Foto: © Gepa / Fotomontage 90minuten.at Reportage

Die WM in Qatar - [News-Ticker, Woche 2]

Alle wichtigen und relevanten News rund um die FIFA Fußball-WM in Qatar im Ticker von 90minuten.at.

 

++ Hinweis: Dieser Ticker aktualisiert sich automatisch ++ 

 

Die Weltmeisterschaft in Qatar 2022 ist umstritten. 90minuten.at widmet der WM einen Themenschwerpunkt und berichtet über die aktuellen Ereignisse im übersichtlichen News-Ticker.

Exklusiv: Katar 2022 - Blick hinter die Kulissen

 

28. November

Kameruns Keeper kurzfristig aus dem Kader gestrichen

Kurz vor Kameruns zweiten Gruppenspiel nahm Nationaltrainer Rigobert Song eine Änderung in seiner Startelf vor: Torwart André Onana flog überraschend aus dem Kader, Ersatzkeeper Devis Epassy rückte in der Partie gegen Serbien für ihn nach. Das Spiel endete letztendlich in einem 3:3-Remis. Hintergrund der Maßnahme dürfte ein Konflikt zwischen Trainer und Spieler gewesen sein. "Es ist wichtig, dass wir Teamgeist, Disziplin und Respekt zeigen. Man muss Verantwortung übernehmen, das Team muss im Vordergrund stehen", so Song zu dem Vorfall. Auslöser soll Onanas Spielstil gewesen sein: Der bei Ajax Amsterdam ausgebildete Keeper gilt als "moderner" Torwart, der mitspielt und lange Bälle meidet. Sein Trainer soll sich hingegen einen traditionelleren Ansatz wünschen. 

André Onana hat das Teamcamp Kameruns inzwischen verlassen, für ihn ist die Weltmeisterschaft damit beendet. 

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Verletzter Neymar vor Blitz-Comeback?

Eigentlich war davon auszugehen, dass Brasiliens Star-Stürmer Neymar die verbleibenden beiden Gruppenspiele gegen die Schweiz (28.11.) und Kamerun (2.12.) von der Tribüne verfolgen muss. Nach einer im Spiel gegen Serbien erlittenen Verletzung war der Knöchel des 30-Jährigen stark angeschwollen, eine genaue Ausfalldauer stand zunächst nicht fest. Jetzt soll es laut verschiedenen Medienberichten gute Nachrichten geben: ein Comeback im letzten Gruppenspiel soll möglich sein - Schmerzen und Schwellung seien demnach abgeklungen.

Ob Brasiliens Nationalteam das damit verbundene Restrisiko tatsächlich in Kauf nehmen würde, ist fraglich - zumal man mit einem Sieg gegen die Schweiz fix für die K.O.-Phase qualifiziert wäre.

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Telefonnummer geleakt: Kanada-Keeper beleidigt

Es ist etwas kompliziert. Der 35 Jahre alte Milan Borjan ist kanadischer Teamtorhüter. Er spielt bei Roter Stern Belgrad und wurde, wie der Name vermuten lässt, im ehemaligen Jugoslawien geboren, genauer gesagt in Knin. Aus dieser Stadt mussten seine Eltern 1995 während des Krieges rund um den Zerfall des Staates fliehen. Zuerst waren die Kroaten vertrieben worden, später wurde die Stadt von ihnen zurück erobert. Der Keeper selbst flüchtete mit seinen Eltern via Belgrad nach Kanada. 

In einigen Interviews hatte er für Kontroversen gesorgt, weil Borjan gemeint hatte, sein Geburtsort sei nicht kroatisch. Fans Kroatiens verhöhnten ihn beim Spiel gegen Kanada nun im Stadion, spielten mit Plakaten auf diese düstere Zeit an. Neben den Beleidigungen wurde auch Borjans Telefonnummer Telefonnummern geleakt, was zu tausenden Nachrichten geführt haben soll: "Das zeigt, wie primitiv die Leute sind. Ich will das nicht kommentieren. Sie sollten an sich und ihren Familien arbeiten, weil sie offensichtlich frustriert sind." Der Keeper wünscht Kroatien zudem alles Gute.

