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Wettskandal: Suche nach noch unbekannten Tätern läuft [Exklusiv]

Die Bombe platzte am Samstagabend in der 'Krone' und der 'BVZ': In der Regionalliga Ost sollen Spiele manipuliert worden sein. Die zuständige Staatsanwaltschaft bestätigt gegenüber 90minuten.at Verhaftungen und weitere Ermittlungen.

+ + 90minuten.at Exklusiv - Von Georg Sander und Michael Fiala + +

 

Am Samstagabend preschte die 'Kronen Zeitung' mit den Ermittlungen um den Wettskandal in der Regionalliga Ost vor. Mehrere Spieler der Vereine Neusiedl, Draßburg, Marchfeld-Donauauen sowie Wiener Sportclub sollen verhaftet worden sein, mehrere Spiele der Herbstsaison sollen manipuliert worden sein, die Schadenssumme soll im fünfstelligen Bereich liegen. Die zuständige Staatswanwaltschaft Graz bestätigt nun gegenüber 90minuten.at Verhaftungen: "Es ist ein Verfahren gegen mehrere Personen wegen des Verdachts der Manipulation von Fußballspielen anhängig."

Der aktuelle Stand von Montagvormittag laut der Staatsanwaltschaft: "Es haben Hausdurchsuchungen stattgefunden, vier Personen befinden sich in Untersuchungshaft." Es werde auch noch gegen weitere, bislang unbekannte Täter ermittelt: "Die Ermittlungen laufen noch und richten sich auch gegen weitere bislang unbekannte Täter, weshalb zum genauen Umfang und Gegenstand der Ermittlungen derzeit keine weiteren Auskünfte erteilt werden können."

 

Entrüstung bei den Vereinen

Die Vereine wurden überrascht, bekamen von den bisherigen Ermittlungen nichts mit. WSC-Vizepräsident David Krapf-Günther erklärt dazu in der 'Krone': "Weil auch eine Partie gegen uns ein Thema der Ermittlungen sein soll, wurde ein Spieler von uns einvernommen." Ex-Admira-Kapitän Daniel Toth, bei Neusiedl beschäftigt, zeigte sich traurig und überrascht, dass zwei seiner Kollegen in U-Haft sitzen sollen: "Unfassbar traurig, ein Verbrechen an Spielern und Fans - mir tun auch die betroffenen Vereine leid, die unschuldig in ein schiefes Licht geraten. Ich hoffe, dass alles lückenlos aufgeklärt wird und die Strafen rigoros ausfallen werden."

Bei Marchfeld ist mit Ernst Baumeister ein bekanntes Gesichts Sportchef. In der 'NÖN' sagt er zur Causa: "Ein Wahnsinn für die Vereine, die können ja nichts dafür. Wenn da was dran ist, dann musst du die Spieler für immer sperren. Die dürfen nie wieder wo unterkommen." Für die Durchführung der Ostliga ist derzeit der niederösterreichische Verband zuständig. Dieser meint in einer Stellungnahme gegenüber der 'Krone': "Sollte es eine Minderheit darauf abzielen, Fair Play in den Dreck zu ziehen, werden diese entsprechend zur Rechenschaft gezogen.“

Brisantes Detail am Rande: Der FC Mauerwerk, der nicht Gegenstand der Ermittlungen ist, meint in Person von Vereinsboss Mustafa Elnimr: "Ich hatte anscheinend drei Spieler dabei, die in unsaubere Praktiken involviert waren, habe sie schon im Oktober aussortiert, nachdem wir nach Führungen extrem oft verloren!“

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