schuld ist: Der Trainer. Klar, Cheftrainer beim SK Rapid ist gleichzeitig einer der schönsten Jobs des Landes, aber auch einer der Undankbarsten. Aber: Vielleicht sollte man dann nach dem Spiel nicht andauernd über alles andere reden. Die Leistung des Schiedsrichterteams kann ein Trainer nicht beeinflussen. Die Belastung mit vielen Europacupspielen ist keine valide Ausrede, schließlich will man ja in Saison 1 bestmöglich abschneiden, um in Saison 2 Europacup zu spielen, man weiß, was auf einen zukommt. Und, was man nicht vergessen sollte: Ein Fußballteam ist nunmal zum Fußballspielen da.
Dazu kommt: Wenn Spieler überspielt sind, wie Ercan Kara offenbar, müsste man sie ja auch nicht in allen 16 Saisonspielen einsetzen, 13 Mal mehr als 75 Minuten, oder? Wenn das Team anscheinend überheblich kickt gegen die „Kleinen“, dann wäre doch eigentlich der Cheftrainer in der Verantwortung, das Team so einzustellen, dass man nicht überheblich kickt. Kurzum: Kühbauer erklärt Remis und Niederlagen mit Themen, die er nicht beeinflussen kann und schiebt die Verantwortung allen anderen zu.
Ein Nachsatz zum Spiel am Sonntag sei noch erlaubt: Mag sein, dass Rapid sich in Salzburg einen Punkt ermauert hätte, hätte der VAR nicht eingegriffen. Aber dann sollte man auch erwähnen, Rapid aller Logik nach in Runde 2 auch nur deshalb Remis spielte, weil der VAR in der Nachspielzeit einen klaren Elfer für den LASK nach Foul von Arase an Karamoko nicht gegeben hat...