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Belgier kritisieren sich gegenseitig

Einig ist man sich: Man ist zu alt. Die Aussagen des ewigen Geheimfavoriten:

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USA: Iran-Fahne ohne Islam-Symbol

Vor dem sportlich und erst recht politisch brisanten Gruppenspiel zwischen den USA und Iran zeigt der amerikanische Verband auf seinem Twitter-Konto die Nationalflagge des Iran ohne das Zeichen der Islamischen Republik. Erst im Laufe des Sonntags wurde sie geändert und die Flagge wieder komplett gezeigt (siehe Tweet).


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Schweiz ohne Salzburg-Stürmer gegen Brasilien

Der Offensivspieler verpasste bereits das Abschlusstraining am Sonntag.

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Joker rettet Deutschlands Aufstiegschancen

Nach der Auftaktniederlage gegen Japan konnte die deutsche Nationalmannschaft gegen Spanien punkten. Zwar schoss Morata die Spanier in der 62. Minute in Führung, jedoch konnte Niclas Füllkrüg in der 83. Minute ausgleichen. Der eingewechselte Stürmer nahm im Strafraum, nach einem Dribbling von Musiala, dem Bayern-Spieler den Ball weg und hämmerte ihn unter die Latte. Somit führt Spanien die Tabelle in der Gruppe E mit vier Punkten an. Deutschland hat nur einen Punkt und ist somit auf dem letzten Tabellenplatz. Werden allerdings am letzten Spieltag gegen Costa Rica drei Punkte geholt und bekommen Schützenhilfe von Spanien, so ist ein Weiterkommen möglich.

In der Gruppe F konnte Kroatien nach einem kurzen Schock klar gegen Kanada gewinnen. Gleich in der zweiten Minute erzielte Alphonso Davies das erste WM-Tor für die kanadische Nationalmannschaft überhaupt. Allerdings wurden die Kroaten von Minute zu Minute dominanter und kontrollierten das Spiel. In der 36. Minute erzielte Kramaric den Ausgleichstreffer und kurz vor der Pause konnte Livaja sogar noch den 2:1-Führungstreffer erzielen. In der zweiten Halbzeit erzielte Kramaric seinen Doppelpack und Majer vollendete die Partie in der Nachspielzeit zum 4:1.

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27. November

Nationalistische Flagge in der Kabine - FIFA ermittelt gegen Serbien

Die FIFA hat eine Untersuchung gegen den Serbischen Fußballverband eingeleitet - Anlass dafür war eine Foto einer nationalistischen Flagge in der Kabine der Serbien, aufgenommen während des Spiels gegen Brasilien. Darauf war der Kosovo als Teil Serbiens abgebildet, darüber der Slogan "Nema predaje" ("Niemals aufgeben"). Der Kosovo ist seit 2008 von Serbien unabhängig und wird von Österreich - und einer Vielzahl anderer Nationen - als eigenständige Republik anerkannt. Der Fußballverband des Kosovo äußerte sich kritisch gegenüber den Vorkommnissen: "Wir verurteilen Serbiens aggressive Aktion gegen die Republik Kosovo bei der Weltmeisterschaft 2022. Die Weltmeistersschaft soll einen und Freude bringen, Botschaften über Frieden und Hoffnung senden und keinen Hass. Wir rufen die FIFA dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen".

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Ein Torschuss reicht Costa Rica zum Sieg

In einer zähen Partie zwischen Costa Rica deutete lange alles auf ein Unentschieden hin, kurz vor Schluss gab es für die Zentralamerikaner dann aber doch noch Grund zum Jubeln. Mit dem einzigen Torschuss Costa Ricas im gesamten Spiel konnte Keysher Fuller in der 81. Minute den Siegtreffer erzielen. Bemerkenswert, vor allem aus statistischer Sicht: Mit einem "Expected Goals"-Wert von 1,05 hatte Japan eigentlich einen klaren Vorteil gegenüber Costa Rica, das es in dieser Kategorie gerade einmal auf einen Wert von 0,12 schaffte. Damit geht Deutschland als Gruppenletzer der Gruppe E in das Duell gegen den Tabellenführer Spanien, ausscheiden kann das DFB-Team aber auch im Fall einer Niederlage nicht mehr. Klar ist: In der Gruppe E bleibt es bis zum letzten Spieltag spannend. 

