"Das Spiel gegen Dänemark muss der Schlusspunkt nach vier Jahren Franco Foda als ÖFB-Teamchef sein. Während EM-Qualifikation und Nations League-Sieg faden Kick und atmosphärische Probleme – Stichwort März-Lehrgang – noch zudeckten, stimmt seit der passablen Euro nichts mehr."
Bei allen Ausfällen dennoch unerwünscht. Ein Dejan Ljubibic hätte etwas bewirken können. Der war wohl aber auch nur dabei, weil so viele absagten. Doch auch der Rest des Kaders: More of the same. Von Gregoritsch über Onisiwo über Kainz bis hin zu Trimmel. Interessiert Foda nicht, keine Rising Stars bitte, Adamu, Seiwald, Greiml oder wie sie alle heißen. Grüll und Kara, die durchaus Berechtigung hatten, sind Rapidler, das freut einige Fans. Hätte nur noch gefehlt, dass der Teamchef die Sturm-Oldies Jantscher und Hierländer in die Schlacht wirft. Am Feld, im Kader – Trau-mich-nix.
Verheerende Pflichtspielbilanz
Und so bleibt eigentlich nur noch zu attestieren: Die Entwicklung geht einfach in die falsche Richtung, Foda ist der falsche Teamchef (geworden). Gestartet mit Testspielsiegen über Uruguay, Slowenien, Luxemburg, Russland und Deutschland (!), schaut es trotz guten Punkteschnitts einfach schlecht aus. In Pflichtspielen konnte die goldene Spielergeneration nur Nordirland, Slowenien, Nordmazedonien, Lettland, Israel, Norwegen, Rumänien, die Färöer, die Ukraine und Moldawien schlagen. Bosnien, Polen, Dänemark, England, die Niederlande, Italien und Schottland konnten nicht geschlagen werden. Peinliche Niederlagen (zwei Mal in Israel, zwei Mal gegen Dänemark, das 0:1 in Lettland) illustrieren, dass Fodaball, das zögerliche Abwarten mit starkem Defensivfokus, nicht einmal für guten Konterfußball reicht.
Das muss das Ende sein
Das Spiel gegen Dänemark muss der Schlusspunkt nach vier Jahren Franco Foda als ÖFB-Teamchef sein. Während EM-Qualifikation und Nations League-Sieg faden Kick und atmosphärische Probleme – Stichwort März-Lehrgang – noch zudeckten, stimmt seit der passablen Euro nichts mehr. Und nun ist der Verband gefordert. Ein neuer Trainer muss her, der soll die zwei Spiele im November bestreiten und sich dann am WM-Playoff versuchen, aus dem Großkader heraus seine Leute für die nächsten Jahre finden. Es war folgerichtig, Foda die EM spielen zu lassen, es war richtig, ihn nach dem verhauten September nicht gleich zu chassen. Es geht auch nicht um die Person Franco Foda, sondern um die Frage, ob er der richtige Trainer für dieses Nationalteam ist. Und das ist er nicht.
Eines muss an dieser Stelle aber auch klar sein: Franco Foda ist nur das Symptom eines verkrusteten Verbandes, der es seit Jahren nicht schafft, bei wichtigen sportlichen Entscheidungen entsprechende Expertise einfließen zu lassen. Solange das nicht gelingt, wird auch der nächste Trainer nur dann Erfolg haben, wenn er ein Glücksgriff des ÖFB-Präsidiums ist.