"Lille und Wolfburg, das sind Teams, die mit Salzburg auf europäischer Ebene nicht mithalten können. Der heimische Serienmeister hat einen im Vergleich zu diesen Teams vier Mal besseren UEFA-Koeffizienten"
Dass dann auch noch der spätere Europa League-Sieger Villarreal im Sechzehntelfinale viel cleverer agierte, kam noch dazu. Matthias Jaissles Learning offenbar: Dosierter Aufbauen, langsamer durchkombinieren und die Kräfte soweit schonen, dass man sich eine gute Leistung am Ende nicht noch zusammen haut. So sah es dann bis zum Ausschluss auch am Feld aus. Dass das zudem eben mit einer blutjungen Elf passierte, mit einem Trainerneuling, kann als Indiz gewertet werden, dass die richtigen Schlüsse aus schönen, aber unbelohnten Auftritten in den vergangenen zwei Jahren gezogen wurden.
Ablieferungszwang
Nun warten also der französische Meister Lille und Wolfsburg, ehe man im letzten Spiel zuhause wieder auf den Favoriten trifft. Lille und Wolfsburg, das sind Teams, die mit Salzburg auf europäischer Ebene nicht mithalten können. Der heimische Serienmeister hat einen im Vergleich zu diesen Teams vier Mal besseren UEFA-Koeffizienten, Lille war nur in Topf 1, weil man Meister wurde, nur drei Teams aus Topf 1 hatten einen besseren Koeffizienten als Sevilla. Das heißt, dass die Salzburger mit der Erfahrung, die man trotz der Abgänge nach wie vor hat, diese Teams eigentlich biegen können müsste. Nach zwei guten Saisonen mit Rang drei kann Platz zwei nur das anvisierte Ziel sein, ein Überwintern in der Champions League.
Nicht wenige junge Mannschaften hätten sich nach nur einem von drei verwerteten Elfern, einem Gegentor und einer Halbzeit in Überzahl ohne Torerfolg wohl mit sich selbst beschäftigt und vielleicht sogar verloren. Können die Salzburger die reife Leistung auch in den kommenden vier Spielen zeigen, ist ein Aufstieg möglich. Der Auftritt in Sevilla war, auch wenn ein 1:1 übrig blieb, ein Schritt in genau diese Richtung.