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Messi hält Aufstiegs-Chance am Leben

Im gestrigen Spiel der Gruppe C zwischen Argentinien und Mexiko konnten sich die Südamerikaner mit einem 2:0 durchsetzen. Die erste und auch Teile der zweiten Halbzeit war geprägt von Nervosität und Fehlpässen. Bei beiden Mannschaften merkte man, dass einiges auf dem Spiel steht. Erst in der 64. konnte Lionel Messi für den Befreiungsschlag sorgen. Aus rund 20 Metern kam der PSG-Spieler zum Abschluss. In der Schlussphase traf der eingewechselte Enzo Fernandez noch zum 2:0. Somit hat die argentinische Mannschaft am letzten Spieltag den Aufstieg selbst in der Hand.

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26. November

Deutschland riskiert FIFA-Geldstrafe

Nach dem verpatzen Start ins Turnier ist die Stimmung im deutschen WM-Camp getrübt und wird wohl vorerst nicht besser. Für Aufregung sorgte vor dem möglicherweise entscheidenden Duell gegen Spanien (27.11.) vor allem die Pressekonferenz von Nationaltrainer Hansi Flick: Der verpflichtetende Medientermin wird in Doha und damit über 100 Kilometer vom deutschen Teamhotel abgehalten, das Erscheinen von Trainer und einem Spieler wäre eigentlich verpflichtend. Ein Versuch, den Termin in die nähe der Unterkunft zu verlegen, wurde seitens der FIFA abgewehrt. Um eine Terminkollision mit dem wenige Stunden später angesetzten Abschlusstraining zu vermeiden, entschied sich der DFB jetzt kurzfristig dazu, keinen Spieler zu entsenden. Damit droht eine Geldstrafe, eine Reaktion der FIFA steht noch aus. Flick erklärte auf der Pressekonferenz einleitend: "Das ist eine ewig lange Fahrt, wir wollen das keinem Spieler zumuten. Die sollen sich jetzt auf das Training vorbereiten. Ich denke, wir hätten das auch in unserem Medienzentrum machen können. Das ist nämlich richtig gut. Das müssen wir aber akzeptieren".

Große Überraschungen am 2. Spieltag

In der Gruppe A konnte sich Senegal klar gegen den Gastgeber Katar mit 3:1 durchsetzen. Die Niederlande tat sich sehr schwer gegen Ecuador und kam nicht über ein 1:1 hinaus. Zwar gingen die Holländer durch Gakpo früh in Führung, allerdings konnte Enner Valencia einen Treffer und somit den Ausgleich erzielen. Dadurch stehen die Niederlande und Ecuador überraschenderweise mit vier Punkten auf den ersten beiden Plätzen der Gruppe. Senegal mit drei Punkten rangiert auf dem dritten Platz.

In der Gruppe B traf der Iran auf Wales. Lange schien es nach einem Remis aus, ehe der Iran durch Cheshmi und Rezaeian in der Nachspielzeit zwei Treffer erzielte. Dadurch haben die Iraner große Chancen auf das Achtelfinale. Im letzten Spiel des Abends spielte England gegen die USA. Die Engländer hätten das Achtelfinale vorzeitig buchen können, jedoch knüpften die Amerikaner ihnen ein Punkt ab. Bei beiden Mannschaften fehlt die Durchschlagskraft im letzten Drittel und somit endete die Partie 0:0.

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25. November

Iran singt die Hymne und gewinnt

Iran besiegt Wales durch (sehr) späte Tore von Rouzbeh Cheshmi (98.) und Ramin Rezaeian (108.). Im letzten Gruppenspiel gegen die USA gibt es also nach dem 2:6 gegen England Chancen auf das erstmalige Überstehen der Gruppenphase. Der Sport stand dabei aber nicht allzu sehr im Vordergrund.  Im Fokus stand vor dem Spiel aber nicht das Sportliche. Beim Auftakt sangen die Spieler aus Solidarität mit den Protesten in der Heimat die Hymne nicht mit. Im Iran wird seit Wochen gegen das Regime protestiert, es sind die größten Proteste seit Jahren und diese werden blutig niedergeschlagen. Die Regierung soll Druck auf die Spieler ausgeübt haben. 

