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Horror-Heimbilanzen [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 13. Runde]

Rapid Wien passt sich in der gruseligsten Jahreszeit der allgemeinen Grundstimmung an und verlängert zuhause eine Unserie - die Fans kommen trotzdem noch. In Salzburg war der Schlager gegen Sturm ausverkauft und auch sonst war viel los.

++ 90minuten.at PLUS - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

Eigentlich kann man zufrieden sein mit den Zahlen der 13. Runde. Mit insgesamt 44.809 Fans in sechs Stadien gibt es in der Statistik damit auch einen neuen zweiten Platz, nur Runde 11 mit dem Wiener Derby bleibt vorerst unantastbar. Anteil daran hatte - wie inzwischen üblich - die ein oder andere Freikarte, die an zwei Orten vor allem an junge Menschen verteilt wurden. Zwei Teams sollten die sportlichen Leistungen zuhause schnellstmöglich steigern.

 

Schlusslicht Hartberg und Horror-Heimbilanz I

Die schlechte Nachricht für den TSV Hartberg – neben dem Ergebnis – vorweg: 1.738 Fans ist der zweitniedrigste Wert der laufenden Saison, nur gegen die SV Ried war das Publikum (um 27 Fans) kleiner. Immerhin konnte man sich aber im Vergleich zu den letzten Duellen mit der WSG Tirol steigern: bei zwei Partien im Frühjahr 2022 waren doch mehrere hundert Zuschauer:innen weniger im Stadion.

Der Wolfsberger AC hat bisher eine absolute Horror-Heimbilanz vorzuweisen, vor der Niederlage gegen den SCR Altach am Sonntag setzte es in sechs Spielen vier Niederlagen – nur vier Punkte wurden in der Lavanttal-Arena gesammelt. Während sich an diesem Problem nichts geändert hat, war zumindest der Support überdurchschnittlich gut. Mit 3.384 Zuschauer:innen bewegt man sich in der Größenordnung von den Spielen gegen LASK und Austria Wien - Anteil daran werden die Freikarten für Schülerinnen und Schüler gehabt haben, die der Verein vorab in Aussicht gestellt hatte. Die Partie stand laut Vereinsaussendung außerdem im Zeichen von "Pink Ribbon", der WAC sammelte demnach Spenden für die Brustkrebsvorsorge. 

 

Lehrlingsmesse in Lustenau und leichter Aufwärtstrend beim LASK

Das Lustenauer Reichshofstadion fand sich über das Wochenende mehrfach in den Schlagzeilen. Zum einen, weil das VAR-System dort laut Medienberichten gelegentlich streiken soll - zum anderen, weil ein schon lange geplanter Neubau näher rückt. Ab 2025 sollen dann 5.500 Platz in der Heimstätte von Austria Lustenau finden. Ganz so viele waren dann am Sonntag gegen die SV Ried nicht dabei, mit 4.162 war man aber nicht weit weg von den Zahlen, die man auch gegen die Top-Gegner LASK und RB Salzburg verzeichnen konnte. Geholfen hat dabei auch die Jugend: vor dem Spiel fand im Stadion eine Lehrlingsmesse statt. Für alle die wollten, gab es im Anschluss Freikarten und ein Freigetränk.

Der LASK erreicht im Heimspiel gegen die Wiener Austria erstmals seit Anfang September wieder die 5.000er-Marke und kann - ebenfalls erstmals seit Anfang September - wieder zuhause punkten. Im Vergleich mit den letzten Duellen der beiden Traditionsvereine ist das dann doch eher wenig, laut Statistik war man in den vergangenen Jahren doch eher im Bereich um die 6.000 Zuschauer:innen unterwegs.

 

Horror-Heimbilanz II und Schlager in Salzburg

Nicht nur der WAC verlängerte am Wochenende eine absolute Unserie im eigenen Stadion, auch bei Rapid Wien funktioniert das Gewinnen zuhause schon länger nicht mehr. Die bisherige Bilanz in der Bundesliga: ein Sieg, ein Remis und vier Niederlagen bei einem Torverhältnis von 5:9. Zuletzt punkten konnte man im Allianz Stadion am 7. August, danach setze es vier Niederlagen in Folge - mit dem Conference-League-Spiel gegen Vaduz waren es sogar fünf. Die Fans kommen trotzdem noch, 14.800 waren es am Sonntag. Nach dem Sieg im Cup war im Heim-Debüt für Zoran Barišić auf eine vorsichtige Aufbruchsstimmung zu hoffen, diese ist nach der Niederlage gegen Austria Klagenfurt wieder gedämpft. Immerhin kommt auch Rapid derzeit auf den Geschmack von englischen Wochen, am Mittwoch steht das (Heim-) Nachtragsspiel gegen Hartberg an.

Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz hat sich zum sportlich wichtigsten Duell in der Bundesliga entwickelt, das war nicht immer so. Das Spiel im März 2022 vor 8.945 Fans widerlegt die These ein bisschen, aber sowohl am Samstag, als auch vor knapp einem Jahr war das Stadion in Wals-Siezenheim ausverkauft. Verglichen mit den Spielen bis zur Saison 2019/20 kommen beim aktuellen Stand der Dinge fast 5.000 mehr ins Stadion. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Fans nach einem kampfbetonten Spiel ohne Tore noch nicht sattgesehen haben: auch im Cup treffen Österreichs derzeit beste Teams Anfang 2023 aufeinander.

Geht es noch besser?

In Runde 14 stehen Heimspiele von Red Bull Salzburg (gegen Hartberg), Sturm Graz (gegen Ried) und Austria Wien (gegen Altach) auf dem Programm - alle drei spielen nicht gegen die stärksten Gegner, sollten sich aber wie zuletzt auf gut gefüllte Ränge verlassen können. Lustenau empfängt Rapid und der LASK den WAC, die WSG Tirol ist in Klagenfurt zu Gast. 

Es wäre möglich, dass die kommende Runde ähnlich abschneidet wie die vergangene - vielleicht sogar ein bisschen besser. Mit Blick auf den derzeit immer besser werdenden Saisonschnitt wäre das jedenfalls zu hoffen.

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