Nach 17 Jahren kehrte der GAK in der vergangenen Saison wieder in die ADMIRAL Bundesliga zurück. Es war eine turbulente Aufstiegssaison, die der Traditionsklub hinlegte. Aufstiegscoach Gernot Messner war schon nach zwölf Spielen in der neuen Saison Geschichte, genauso erging es auch seinem Nachfolger Rene Poms.
Letztendlich gelang unter Ferdinand Feldhofer der Klassenerhalt. Im so schwierigen zweiten Jahr nach dem Aufstieg soll der Klassenerhalt bestenfalls schon früher gelingen - mit Durchstartern aus LigaZwa und neuer Offensivpower.
Die Transfers:
Zugänge | Abgänge |
---|---|
Tobias Koch (Klagenfurt) | Marco Perchtold (Karriereende) |
Alexander Hofleitner (Kapfenberg) | Milos Jovicic (vereinslos) |
Ludwig Vraa (Bröndby) | Laszlo Kleinheisler (vereinslos) |
Ramiz Harakate (St. Pölten) | Benjamin Rosenberger (Vienna) |
Tim Paumgartner (Liefering) | Marco Gantschnig (Austria Klagenfurt/Leihe) |
Arbnor Prenqi (Neusiedl/See) | Antonio Tikvic (Watford/Leih-Ende) |
Yannick Oberleitner (Amstetten/Leih-Rückkehr) | Florian Wiegele (Pilsen/Leih-Ende) |
Michael Lang (Kapfenberg/Leih-Rückkehr) | Romeo Vucic (Austria/Leih-Ende) |
Atsushi Zaizen (SW Bregenz) | |
Kevin-Prince Milla (Dukla Prag) | |
Moritz Eder (Austria Salzburg) | |
Juri Kirchmayr (FAC/Kooperationsspieler) |
Die Kader-Bewertung:
Tor:
Es geht aller Voraussicht nach mit dem gleichen Stammtorhüter in die neue Saison, wie im letzten Jahr: Jakob Meierhofer. Und trotzdem schmerzt ein Abgang beim GAK. Florian Wiegele überzeugte bei seiner Halbjahres-Leihe, verdrängte Meierhofer sofort. Seine Leihe konnte nicht verlängert werden, was einen Qualitätsabfall für das Team bedeutet. Meierhofer wurde das Vertrauen ausgesprochen, doch der GAK sucht noch nach einem Herausforderer. Deshalb ist Christoph Nicht (31) eigentlich als Nummer drei eingeplant. Sollte kein neuer Goalie kommen, wird er Meierhofer sowieso nicht wirklich in Bedrängnis bringen. Das Torwartteam vervollständigt Darius Achitei (16).
Fazit: Nicht nur leistungstechnisch, sondern auch hinsichtlich der Ausstrahlung ist der Wechsel zurück zu Meierhofer ein kleiner Rückschritt. Die Konkurrenz hat auf dieser Position die Nase vorn.
Abwehr:
Zwischenzeitlich war unklar, mit welchem System es in die Meisterschaft geht: Fünferkette, wie in der letzten Saison, oder mit der in den frühen Testspielen ausprobierten Viererkette. Am Ende der Vorbereitung legte sich Feldhofer aber wieder auf die bewährte Fünferkette fest.
Gesetzt ist jedenfalls Jacob Italiano - wohl als Linksverteidiger, er kann aber auch rechts spielen. Der Australier war in der Vorsaison ein kleiner Lichtblick in der schwachen GAK-Abwehr. Sein Pendant Dominik Frieser ist für die rechte Schiene eingeplant. Als einziger Back-Up fungierte in der Vorbereitung Thomas Schiestl.
Petar Filipovic - obwohl aktuell noch nicht komplett fit - dürfte gemeinsam mit Neuzugang Ludwig Vraa in der Innenverteidiger Variante Nummer eins sein. Als linker Innenverteidiger dürfte Linksfuß Martin Kreuzriegler die Nase vorne haben. Sechser Sadik Fofana könnte auch in die Abwehr-Zentrale rutschen. Lukas Graf, Michael Lang und Yannik Oberleitner stehen dahinter bereit, doch mit Milos Jovicic und Antonio Tikvic gingen zwei Stamm-Innenverteidiger der Vorsaison. Deshalb suchen die Grazer auch noch für die dringend benötigte Verstärkung.
Fazit: Die Abwehr ist aktuell noch die Problemzone der "Rothosen". Vor allem bei den Innenverteidigern fehlt es an Bundesliga-Qualität, aber auch auf den Außen ist man nicht ideal aufgestellt. In der Zentrale ist zumindest die Breite vorhanden, die fehlt auf den Wingbacks komplett.
Mittelfeld:
Sofern Sadik Fofana aber nicht in die Abwehr rutscht, wird er im defensiven Mittelfeld gesetzt sein. Neben ihm gibt es mehrere Optionen: Eigentlich sollte Neuzugang Tobias Koch daneben ebenso einen sicheren Platz haben. Murat Satin wäre als offensivere Option im Zentrum denkbar. Thorsten Schriebl und Neuverpflichtung Tim Paumgartner können zudem hinein rotieren.