 

 

Umgekehrt war es walisischen Fans im Gegensatz zum ersten Spiel erlaubt, Hüte und Fahnen mit Regenbögen zu tragen. Beim Auftakt noch waren entsprechende Stücke abgenommen worden. 

Im zweiten Spiele konnte Senegal Gastgeber Qatar besiegen. 

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WM-Sponsoring zahlt sich wenig aus

Eine deutsche Studie zeigt: Die Bekanntheit der WM-Sponsoren leidet unter dem sinkenden Interesse an dem umstrittenen Turnier in Qatar. An der Spitze liegt Coca-Cola, andere Sponsoren kennt kaum jemand. Der Studienautor meint: "Insgesamt fällt auf, dass das Instrument ‚WM-Sponsoring‘ deutliche Wirkungseinbußen hinnehmen muss. Unternehmen müssen daher für die Zukunft neu bewerten, ob sich die hohen Aufwendungen für das Sponsoring solcher Großereignisse noch rechnet."

Für Unternehmen lohnt sich bei dieser WM das teure Engagement als Sponsor kaum. Außerdem erwarten mehr Deutsche denn je von offiziellen Sponsoren der WM 2022 in Katar, dass diese sich auch in sozialer und gesellschaftlicher Art engagieren.

>> Die Details gibt es bei sportsbusiness.at

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Messi-Fans? Saudi-Coach mit hitziger Ansprache

Wie Messi-Fans dürften Hervé Renard seine Kicker vorgekommen sein. Die Halbzeitansprache im Video:

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Regenbogen bald erlaubt?

Die Proteste haben möglicherweise gewirkt: Laut einem Medienbericht denkt Qatar darüber nach, die Regenbogensymbolik doch zu erlauben. 

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Auch Katarer mit einer Message-Binde

Während dem Spiel zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Japan war die Innenministerin aus Deutschland auf den Tribünen mit einem "One-Love"-Armband zu sehen. Nun sollen Personen aus Katar sich ein Beispiel daran genommen haben und eine Binde für die Probleme im Palästina getragen haben.

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Wie schwer ist Neymar verletzt?

In der französischen Nationalmannschaft könnte nun nach Karim Benzema und Lucas Hernandez auch Kingsley Coman ausfallen. Am Donnerstagabend musste der Bayern-Star das Training abbrechen. Laut der französischen L‘Equipe hat der Offensivspieler Probleme an der Hüfte.

Auch könnte es für Brasilien und Neymar schlechte Nachrichten geben. Der PSG-Star musste in der 79. Minute angeschlagen das Feld verlassen. Anschließen sah man den Offensivspieler, wie er mit Tränen auf der Bank saß und sein Knöchel von den Betreuern behandelt wurde.

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Brasilien startet souverän in die WM

Die brasilianische Nationalmannschaft startete die Weltmeisterschaft in Katar mit einem 2:0-Sieg gegen Serbien. Lange war das Spiel ausgeglichen, ehe Vinicius Junior in der zweiten Halbzeit von der linken Seite abzieht, der serbische Goalie den Abschluss parieren kann, aber Richarlison den Abpraller zum 1:0 verwertet. Den zweiten Treffer erzielte erneut der Stürmer von Tottenham Hotspur. Diesmal möglicherweise das Tor des Turniers. Wieder kann Vinicius auf der linken Seite durchkommen und flankt in die Mitte. Richarlison nimmt den Ball einmal mit und per Fallrückzieher schießt er das 2:0. Somit belegt Brasilien gleich den ersten Platz vor der Schweiz in der Gruppe G. 

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24. November

Nur noch Fußball

Die Aktion Deutschlands sieht man in Belgien und Dänemark unterschiedlich. Was beide Länder gemein haben: Sie wollen über Fußball sprechen.

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Japan räumt auf

Beeindruckende Bilder hat die Japanische Mannschaft nach dem 2:1-Sieg gegen Deutschland geliefert. Das siegreiche Team hinterließ die eigene Kabine in aufgeräumten Zustand (siehe Tweet). Auch die Fans zeigten vorbildliches Verhalten: Einige der Japaner:innen blieben nach Spielende noch im Chalifa International Stadium, packten blaue Säcke aus und sammelten den Müll auf den Tribünen ein.

