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Derby ist nicht gleich Derby [Zuschauer:innencheck 2. Liga, 16. Runde]

Die letzte Runde der 2. Liga hatte vier Derbys zu bieten, die letztlich zeigten: Nur weil etwas ein Derby ist, muss es noch lange nicht für ausverkaufte Häuser sorgen.

+ + 90minuten PLUS - Von Georg Sander und Daniel Sauer + +

 

In der 2. Liga vergeht kaum ein Spieltag ohne Derby, zum Abschluss der Herbstsaison waren es gleich vier auf einmal - das ist dann doch etwas Besonderes. Mit Blick auf die Zuschauer:innen war die 16. Runde die drittbeste der laufenden Saison, wie üblich verteilt sich die Verantwortung dafür eher ungleich.

Der GAK beendet eine erfolgreiche Herbstsaison standesgemäß: Im Steiermark-Duell gegen den Kapfenberger SV konnten sich die "Roten" vor 2.847 Fans mit 3:1 durchsetzen, mit dem Überwintern auf Platz vier wird man in Graz leben können. Wie viele Leute der Derby-Aspekt der Partie ins Stadion gelockt hat, lässt sich nur schwer einschätzen - nur soviel sei gesagt: In der Liga waren bisher nur beim "Stadtderby" gegen Sturm II mehr Fans dabei. 

Wenn in einer Zweitligarunde gleich vier Derbys auf dem Programm stehen, ist es relativ wahrscheinlich, dass zumindest eines davon in Niederösterreich stattfindet. Und das Heimspiel des SKU Amstetten gegen den SKN St. Pölten ist dann auch ein besseres Beispiel dafür, was der Faktor Derby bewirken kann. Die Gastgeber müssen zwar eine 0:4-Niederlage wegstecken, immerhin konnte man sich aber über ein vergleichsweise volles Stadion freuen. 1.428 Fans waren dabei, mehr waren es zuletzt im Cupspiel gegen Rapid im Oktober 2021 - in der Liga liegt ein vergleichbarer Wert sogar schon drei Jahre zurück. 

 

Rekord in Wien und das zweite Steiermark-Derby

Dann wäre dann noch kleine Wiener Derby, aus dem Rapid II nicht nur einen wichtigen Sieg gegen die Young Violets mitnimmt, sondern auch einen klaren neuen Zuschauer:innen-Saisonrekord. Über 1.000 Fans waren zuletzt gegen Austria Klagenfurt im Mai 2021 dabei. Um es noch deutlicher zu machen: am Wochenende waren mehr Fans im Stadion als in den letzten drei Heimspielen von Rapid II zusammen. 

Den Abschluss macht das zweite Steiermark-Derby zwischen SV Lafnitz und Sturm II. Inwiefern die positiven Nachrichten über einen möglichen Verbleib in der 2. Liga dem Team von Philipp Semlic einen Motivationsschub gegeben haben, ist schwer zu sagen. Immerhin beendet man die Herbstsaison so mit einem Erfolgserlebnis, beim 5:1-Sieg gegen die Grazer waren 580 Fans dabei. Das ist zwar weit weg von Zahlen, die man sich in einer Profiliga wünschen würde, aber immerhin war es der zweitbeste Saisonwert für Lafnitz.

 

Abseits der Derbys

Auch normale Spiele gab es zum Abschluss zuhauf. Zum Beispiel in Linz, wo Blau Weiß seine Siegesserie vor vollem Haus (1.000 Fans) gegen die Vienna verlängert hat. Oder in Wien Floridsdorf, wo der FAC vor nicht ganz vollem Haus (870 Fans, Kapazität 3.000) den SV Horn von der Tabellenspitze verdrängen konnte. Vorwärts Steyr darf sich über einen dringend benötigten Auswärtssieg beim FC Dornbirn freuen, 1.250 Fans waren vor Ort. Die 200 Heim-Fans des FC Liefering beim Heimerfolg gegen die Admira, waren das kleinste Publikum der Runde. Der Heimschnitt der Salzburger liegt bei 277.
 

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