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Peter Schöttel: "Wir haben einen Plan"

Dem ÖFB-Team wird ein planloses Offensivspiel vorgeworfen. ÖFB- Sportdirektor Schöttel lässt diesen Vorwurf nicht stehen.

In vier von fünf vergangenen Länderspielen konnte das Nationalteam unter Franco Foda kein Tor erzielen. Diese offensive Harmlosigkeit sorgte für viel Kritik gegenüber dem ÖFB. Den Vorwurf, sich intern nicht genug mit dieser Problematik auseinandergesetzt zu haben, lässt ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel nicht stehen. Er meinte: "Auch wenn einige immer glauben, dass wir uns nicht auf die Spiele vorbereiten: Wir besprechen alles. Wir kennen die Gegner gut. Wir haben einen Plan, wie wir spielen wollen. Wir trainieren das auch." Schöttel fügte noch hinzu: "Aber der Teamchef hat nicht angeordnet, dass wir nicht in die Tiefe spielen sollen. Das ergibt sich einfach in bestimmten Situationen im Spiel und ist natürlich schon auch der Stärke des Gegners geschuldet, die in manchen Bereichen definitiv Weltklasse waren."

Allerdings sei auch der Umkehrschluss, dass die Mannschaft zwar wusste, was zu tun ist, es aber nicht umgesetzt hatte, auch nicht zulässig. Schöttel sagt: "Wir sehen uns wirklich als Team. Wir sind eine große Gruppe von Menschen, und die Spieler sind die, die bei dem Ganzen natürlich das Wichtigste sind. Wir beschuldigen jetzt nicht irgendjemanden, dass er etwas falsch gemacht hat. Es ist die Realität, dass du dir deine Dinge vornehmen, einstudieren und besprechen kannst. Nur ist das die Theorie. Das Wichtige am Fußball ist immer die Praxis, die am Platz passiert."

Schöttel: "Wir sind selbstkritisch"

Laut dem ÖFB-Sportdirektor ist es mehr ein Umsetzungsproblem. Bereits in den vergangenen Lehrgängen des Nationalteams taten sie sich gegen tiefstehende und kompakte Gegnersch schwer. Auf die Frage ob Österreich nicht spielerisch gut genug sei antwortete Schöttel: "Das sind wir aus meiner Sicht schon. Aber wir sind gerade in einer Phase, in der wir sehr viel Ballbesitz haben - vielleicht im Moment sogar zu viel. Das eine oder andere Mal gehen wir zu sehr auf Ballhalten, anstatt den Ball in die Spitze zu spielen." Zudem lässt er den Vorwurf einer passiven Spielausrichtung nicht gelten: "Noch einmal: Wir sind selbstkritisch. Wir wissen, dass wir es besser machen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Wir haben in den Niederlanden gegen eine bessere Mannschaft verdient verloren. Am Montag kommt ein spannender Gegner mit interessanten Spielern. Da sehen wir durchaus unsere Möglichkeiten, dass wir gewinnen können."

Für das kommende Montag-Spiel gegen die Ukrainie meinte Schöttel: "Wir sind punktegleich, haben ein fast identes Torverhältnis, wir sind eigentlich ziemlich gleich durch die ersten beiden Spiele gekommen. Für uns ist es ein Endspiel. Wir wollen dieses Spiel gewinnen, und wir glauben auch, dass wir das zusammenbringen. Wir sind jetzt in einer Phase, in der es darum geht, Frische in die Mannschaft zu bringen, gut zu regenerieren und in Bukarest beim Entscheidungsspiel voll da zu sein."

 

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