 

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Schweiz gewinnt Auftakt gegen Kamerun

Die Eidgenossen setzten sich am Donnerstag vor 39.000 Zuschauer:innenin al-Wakra im ersten Match überhaupt gegen Kamerun mit 1:0 durch. Das Tor des Tages erzielte ausgerechnet Breel Embolo, der in Kamerun geboren wurde und auch seine ersten Lebensjahre dort verbrachte.

 

Schweiz – Kamerun 1:0 (0:0)

Al-Wakra, Al Janub Stadium, 39.000 Zuschauer, SR Tello (ARG)

Tor: Embolo (48.)

Schweiz: Sommer – Widmer, Elvedi, Akanji, Rodriguez (90./Comert) – Freuler, Xhaka – Shaqiri (71./Okafor), Sow (71./Frei), Vargas (81./Rieder) – Embolo (71./Seferovic)

Kamerun: Onana – Fai, Castelletto, Nkoulou, Tolo – Mbeumo (81./Ngamaleu), Oum Gouet, Anguissa, Hongla (69./Ondoua), Toko-Ekambi (74./Nkoudou) – Choupo-Moting (74./Aboubakar)

Gelbe Karten: Elvedi, Akanji bzw. Fai

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"Fehlender Mut": Kritik von Hoeneß an DFB

Der ehemalige Bayern-Boss Uli Hoeneß hat dem Deutschen Fußball-Bund in der Auseinandersetzung mit der FIFA fehlenden Mut vorgeworfen. "Sie haben nicht den Mut gehabt, der FIFA die Stirn zu zeigen. Das wäre dringend notwendig gewesen, denn für mich ist Gianni Infantino eine große Katastrophe für den Weltfußball", sagt der Ehrenpräsident des FC Bayern dem Sender RTL. Es sei "eine wunderbare Chance gewesen, ihm zu zeigen: Bis hierher und nicht weiter", sagt Hoeneß. Diese habe der DFB leider vertan.

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Deutschland: TV-Quoten brechen ein

Nur 9,23 Millionen TV-Zuseher haben sich die 1:2-Niederlage gegen Japan in der ARD angesehen, der Marktanteil lag bei 59,7 Prozent. Im Vergleich dazu: Bei der WM vor vier Jahren in Russland hatten das 0:1 zum Auftakt gegen Mexiko in Moskau 25,97 Millionen (MA: 81,6 Prozent) im ZDF gesehen. Alle Quoten-Details zu den Auftaktspielen der DFB-Elf seit 2006 hat >> sportsbusiness.at veröffentlicht.

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De Bruyne versteht Auszeichnung nicht

Belgien hat sich zu einem mühsamen 1:0-Sieg gegen Kanada geschleppt, Goalie Courtois musste gar einen Elfer von Bayern-Legionär Davis halten. Michy Batshuayi gelang der entscheidende Treffer. Man of the Match wurde aber Kevin de Bruyne, der das aber nicht versteht, wie er nach dem Spiel sagt. "Wir, mich inbegriffen, haben nicht gut gespielt", so der 31-Jährige, "Ich habe keine Ahnung, warum ich 'Spieler des Spiels' geworden bin. Vielleicht wegen meines Namens."

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Spanien bejubelt höchsten WM-Sieg, Belgier siegen knapp

In der zweiten Partie der Gruppe E deklassiert die spanische Nationalmannschaft Costa Rica. 7:0 endete die Partie zwischen den beiden Teams und ist somit auch der höchste Sieg der Spanier in einer WM-Endrunde. Bereits früh in der Partie übernahmen die Spanier die Kontrolle und gingen auch gleich in der 11. Minute durch Olmo in Führung. Noch vor der Halbzeitpause konnten sie durch Asensio und Torres auf 3:0 erhöhen. In der zweiten Halbzeit ging es in dem Tempo weiter. Erneut Torres, Gavi, Soler und Morata trafen noch in der zweiten 45 Minuten, um den 7:0 Endstand zu finalisieren.

In der Gruppe F spielten die Belgier gegen Kanada. Die kanadische Nationalmannschaft war seit 36 Jahren nicht mehr bei einer WM-Endrunde. Gestern mussten sie trotz einem Chancenplus in der ersten Halbzeit mit 1:0 geschlagen geben. Nach zahlreichen Chancen der Kanadier kam Batshuayi kurz vor der Pause im Strafraum zum Abschluss und traf zum 1:0. Somit sind die Belgier zurzeit Tabellenführer der Gruppe F.

