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Meister Sturm: Dieses Jahr könnte es ja ... [Momentum am Montag]

Der SK Sturm fordert Red Bull Salzburg, auf dem Feld und hinsichtlich des sonstigen Punktesammelns. Gibt es nach zehn Jahren wieder einen anderen Meister als die Bullen?

+ + 90minuten.at PLUS – Von Georg Sander + +

 

Sturm Graz konnte nach dem Heimsieg nun auch in Salzburg punkten – unser Momentum am Montag.

Ein Spiel können Augenblicke entscheiden. Der SK Sturm hätte es fast geschafft, Red Bull Salzburg gleich zum zweiten Mal in dieser Saison zu besiegen. So bleibt es beim 2-Punkte-Vorsprung des Serienmeisters. Die Bullen haben am siebten Spieltag die Tabellenspitze erklommen und wollen sie natürlich nicht mehr hergeben. Mit Hartberg, Wolfsberg und Klagenfurt ist das Restprogramm durchaus eines, in dem auch auf die Königsklasse fokussierte Salzburger neun Zähler sammeln können. Ob das in selbem Ausmaß auch für die Grazer gilt (Ried, Altach, LASK)? Aber egal: Sturm unter Christian Ilzer schickt sich an, die Salzburger so richtig zu fordern. Sehen wir den ersten nicht-Salzburg-Meistertitel seit der Austria 2012/13?

 

Kein Sprint

Eine Meisterschaft wird eher selten in Augenblicken entschieden. Natürlich kann es sein, dass dieser eine Moment im Oktober am Ende über den Ausgang entscheidet, aber im Regelfall ist die Meisterschaft ein Marathon, kein Sprint. Und auch wenn Ilzer am vergangenen Wochenende mehr Qualität auf der Bank hatte als Salzburg, so werden die Bullen auch bald wieder mehr Möglichkeiten haben. Während bei den Grazern so gut wie alle Kicker fit waren, musste Matthias Jaissle mit Fernando, Kameri, Calado, Ulmer, Sucic und Koita vorgeben; zum Teil dem Champions League-Spiel geschuldet, aber auf jeden Fall Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Und die kommen wieder.

 

Der Marathon

2018/19 stand Red Bull Salzburg mit Ausnahme des ersten Spieltages immer auf Rang 1. In der Corona-Saison 19/20 schnappte sich der LASK am Ende des Grunddurchgangs Rang 1, die Causa Corona-Trainings aber brachte nicht nur vier am Ende vier Punkte Abzug, sondern wohl auch einen Knacks, Salzburg wurde souverän Meister. Die aufkeimende Euphorie rund um einen möglichen Bullen-Herausforderer LASK war also schnell weg, 2020/21 stand der Serienmeister, mit Ausnahme vom ersten und vom 10. Spieltag, stets ganz oben, letztes Jahr dann nach allen Spieltagen. Am Ende also immer Salzburg.

 

Die Chance

Sturm Graz hat sich breit aufgestellt, kann auch Abgänge und Ausfälle kompensieren und den Serienmeister im 1-zu-1-Duell fordern. Ist man deswegen auch schon reif für den Titel? Denn, das zeigt der letzte Absatz, in 32 Runden ist es dann immer Red Bull Salzburg, verlässlich, seit neun Jahren. Dazu kommen Unsicherheiten: Bleibt Christian Ilzer überhaupt bis zum Saisonende Trainer beim SK Sturm? Kann man den Kader in der Form zusammen halten? Bleiben die schwarz-weißen Leistungsträger alle an Board? Welchen Faktor spielt die – hoffentlich noch lange dauernde – Dreifachbelastung an der Mur?

Wer sich aber die Entwicklung der Blackies ansieht, muss gestehen: Neben dem letztlich eingebremsten Emporkömmling LASK und den auf verschiedenen Ebenen des Wiederaufbaus befindlichen Wiener Klubs hat Sturm aktuell die besten Karten, die Dominanz der Dose zu (unter)brechen.

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