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Hartberg, Otto Baric und Marc Jankos Stammcafé [G'schichtldrucker]

Der TSV Hartberg bekommt ab 2022/23 eine Akademie und Otto Baric und Marc Janko spielen dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

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Der Fußball schreibt manchmal komische Geschichten. Regelmäßig erzählt der 90minuten.at-G'schichtldrucker eine dieser Stories.

Michael Steiner ist ein Allerweltsname. Zwölf bekannte Persönlichkeiten listet Wikipedia mit diesem Namen auf, zwei sind Fußballer, einer geboren 1974 und einer 1993. Den ersteren nimmt sich der G'schichtldrucker zur Brust, denn er wird gemeinsam mit Percy van Lierop die Akademie des TSV Hartberg leiten. Also retour in die 90er.

Hinspiel von Austria Salzburg im Halbfinale des UEFA-Cups, Vorläufer-Bewerb der Europa League. Otto Baric wirft den 19-jährigen Michael Steiner für Kurt Garger in die Schlacht gegen den Karlsruher SC, wo ein gewisser Oliver Kahn das Tor hütete. Steiner, der in derselben Spielzeit insgesamt acht Bundesligaspiele absolviert, spielt auch im Finale gegen Inter Mailand. Ein Wechsel des blutjungen Kickers zu Austria Wien scheiterte, er wechselte zum FC Puch, damals so etwas wie Liefering heute. Talent, das hatte Steiner. Aus der großen Karriere wurde nichts, es fehlte die Hand, die den Teenager in den Erwachsenenbereich geleitet. Er kickte noch für die Vienna, Hellas Kagran, den FAC und Simmering. 1999 hörte er auf. Ganz. Michael Steiner wurde Kellner.

Der Fußball war vergessen. Der Kick war so weit weg von ihm, dass der spätere Salzburg-Star Marc Janko sich mit ihm anfreundete, vermutlich dem „Michael“, Kellner in Jankos Stammcafe - und nicht dem ehemaligen Europacup-Finalkicker. Von der aktiven Karriere wusste der spätere Legionär nichts. „Das ist erst Monate später rausgekommen. Er hat mich dann angerufen und gefragt, warum ich ihm das nie erzählt habe“, erinnert sich Steiner in einem Interview mit 'Laola1.at'. Dass er im UEFA-Cup-Finale spielte, das erzählte er einfach nicht. 2008, als Janko nicht zur Heim-EM durfte und Hüftprobleme hatte, verbrachten die beiden mehr Zeit. So kam Steiner als Trainer wieder zurück zum Fußball.

Und er war gut, sehr gut. Zuerst in der Red Bull-Jugend und -Akademie, später beim FC Pinzgau-Saarlfelden. In der Salzburger Liga schaffte er den Aufstieg, das war 2014. Der SKN St. Pölten holte ihn als Co-Trainer und als Herbert Gager ging, durfte Steiner ein paar Monate Cheftrainer sein. Danach werkte er im Nachwuchs von Rapid, bei den ÖFB-Frauen sowie zuletzt beim FC Basel. Und nun schließt sich der Kreis, denn ebendort und nun in Hartberg arbeitet er mit Percy van Lierop zusammen, der bis 2012 bei Red Bull...

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