Foto: © GEPA Interviews / Oktober

Thomas Hollerer: "Es waren insgesamt rund 20 Kandidaten" (3)

ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer spricht im Interview mit 90minuten.at über die katastrophale Außendarstellung des ÖFB, erklärt im Detail die Suche nach dem Sportdirektor und welche Lehren der Verband daraus ziehen muss.

90minuten.at: Derzeit werden viele Entscheidungsträger befragt, was für Peter Schöttel gesprochen hat. Erwin Fuchs hat sinngemäß gemeint, dass er das nicht so wirklich inhaltlich entscheiden konnte, denn die Präsentation habe nur ca. 10 Minuten gedauert. Kann man auf Basis einer so kurzen Präsentation 13 Leute darüber abstimmen lassen, wer die Geschicke des österreichischen Fußballs leiten wird?

Es hat natürlich in dieser Task Force mit beiden Kandidaten längere Einzelgespräche gegeben. Ich bitte um Verständnis, dass ich  Aussagen von dritten Personen nicht kommentiere.

 

90minuten.at: Ich frage ja auch deshalb, weil diese „10 Minuten“ nicht gerade dazu beitragen in der Öffentlichkeit, dass es professionell rüberkommt.

Ja, aber ich bitte nochmal um Verständnis, dass ich generell Aussagen von Dritten zu dieser Sache nicht kommentiere.

 

" Es ist schade, dass einige Prozesse, die professionell abgelaufen sind, nicht ausreichend erläutert wurden, um den einen oder anderen Schritt nachvollziehbar zu gestalten." - Thomas Hollerer

90minuten.at: Wenn man ebendiese Leute nach den Gründen für die Schöttel-Bestellung fragt, hat man bisher so gut wie gar keine konkreten Punkte gehört, die Schöttel präsentiert bzw. was für  Schöttel gesprochen hat. Was hat denn jetzt für Schöttel gesprochen?

Erstens bin ich nicht stimmberechtigt gewesen und zudem auch nicht befugt, inhaltliche Aussagen zu diesem Prozess zu geben.

 

90minuten.at: Welche Lehren kann man jetzt aus dem ganzen öffentlichen Theater ziehen?

Wir haben alle unsere Lehren aus dem katastrophalen Auftritt zu ziehen. Es ist schade, dass einige Prozesse, die professionell abgelaufen sind, nicht ausreichend erläutert wurden, um den einen oder anderen Schritt nachvollziehbar zu gestalten.

 

90minuten.at: Können Sie ein Beispiel nennen?

Es ist professionell, zuerst über die Struktur zu sprechen und dann erst über Personen. Dass nimmt auch Zeit in Anspruch. Wenn wir das der Öffentlichkeit nicht erklären, dann entsteht der Eindruck, dass die Leute im ÖFB und speziell in der Task Force alle schlafen und untätig sind. Das war es aber absolut nicht. Wir müssen in Zukunft einfach der Öffentlichkeit besser vermitteln, welche Schritte wir setzen.

Danke für das Interview!

 

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