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Die 7 … Foda-Nachfolger (3)

Nur den Kopf auszutauschen wird sich für den ÖFB natürlich nicht ausgehen, irgendwer muss aber im Juni an der Seitenlinie stehen. 90minuten.at geht die Möglichkeiten durch.

Platz 2: Die"österreichische" Lösung

Diese steht unter dem Motto: Schauma mal. Der Name dazu: Werner Gregoritsch. Er ist seit zehn Jahren Trainer der U21, kennt den ÖFB in- und auswendig, 2017 verpasste man die EM-Quali knapp, 2019 war der älteste Nachwuchs mit dabei. Gregoritsch ist auf du und du mit der nächsten Generation heimischer Fußballer, weil es so gut wie keinen talentierten Kicker gab, der nicht einmal im U21-Team der letzten zehn Jahre vorbeischaute. Fußballerisch ist er ein flexibler Trainer, es stünde wohl auch für eine Übergangszeit bereit, wenn sich bis Ende April, der vorgegebenen Deadline, kein anderer findet, der das Herrennationalteam übernimmt. Damit könnte der Verband Zeit gewinnen. Allerdings geht es im Herbst in der Nations League gegen Frankreich, Dänemark und Kroatien um Prestige und die Qualifikation zur Europameisterschaft 2024 kommt auch schneller, als man glauben will. Eine Tradition hat die Beförderung des U21-Coaches zum A-Teamchef in Österreich nicht, sieht man sich die Alternativen bis hierhin an, dann könnte der ÖFB mit einer kurzfristigen Entscheidung für Gregoritsch viel falschere Lösungen finden. Langfristig sollte ohnehin nur der Erfolg zählen...

Platz 1: Die logischste der logischen Varianten

In einem konservativen Gremium einen Kandidaten durchzubringen, das ist nicht leicht. Und das ÖFB-Präsidium ist mehr als nur das. Man muss dem Fußballboulevard aber durchaus recht geben, dass Peter Stöger wohl gute Chancen hat. Asset 1: Er ist derzeit ohne Job, ohne den Kollegen von Sky zu nahe treten zu wollen. Das ist gegenwärtig schon einmal ein guter Anfang, eine Ablöse wird der ÖFB nur ungern zahlen. Asset 2: Stöger war schon 2017 in der Verlosung, damals aber eben Dortmund-Trainer. Asset 3: Er ist der letzte Meistertrainer, der nicht Red Bull Salzburg coachte. Das ist zwar neun Jahre her, aber bislang sind alle anderen daran gescheitert. Asset 4: Stöger kickte in dieser Reihenfolge beim FavAC, Vorwärts Steyr, der Vienna, Austria, in Innsbruck, bei Rapid, dem LASK und der Admira und danach noch bei Untersiebenbrunn. Damit müsste er sich schon die Landesverbandspräsidenten aus Wien, Oberösterreich, Tirol und Niederösterreich sichern. Als Trainer wirkte er beim GAK, die Steiermark kommt noch dazu. Asset 5: Stöger hat Auslandserfahrung als Trainer, war jahrelang beim 1. FC Köln, danach Feuerwehrmann bei Borussia Dortmund, was auch nicht jeder wird. Ein Manko: Stöger steht wie Foda eher für einen vorsichtigen Ansatz und Umschaltspiel als für Pressing und/oder Ballbesitz. Aber diese Ausrichtungsfrage soll hier auch nicht weiter diskutiert werden....

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