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23. November

1:2 - Fehlstart von Deutschland

2018 verlor Deutschland sein Auftaktspiel gegen Mexiko und schied nach einem Sieg gegen Schweden und einer Niederlage gegen Südkorea aus. Und auch 2022 geht der Auftakt für das große Land daneben. Ilkay Gündogan bringt den Favorit in der 33. Minute per Elfmeter in Führung, nach dem Wechsel und guten taktischen Adaptierungen der Japaner trifft er nochmals die Stange. Serge Gnabry trifft in einer Szene bei drei Versuchen nicht.

In der 75. Minute trifft der eingewechselte Ristu Doan aus kurzer Distanz nach einem Abpraller, in der 83. Minute ist die Sensation perfekt: Takuma Asano enteilt Nico Schlotterbeck und trifft aus spitzestem Winkel an Manuel Neuer vorbei zum 2:1.

Thomas Müller zeigte sich enttäuscht: "An sich haben wir vom Gefühl her ein weite Strecken gutes Spiel gemacht. Aber die Effektivität hat an beiden Enden nicht gepasst. Es ist aberwitzig, dass wir hier mit einer Niederlage dastehen. Am Ende müssen wir uns die mangelnde Effizienz ganz klar vorwerfen. Wir müssen das aufarbeiten und sachlich bleiben." Torschütze Gündogan resümiert: "Wir haben es Japan zu einfach gemacht. Gerade beim zweiten Tor, ich weiß nicht, ob jemals bei einer WM ein einfacheres Tor erzielt wurde, das darf nicht passieren. Vorne hatten wir unfassbare Möglichkeiten und haben das zweite nicht erzielt. Wie die Tore gefallen sind, das darf uns nicht passieren."

 

 

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Deutschland mit "Goschen-Halten"-Geste bei WM-Auftakt

Das DFB-Team hat vor dem Anpfiff beim ersten Gruppenspiel gegen Japan mit einer Protestgeste auf die aktuelle Diskussion rund um die "One Love"-Schleife aufmerksam gemacht. Beim Gruppenfoto hielten sich alle Spieler der Startelf den Mund zu. 

Auf Twitter schrieb der DFB dazu: "Wir wollten mit unserer Kapitänsbinde ein Zeichen setzen für Werte, die wir in der Nationalmannschaft leben: Vielfalt und gegenseitiger Respekt. Gemeinsam mit anderen Nationen laut sein. Es geht dabei nicht um eine politische Botschaft: Menschenrechte sind nicht verhandelbar." Bei der Ankunft im Stadion trugen die Spieler weiße Jacken mit Streifen in den Regenbogen-Farben. 

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"One Love": Nächste Runde

Die europäischen Länder wollen das Vorgehen der FIFA nicht auf sich sitzen lassen:

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Kroatien startet mit Nullnummer

Auch am heutigen Mittwoch sehen die WM-Fans ein 0:0. Kroatien bringt den Ball nicht im marokkanischen Tor unter. "Im Mittelfeld waren sie sehr gut, wir haben versucht, ihnen Probleme zu bereiten. Wir hatten manchmal zu viel Respekt, es war ein intensives Spiel. Es ist ein sehr gutes Ergebnis, bravo an die Mannschaft", erklärt dazu Marokkos Teamchef Walid Regragui nach dem Spiel.

Kroatiens Superstar Luka Modric verspricht hingegen Verbesserung beim Vizeweltmeister von 2018: "In der ersten Hälfte waren wir in der ersten Viertelstunde gut, konnten unsere Leistung in der zweiten Halbzeit sogar steigern. Leider haben wir die Chancen nicht genutzt. Es war das erste Spiel, es wird sicher noch besser im Verlauf des Turniers. Ein Unentschieden ist auch nicht schlecht."

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FIFA untersucht homophobe Gesänge von Ecuador-Fans

Die FIFA hat ein Disziplinarverfahren gegen Ecuador eröffnet. Einige Fans sollen am vergangenen Sonntag homophobe Gesänge in Richtung Gastgeberland Qatar gesungen haben. Man beruft sich nun auf Artikel 13 des Disziplinar-Codes, Ecuador äußerte sich bislang nicht.

