Foto: © GEPA
Ein Sieg fehlt zur besten Saison der Geschichte [UEFA Fünfjahreswertung]
Salzburg erledigt Sevilla, Rapid kickt Genk aus Europa und sich selbst in die Conference League. Mit dem LASK-Sieg und dem Sturm-Remis wird diese Saison wohl besser als 2017/18. Doch auch die Zukunft ist im Blick zu behalten.
+ + 90minuten.at Exklusiv - Von Georg Sander + +
In der Saison 2017/18 stieß Red Bull Salzburg bis ins Halbfinale der Europa League vor, Sturm überstand eine Qualirunde, der SCR Altach scheiterte erst in den Playoffs, die Austria steuerte in der Gruppenphase der Europa League immerhin fünf Punkte bei. 9.750 Punkte konnten die Klubs erspielen, derzeit hält Österreich bei 9.400, mit drei Teams in den KO-Phasen. Kenner der Materie wissen: Rapid, der LASK und Salzburg können mit einem Sieg aus sechs Spielen die beste Europacup-Saison der jüngeren Vergangenheit überflügeln.
Gerade diese Woche war bärenstark. Der Rückstand auf die Niederlande, die vorberhaltlich des Duells Rennes gegen Tottenham alle (!) Teams in die KO-Phase brachten, hat sich von 7.250 auf 6.450 leicht verringert. Neuer Neunter ist Russland, der Rückstand ist aber von 2.768 auf 3.568 angewachsen. Die Schotten haben mit den Russen Platz getauscht, statt 1.950 Zählern Rückstand hat man mun 3.750. Serbien hat die Ukraine überholt, hat aber einen um 0.400 größeren Rückstand als vor zwei Wochen, die Ukraine wiederum verlor zwei Punkte im Vergleich zu Österreich. Belgien hat mit über sieben Punkten ebenfalls einen satten Rückstand – dazu später mehr.
Sechs Spiele für einen Sieg
Für den SK Sturm war nichts zu holen, das war schon nach der Auslosung recht offensichtlich. Die Austria verabschiedete sich bekanntlich bereits in der Qualifikation zur Conference League. Rapid konnte mit einem Kraftakt Genk aus der Europa Conference League kicken. Am 13. Dezember wird nun gelost und die Hütteldorfer treten ungesetzt in der Zwischenrunde an. Um ins Achtelfinale zu kommen muss ein Europa Conference League-Gruppenzweiter geschlagen werden. Mögliche Gegner sind Maccabi Tel Aviv aus der LASK-Gruppe, Partizan Belgrad, Bodö/Glimt, Randers, Slavia Prag, PAOK, Qarabag Agdam sowie Vitesse Arnheim oder Tottenham – das Spiel wurde aufgrund von Corona verschoben, die Spurs müssen gewinnen, um noch aufzusteigen.
Der LASK tritt dank des Gruppensieges als Gesetzter im Achtelfinale an und trifft auf einen der sieben Sieger aus der Zwischenrunde – auf Rapid kann man noch nicht treffen. Ungesetzt sind Topklubs wie Olympique Marseille, Leicester City oder PSV Eindhoven, weitere mögliche Gegnerr sind Sparta Prag, Fenerbahce, Midtjylland oder Celtic.
Salzburg trifft als Gruppenzweiter auf jeden Fall auf einen Gruppensieger, aber nicht auf den Gruppenersten Lille. Wenn man so will, wäre Ajax Amsterdam am Papier das leichteste Los, die anderen möglichen Gegner sind Wunschlos Manchester United, Stadtrivale City, Liverpool, Real Madrid, Bayern München und Juventus Turin. Mit einem Sieg (oder zwei Remis) würde man in diesen sechs Spielen die 17/18er-Saison übertreffen. Für jede überstandene Runde gibt es noch einen Bonuspunkt. In der Conference League gibt es erst ab dem Halbfinale Bonuszähler.
Die Konkurrenz im Fokus
Schwer einzuholen werden die Niederlande sein, nicht nur in diesem Jahr. Die Klubs der Eredivisie spielen eine bärenstarke Saison, Ajax Amsterdam hat die Champions League-Gruppe mit sechs Siegen und einem Torverhältnis von 20:5 abgeschlossen und steht im Achtelfinale. PSV Eindhoven verpasste zwar Platz zwei in der Sturm-Gruppe, tritt aber in der Zwischenrunde der Conference League an. Alkmaar und Feyenoord haben ihre ECL-Gruppen gewonnen und spielen wie der LASK im Achtelfinale, für Vitesse geht es um alles: Gruppensieg, 2. Platz oder Europacup-Abschied sind drinnen.
Neuer Neunter ist Russland, in die KO-Plase schafften es nur Zenit St. Petersburg als Dritter hinter Juventus und Chelsea und Spartak, das sich den Gruppensieg in der Europa League in einem Herzschlagfinale sicherte. Beim Stand von 1:0 in Warschau vergab Legia-Spieler Tomas Pekhart in der achten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter.
Auf Platz zehn sind nun die Schotten. Sowohl die Rangers, als auch Celtic konnten sich für die KO-Phase qualifizieren. Die Rangers schafften das als Gruppenzweiter dank eines Remis gegen Olympique Lyon und können nun weiter Europa League spielen, Celtic muss in die Conference League.
Serbien brachte seine Traditionsklubs Roter Stern und Partizan weiter. Der Klub von Aleksandar Dragovic sicherte sich gar den Gruppensieg in der EL, Partizan landete in der ECL hinter Gent auf Platz zwei.
Die Ukraine spielte letztlich eine Saison zum Vergessen. Shachtar schaffte in der Champions League nur zwei Punkte und das, obwohl Sheriff Tiraspol einer der Gruppengegner war. Für Dynamo Kiew hingegen galt das, was für Sturm gelten musste: Bei der Auslosung (Bayern, Benfica, Barcelona) ist nichts zu erwarten. Einen Punkt schafften die Hauptstädter. Luhansk, von Rapid in die ECL geschickt, sammelte immerhin sieben Punkte, musste aber Bodö/Glimt und der Roma den Vortritt lassen.
Bleibt noch Belgien. Nachdem Rapid Genk rausgekegelt hat ist nur noch Gent im Rennen, Antwerpen, Brügge und Anderlecht sind schon weg. Gent spielt nun im Achtelfinale der Europa Conference League.
Ausblick: Ein Auge auf Belgien
Der Vorsprung auf Russland bzw. Schottland (3.568 bzw. 3.750) sollte groß genug sein. Serbien ist viel zu weit weg. Dass Österreich 2023/24 als Achter angehen wird, scheint aller Wahrscheinlichkeit nach fix. Nächstes Jahr fliegt dann aber eben die 17/18er-Saison raus, die aber durch dieses Jahr kompensiert wird.
Die ab Sommer 2022 erspielten Punkte zählen dann schon für die Periode 24/25 mit neuer, größerer Champions League und so weiter. Österreich wäre gegenwärtig Neunter, müsste zwei Punkte auf Schottland aufholen. Das wären fünf Siege, das ist nicht komplett unmöglich. Mit 28.100 Zählern hat man umgekehrt aber nur 0.100 Vorsprung auf Belgien. Auf Rang elf liegt Serbien, mit 2.600 Punkten Rückstand. Hier gilt es dran zu bleiben.
Wie gut die Saison werden kann, das liegt nun in den Händen der Losfee.
Folge oder schreibe 90minuten.at-Chefredakteur Georg Sander:
Twitter: @sander_georg
E-Mail: g.sander@90minuten.at
90minuten.at-exklusiv
90minuten.at-TV: Das neue Everton Stadion
Schon gelesen?