Im offensiven Mittelfeld hat Feldhofer eine große Auswahl. Ramiz Harakate hat als Neuerwerbung auf der linken Halbposition die besten Chancen, sofern Tio Cipot nicht am Flügel eingeplant ist oder der Franzose gar auf die Wingback-Position rutscht. Rechts wird es einen Zweikampf um den Startelf-Platz zwischen Zeteny Jano und Christian Lichtenberger geben - mit Thomas Schiestl und Dominik Frieser als weitere Optionen.
Fazit: In der Spitze wie in der Breite ist das Mittelfeld das Prunkstück des GAK. Die Transfers von Koch und Harakate sorgen für mehr Qualität und Optionen. Am linken Flügel wäre eine zweite Option noch wünschenswert, ansonsten sind die Grazer auf allen Positionen mindestens doppelt besetzt und ob der guten Breite nicht leicht ausrechenbar.
Angriff:
Wie in der Vorsaison wird Feldhofer wohl eine Solospitze präferieren, aber auch ein Doppelsturm ist denkbar. Dafür gibt es mit Tio Cipot, Alexander Hofleitner und Neo-Kapitän Daniel Maderner jedenfalls genug starke Varianten. Ersterer könnte auch am linken Flügel spielen und stellte wie der Kapitän schon letzte Saison unter Beweis, dass er in der Bundesliga funktionieren kann. Hofleitner sind ebenso einige Treffer zuzutrauen. Arbnor Prenqi, Neuzugang aus der Ostliga, muss sich erst einmal beweisen und könnte seine Chancen als Joker bekommen.
Fazit: Große Sorgen um den Angriff muss sich der GAK keine machen. Cipot, Hofleitner und Maderner haben ihre Qualitäten schon unter Beweis gestellt. Prenqi konnte bei Neusiedl eine starke Quote aufweisen, ist ob des Liga-Unterschieds noch eine Wundertüte. Im Vergleich mit der Konkurrenz müssen sich die Grazer mit drei Spielern, die an mindestens den zehn Saisontoren kratzen können, aber nicht verstecken.
Wie würdest du aufstellen?
Der Trainer: Ferdinand Feldhofer

Ferdinand Feldhofer übernahm ein verunsichertes GAK-Team. Die Aufgabe des Stabilisators erfüllte er zweifelsfrei: Aus zehn Partien verlor man unter ihm nur zwei. Mehr Siege gab es aber auch nicht. Am Ende wurde das Ziel Klassenerhalt erreicht, Feldhofers Verbleib dadurch gesichert.
Nun muss der nächste Schritt folgen, eine gemeinsame Idee oder Philosophie – und zwar langfristig. Feldhofer will mit und gegen den Ball aktiv und selbstbewusst auftreten.
Ob dies zum Erfolg führt, wird sich weisen. Genauso wie die Antwort auf die Frage, ob Feldhofer noch langfristig bei einem Klub arbeiten kann. Seit 2019 stand er nicht länger als 46 Spiele bei einem Klub an der Seitenlinie. Lag es an ihm oder den Klubs? Diese Frage wird sich im Laufe der Saison beantworten.
3 Fragen an... Daniel Maderner
Die Finanzen:
Der GAK hatte in der Saison 2023/24 nur unwesentlich mehr Budget als die WSG zur Verfügung, nämlich 6,2 Mio. Euro. Leider mussten die Grazer einen Verlust von über 400.000 Euro hinnehmen. In der aktuellen Saison wird bereits mit einem Budget von 7,5 bis 8 Mio. Euro gerechnet.
Knackpunkt in Graz ist - wie bei einigen anderen Vereinen auch - die Infrastruktur. Über die mögliche Lösung wird dort seit Jahren diskutiert. Ob 2026 bereits an einem Umbau der Merkur Arena gearbeitet wird? Man weiß es nicht.
Bis dahin bleiben die finanziellen Möglichkeiten der Grazer begrenzt. Die Sponsoringeinnahmen wurden bereits erhöht, aber auch mit Transfers will man in Zukunft dem Verein einen größeren Finanzhorizont ermöglichen.
Die Trikots:

Worauf es 2025/26 ankommt:
In der Aufstiegssaison scheiterte der Grazer AK zu häufig an sich selbst und zeigte sich offensiv zu ungefährlich.
Zumindest Zweiteres dürfte mit dem Transfer-Programm gelöst sein, denn es gab Verstärkungen für den vorderen Mannschaftsteil. Dazu kommt Cipot, der sich noch weiter entwickeln kann.
Eher liegen die Probleme hinten. Die Qualität fehlt, die Breite auch. Außerdem geht mit Wiegele ein wichtiger Faktor der letzten Rückrunde ab. Zu guter Letzt sollte wieder Kontinuität auf der Trainerbank her. Feldhofers Historie deutet darauf nicht hin. Ein guter Start wäre jedenfalls entscheidend gewesen - der glückte mit dem Cup-Aus in Dornbirn schon einmal nicht ...
Redakteure tippen die Endplatzierung:
Name | Tipp |
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Harald Prantl | 7. |
Matthias Pötzlberger | 8. |
Jonas Pamperl | 8. |
Simon Urhofer | 8. |
Johannes Bauer | 9. |
Michael Fiala | 10. |
Rene Mersol | 10. |
Florian Hager | 10. |
Daniel Sauer | 10. |
Florian Gabriel | 11. |
Christoph Bosnjak | 11. |