Erste Abschiede, nur teilweise im Guten [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 15. Runde]
Foto © Gepa / Fotomontage 90minuten.at

Erste Abschiede, nur teilweise im Guten [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 15. Runde]

Auf die Fans wartet eine lange Bundesliga-Pause, nicht überall wurde die letzte Chance bei einem Heimspiel dabeizusein genützt. Einmal mehr rettet ein einsamer Spitzenreiter das Gesamtergebnis.

++ 90minuten.at Plus – Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer +

 

Langsam wird es Zeit Abschied zu nehmen, die WM- und Winterpause naht - einige Vereine haben ihre letzten Heimspiele bereits hinter sich. Weiter geht es dann erst im Februar 2023, das lange Warten wird manchen Fans - abhängig von der aktuellen Formkurve - leichter fallen als anderen. In den Zuschauer:innenzahlen schlägt sich dieser Umstand noch nicht wirklich nieder, die 15. Runde fällt eher in die Kategorie "Mittelmaß" - trotz eines Heimspiels von Rapid, das als einziges die 10.000-er Marke überschreitet. 

Einige Vereine konnten sich zumindest über eine positive Tendenz freuen, die ist aber auch nicht überall gleich stark ausgeprägt. 

 

Ein optimistischer Blick nach Hartberg und Tirol

Der TSV Hartberg hat am Wochenende gleich in doppelter Hinsicht eine kleine Trendwende geschafft: nach vier Niederlagen in Folge war das 1:1-Remis gegen Austria Lustenau eigentlich ein Grund zur Freude, zum ersten Mal seit Ende August gab es wieder Punkte im eigenen Stadion. Dem Anlass entsprechend waren außerdem erstmals seit Mitte September wieder über 2.000 Fans im Stadion - genau waren es 2.040. In Anbetracht der derzeitigen Umstände also eigentlich ein Schritt in die richtige Richtung. 

Die WSG Tirol hat gegen die Wiener Austria sogar einen neuen Saisonbestwert aufgestellt: 2.850 Fans waren im Tivoli - damit noch einmal knapp 300 mehr als im Heimspiel gegen Rapid Anfang Oktober. Für die WSG war es - wie auch für Hartberg - noch nicht das letzte Heimspiel vor der Winterpause, dafür gab es ein Familienfest mit entsprechendem Programm.

 

Mittelmäßige Abschlüsse in Wolfsberg und Ried

Dass beim WAC derzeit auch zum Topspiel gegen RB Salzburg nur 3.325 Fans kommen, passt zum Gesamtbild bei den Kärntnern. Die Form ist allgemein stark ausbaufähig, aber vor allem zuhause läuft es überhaupt nicht: nach dem letzten Heimspiel der Herbstsaison steht man mit einer Bilanz von vier Punkten (1 Remis, 1 Sieg) und sechs Pleiten da. Die Menge an Zuschauer:innen, die am Wochenende da war, sticht in der Statistik auch nicht besonders positiv hervor. Den letzten Heimsieg gegen Salzburg konnte man übrigens 2019 feiern. 

Auch für die SV Ried war es das letzte Heimspiel des Kalenderjahres, gegen Austria Klagenfurt waren immerhin 3.750 Fans dabei. Beim "Familien- und Mitgliederspiel" der Oberösterreicher gab es Freikarten für Vereinsmitglieder und Sonderangebote für Familien, wahrscheinlich hat man sich von der Aktion doch eine etwas höhere Zahl erhofft.

 

Abschiede in Altach - Verlässliches Rapid 

Mit der neuen sportlichen Leitung und besseren Ergebnissen unter Miroslav Klose kommt in Altach schon fast so etwas wie Aufbruchsstimmung zustande, personelle Verstärkungen für den Kader wurden auch schon angekündigt. Vor dem Heimspiel gegen Sturm Graz wurden mit Martin Kobras und Philipp Netzer zwei Vereinslegenden verabschiedet, die Kulisse war eindrucksvoll: 7.143 Zuschauer:innen sind nach dem Derby gegen Lustenau die zweitmeisten der Saison, mit einigem Abstand auf Platz 3.

Den Spitzenwert der Runde liefert einmal mehr Rapid Wien, auch in Hütteldorf sollte nach zuletzt besseren Ergebnissen wieder Ruhe einkehren. Im Schlagerspiel der Runde gegen den LASK durfte man sich vor 18.200 Fans über einen 1:0-Sieg freuen, wenn am kommenden Wochenende ein erfolgreicher Abschluss gegen Hartberg gelingt, wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Meisterrunde geschafft. In der laufenden Saison war das Weststadion nur im Wiener Derby und im Heimspiel gegen Sturm Graz besser gefüllt.

Versöhnlicher Abschluss?

In Vorarlberg steht wieder ein Derby auf dem Programm, Austria Lustenau empfängt Altach. Im Topspiel der Runde treffen LASK und Sturm Graz in Linz aufeinander, Austria Wien empfängt den WAC und Salzburg gastiert in Klagenfurt. Mehr als ein 10.000er-Heimspiel wird sich also nicht ausgehen, aber zumindest sollten mehrere Vereine am oberen Ende ihrer Möglichkeiten anstoßen. Hartberg empfängt Rapid Wien, auch da könnte es eine positive Überraschung geben, die WSG tritt auswärts bei der SV Ried an. Die Fans haben in der nächsten Runde ein letztes Mal vor Februar 2023 die Chance ihr Team in der Bundesliga zu sehen.

Jetzt lesen - exklusiv & investigativ:

90minuten.at-exklusiv