++ Pucher schaut EM – der tägliche 12 Meter zur Europameisterschaft ++
Zum 113. Mal spielte gestern England gegen Schottland. Nur drei Mal endete die Begegnung 0:0. Gestern dann auch. Nichtsdestotrotz war das kein langweiliges Spiel. Vor allem wegen dem Außenseiter aus dem Norden. England hat die besseren Spieler, hatte auch am Anfang gleich die besseren Chancen, schaffte aber nichts Zählbares. Auch weil das Potenzial, das definitiv in dieser Mannschaft schlummert, nie zur Gänze abgerufen wurde. Schottland hingegen spielte mutig, schnörkellos und bei Balleroberung geradlinig nach vorne. Kein Abwarten, kein Zaudern. Team Foda hat hoffentlich zugeschaut. Da kann man sich eine Scheibe abschneiden. Was Schottland vor allem geschafft hat: Im letzten Drittel dann auch Lösungen zu finden, die zu gefährlichen Torgelegenheiten führen.
Im letzten Spiel gegen Kroatien sind die Dunkelblauen mit so einer Performance alles andere als chancenlos. Präsentiert sich doch die Mannschaft von Zlatko Dalic alles andere als in der Verfassung bei der WM 2018. Auftakt gegen England verloren, gestern gegen die bei diesem Turnier starken Tschechen nur ein 1:1. Da ist schon etwas drin, für die Tartan Army von Steve Clarke. Wer hätte gedacht, dass die Kroaten in dieser Gruppe nach zwei Spielen der erste Kandidat für die Heimreise sind.
"Wenn Schweden spielt, kann man seit Jahren eigentlich getrost was Anderes machen, als das Spiel zu schauen. Entsetzlich, wie die Skandinavier jede Partie mit ihrem Anti-Fußball zur Unansehnlichkeit entstellen."
- Jürgen Pucher
Gestern hat auch Schweden wieder gespielt. Wenn Schweden spielt, kann man seit Jahren eigentlich getrost was Anderes machen, als das Spiel zu schauen. Entsetzlich, wie die Skandinavier jede Partie mit ihrem Anti-Fußball zur Unansehnlichkeit entstellen. Hinten dicht, vorne Zufall. Gestern war der Zufall ein Elfmeter. Und weil die Slowakei nicht in der Lage war, die Schweden hinten zu knacken, sieht es ganz danach aus, als würde diese Mannschaft wieder einmal eine Runde weiterkommen. Wir müssen also noch durchhalten. Oder spazieren gehen, während Schweden spielt.
Apropos spazieren gehen: Es droht Corona-Ungemach bei der Euro. Die Delta-Variante macht Sorgen. Speziell auf der Insel, wo eigentlich im Wembley Stadion die Schlussphase des Turniers über die Bühne gehen sollte. Gerüchte machen sich breit, dass das eventuell nun, ob der sich zuspitzenden Virussituation, doch anders sein könnte. Viktor Orban und Budapest stünden bereit. No limits, volles Stadion – die UEFA würde wohl nicht nein sagen.
