VAR-Check: "Kinderfußball" von Ilzer erklärt [Exklusiv]
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VAR-Check: "Kinderfußball" von Ilzer erklärt [Exklusiv]

Der Videoassistent-Referee sorgte am vergangenen Wochenende wieder für Aufregung. Sturm Graz-Trainer Christian Ilzer stellte unter anderem in den Raum, dass das nicht gegebene 1:2 für sein Team zu "Kinderfußball" führe. 90minuten.at hat nachgefragt.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sander + +

 

Der SK Sturm hat den Anschluss an Red Bull Salzburg verloren, schuld sei der Videoassistent-Referee. Der VAR bevorzuge nicht nur den Serienmeister (>> Ilzers Wutrede: Beiweise auf den Tisch [Momentum am Montag]), sondern sorge auch für 'Kinderfußball', wie der Trainer der Grazer, Christian Ilzer, nach dem Spiel zu Protokoll gab. 

 

10: Elfmeter nach Foul an Prass durch VAR

Dabei "half" der gescholtene VAR Sturm mehr oder weniger. Als Alexander Prass in der Frühphase des Spiels an der Strafraumgrenze zu Fall kam, bemängelte zunächst Sky-Kommentator Gerfried Pröll, dass es für ihn gar kein Foul sei. Getroffen wird der Gäste-Offensivmann auf jeden Fall. Für Schiedsrichter Manuel Schüttengruber ein Grund zu pfeifen und auf Freistoß an der Strafraumgrenze zu entscheiden. VAR Markus Hameter korrigierte die Entscheidung am Feld. Aber nicht im Sinne des Kommentators, sondern von Sturm Graz. Schüttengruber zeigte auf den Punkt, Otar Kiteishvili traf zum 1:0.

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Die Altacher verstanden die Welt nicht mehr, Sturm freute sich. Der ÖFB erklärt gegenüber 90minuten.at: "Nachdem der Schiedsrichter ein klares Steigen auf den Vorfuß erkannt hat, entscheidet er auf Freistoß und kommuniziert das an die VAR-Zentrale. Der VAR sieht anhand der Bilder, dass der Angreifer mit beiden Füßen im Strafraum stand und kommuniziert die faktische Entscheidung, dass das Foulspiel im Strafraum stattgefunden hat und somit die richtige Entscheidung ‚Strafstoß‘ lautet. Das wird vom Schiedsrichter umgesetzt."

 

75: Ajeti checkt Strauss, der fällt, kein Tor 

Nach dem Ausgleich und weit in der zweiten Spielhälfte war die Szene, die nach dem Spiel Ilzers Blut in Wallung brachte: Querpass, Joker Albian Ajeti checkt - offenbar aus der Sicht von Ilzer -  währenddessen Altach-Abwehrspieler Felix Strauss, der zugegebenermaßen schnell zu Boden geht, der Sturm-Joker erhält den Ball und netzt ein. Es wird gejubelt, bis Schüttengruber das Tor nicht gibt.

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In der Bildmitte gut zu sehen ist, dass es zum Zweikampf kommt. Allerdings, so Ilzer und wohl nicht wenige Beobachter:innen, ist es eben ein Zweikampf und kein direktes Foul. So einen Check sollte man aushalten können. Der ÖFB erklärt gegenüber 90minuten.at: "Der Schiedsrichter hat an die Zentrale kommuniziert, dass er die Situation nicht wahrgenommen hat und der VAR diese Szene checken soll. Der Angreifer hat den Fuß hinter den Verteidiger gestellt, was vom VAR als Beinstellen interpretiert wurde, nachdem der Spieler über das hinter sich gestellte Bein gestürzt ist. Der VAR hat einen On-Field-Review empfohlen, im Zuge dessen sich der Schiedsrichter der Meinung des VAR anschloss und auf Aberkennung des Treffers entschied."

 

Widerspruch

Insofern widerspricht der ÖFB der Behauptung, hier wäre ein Fehler passiert. Und ein Beinstellen, das VAR und Schiedsrichter (dann im Review) gesehen hat, ist wohl auch im Kinderfußball verboten. Dass sich der Schiedsrichter übrigens nach dem Spiel nicht den Medien stellte, lag in seinem ermessen. Vorgaben gebe es da keine, meint der ÖFB.

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