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Woran hakt’s ... beim FC Red Bull Salzburg (2)

In den vergangenen Spielen konnte Red Bull Salzburg nicht überzeugen. In der Champions League verpasste man die Chancen den Aufstieg zu fixieren und in der Liga kam es zur ersten Niederlage. Probleme hat man vor allem in den Spielphasen mit dem Ball.

Problem 3: Chancenverwertung/ Ausspielen der Tormöglichkeiten

Eines der größten Probleme der Salzburg war die Torausbeute. Vor allem in den letzten Spielen war diese sehr gering und auch Tormöglichkeiten konnten sie sich nicht richtig ausspielen. Dazu gleich ein Beispiel aus dem Spiel gegen Lille. (Abbildung 9)

Abbildung 9: Nicht situationsgerechte Entscheidung führt zu einer verpassten Torchance

Nach einem Ballgewinn konnte Benjamin Sesko Richtung Tor dribbeln und hatte zwei Passoptionen. Zu einem Adeyemi und auf der anderen Seite Aaronson. Der Verteidiger bewegt sich schon eher in die Richtung von Adeyemi, da auch dieser näher zum Tor stand. Somit gab es für Aaronson auch viel mehr Platz, allerdings spielte Sesko nicht auf die rechte Seite, sondern versuchte Adeyemi anzuspielen. Auch in den Spielen gegen Klagenfurt, Admira und in der Champions League ließ man große Chancen liegen. Das zeigen uns auch die xG-Werte (expected Goals). Durchschnittlich liegen die Tore und die xG-Werte in dieser Saison nah beieinander, jedoch gab es in den letzten Spielen einen großen Unterschied zu sehen. Gegen Lille konnten sich die Bullen nicht einmal mehr als 1,00 an xG-Werten erarbeiten. Gegen Wolfsburg lag der Wert beinahe bei 2, man erzielte jedoch nur ein Tor. Der größte Unterschied war gegen die Admira. Da hatte RB einen xG-Wert von 3,21, erzielte aber kein einziges Tor. Im Vergleich dazu erzielte Wolfsburg bei einem Wert von 0,91 und Klagenfurt bei einem Wert von 0,62 jeweils zwei Tore.

 

Lösungsansätze

Um gegen tiefstehende Gegner Chancen herauszuspielen, müssen vor allem die Flügel gut besetzt sein, damit man die gegnerische Mannschaft zum Verschieben bringt und sich dadurch Räume öffnen können. Dabei ist es auch wichtig, dass der Ball schneller zirkuliert wird. Besonders wenn der Ball auf den Flügel gespielt wird, könnten bei den Salzburgern die Verbindungen zu den Mittelfeldspielern besser hergestellt werden. Dadurch wird der Flügelspieler nicht nur zu zwei Optionen gezwungen (Flanke oder 1-gegen-1-Situation). Bestehen bessere Verbindungen zum Mittelfeld, so können vom Flügel aus auch die Räume zwischen den Linien bespielt werden.

Bei dieser Salzburger Mannschaft darf man jedoch nicht vergessen, dass das Durchschnittsalter im gesamten Kader erst 23 ist und im Spiel gegen Austria Klagenfurt betrug das Durchschnittsalter 21,6. Das bedeutet, dass allle noch sehr jung und unerfahren sind, oft noch gar nicht die richtige Lösung zu verschieden Situationen wissen oder wissen können. Insofern gilt es abzuwarten und wie die weiteren Partien verlaufen. Zudem ist der Trainer der roten Bullen selber erst 33 und somit auch jünger als Andreas Ulmer. Auch er muss noch bei seiner ersten Trainerstation in einer ersten Liga Erfahrung sammeln.

Ein weiterer Punkt, wieso diese Probleme jetzt auftauchen könnten, wäre die Belastung der letzten Wochen. Vor allem mit diesem Spielsystem, in dem immer wieder sehr intensiv attackiert wird, kann es nach einer Zeit dazu kommen, dass die Spieler müde werden.

 

Fazit

Der FC Red Bull Salzburg hatte einen hervorragenden Start in diese Saison und kann vor allem noch in der Champions League historisches schaffen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass sie besonders in der Spielphase mit dem Ball einige Dinge, wie die eigenen isolierten Außenverteidiger oder Kreierung von Chancen, verbessern. Jedoch, wie schon erwähnt, darf man nicht vergessen, dass die Mannschaft und der Trainer noch sehr jung sind und ein Leistungsabbruch während so einer Saison ganz normal ist. Entscheidend für das Spiel gegen den FC Sevilla wird sein, wie die Salzburger mit der Niederlage am vergangenen Wochenende umgehen und wie die Leistung am 17. Spieltag gegen Hartberg sein wird.

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