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Die 7 ... Krisen in Fußballösterreich (2)

Während Salzburg vorne weg marschiert, die Blackies auf der Ilzer-Welle surfen, Ried gleich dahinter fuhrwerkt und Lustenau stark performed, brennt es andernorts bis in den Verband ÖFB quasi lichterloh.

Krise 2: Der LASK sucht sich

Die Athletiker haben den Neustart-Knopf schon gedrückt, man traute es Dominik Thalhammer nicht mehr zu, das Ruder rumzureißen. Die traurige Realität des Klubs, der noch 2020 im Europa League-Achtelfinale kickte: Vorletzter. Und es sind wirklich turbulente Zeiten. Nach dem Trainingsskandal kam es zu Unbill bei der Ablöse von Valerien Ismael, ein halbes Jahr später die Vorwürfe rund um Fehlplanungen beim Stadion-Neubau, Jürgen Werners Rücktritt. Zwischendurch verließen Leistungsträger der Reihe nach den Klub, zuletzt Gernot Trauner, Andres Andradé und Reinhold Ranftl. Dann kam natürlich noch Pech dazu. Das begann schon 2020/21: Marko Raguž, Mamadou Karamoko, Andreas Gruber fielen viele Wochen aus, Gruber ist nach wie vor verletzt, Monschein verpasste den Saisonstart aufgrund einer Verletzung und Alexander Schmidt ist jetzt auch verletzt. So wird eben schwierig, vor allem, wenn die Ausfälle die Offensivpower betreffen und die Ersatzleute dies nicht kompensieren können. On top kamen noch Verletzungen bei den Defensiv-Kräften Filipovic, Letard und Wiesinger dazu. „Uns fehlt die Überzeugung, dass er es unter dem derzeitigen Druck – ausgelöst durch die zuletzt schlechten Ergebnisse und Leistungen – schaffen wird, unsere Mannschaft wieder in die Form zu bringen, die wir brauchen, um unsere Saisonziele zu erreichen“, ließ sich Präsident Siegmund Gruber in der Aussendung zum Abschied von Thalhammer zitieren. Das nimmt die Spieler freilich nicht aus der Verantwortung, wie Mittelfeldmotor Peter Michorl nach der Niederlage gegen die bis dato sieglose Austria erklärte: „Der Trainer ist da die ärmste Sau, wenn die Mannschaft in den ersten 10 Minuten so auftritt.“

Dabei sollen diese jüngsten Ereignisse und teilweise blöden Zufälle wie Verletzungen über eine Sache nicht hinwegtäuschen: Bereits in der Meistergruppe der Saison 2020/21 taumelte der LASK, konnte in zehn Spielen nur zwei Mal – gegen den WAC – voll anschereiben und drei Remis erreichen. Zu wenig. Warum die Verantwortlichen nun erst jetzt gehandelt haben, das müssen sie irgendwann auch erklären. Denn nun muss Co-Wieland mal bis zum Winter werkeln, bekommt dann vielleicht einen neuen Chef und hatte nicht einmal die Chance, eine Vorbereitung zu spielen. Immerhin: Der Sieg gegen Helsinki und das Remis gegen Klagenfurt waren ein kleiner Schritt

Nun wird es sich dann im übrigen weisen, ob der LASK wirklich auf Dauer oben mitspielen kann, oder ob sich das Management rund um Gruber da nicht ein wenig selber im Weg steht. Indizien in diese Richtung gab es in den letzten Monaten genug.

 

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