Das Ganze hat eine Vorgeschichte. Chile und Peru zweifelten die Staatsbürgerschaft von Ecuadors Byron Castillo an, der in der WM-Quali eingesetzt wurde. Sie zogen vor den Sportgerichtshof (CAS) und scheiterten. Ecuador nominierte den Spieler nicht für die WM. So darf das Land eben an der WM teilnehmen, erhielt aber eine Geldstrafe und eine Punktereduktion für die nächste WM-Quali.

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Besondere WM

Erstmals findet die Weltmeisterschaft im Winter statt. Während ansonsten die letzten Spiele der europäischen Gruppenphasen oder Meisterschaftsspiele stattfinden, geht es diesmal um den WM-Titel. Was heißt das? 

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Kreuzbandriss bei Lucas Hernandez

Die WM ist für Lucas Hernandez auch schon wieder vorbei und der Franzose wird länger ausfallen. Was man direkt bei der Übertragung bereits ahnen konnte, ist nun offiziell: Hernandez zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zu und wird damit nicht nur der französischen Nationalmannschaft, sondern auch dem FC Bayern monatelang fehlen.

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WM-Diskussionen "sinnlos?"

Für den Ex-Austria-Trainer kommen die Diskussionen über die WM viel zu spät.

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Frankreich: Klarer Sieg gegen Australien

Im zweiten Gruppenspiel der Gruppe D spielte Australien gegen die französische Nationalmannschaft. Australien ging durch Craig Goodwin in der 9. Minute überraschend in Führung. Diese konnten die Australier nicht lange halten. In der 27. Minute erziele Adrien Rabiot das 1:1 und nur fünf Minuten später traf Olivier Giroud zum 2:1. Die Franzosen hatten auch ein klares Chancenplus und konnten in der zweiten Halbzeit auch ihre Führung ausbauen. Kylian Mbappe erzielte sein erstes WM-Tor und in der 71. Minute erzielte Giroud seinen Doppelpack.

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22. November

Drohungen wegen One Love-Binde

Eigentlich wollten europäische Verbände ein Zeichen setzen und mit der One Love-Schleife gegen Diskriminierung auftreten. Doch die FIFA schob dem einen Riegel vor. Wollen wir die Mannschaft, wollen wir unseren Kapitän einem solchen Risiko aussetzen, dass wir sportlich sanktioniert werden? Da war unsere Antwort, die ganze Debatte wollen wir nicht auf dem Rücken der Spieler austragen“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. In Solidarität mit den anderen Verbänden, unter anderem England und Wales, sah man davon ab.

FIFA-Boss Gianni Infantino dürfte England massive sportliche Konsequenzen hinaus angedroht haben. Was genau angedroht wurde, ist bislang nicht bekannt, es wird von "sehr viel Druck" gesprochen. Es werde wohl etwas anderes als Zeichen geben, meint Oliver Bierhoff: "Das eine ist das, was auf dem Platz passiert. Da gibt es klare Regularien. Was wir in der Freizeit machen, ist doch eher uns überlassen."

Darüber hinaus ist auch die USA involviert. Außenminister Anthony Blinken wird in Medien folgendermaßen zitiert: "Man darf niemanden zwingen, zwischen dem Ausdruck der eigenen Werten und dem Ausüben des Sports entscheiden zu müssen." Die USA haben mit der AL Udeid Air Base in der Nähe von Doha die größte Militärbasis des Nahen Ostens im Ausrichterland.

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Dänemark spielt nur Remis

Schon früh im Turnier gibt es das erste torlose Remis. Dänemark trifft durch Andreas Cornelius in Minute 71 nur die Latte. Trotz einer guten Leistung vor allem in Durchgang zwei gelang den Dänen, die in der Quali die Österreich-Gruppe gewonnen hatten, kein Treffer. Die Tunesier kämpften und freuen sich über einen Punkt. Kurz vor der Pause wäre durch Issam Jebali sogar fasst ein Tor gelungen.

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Saudi Arabien gewinnt mit xG Wert von 0,14

Es war die erste Sensation der WM 2022: Saudi Arabien schlägt WM-Mitfavorit Argentinien mit 2:1. Allein in der ersten Halbzeit wurden Messi & Co drei Tore zu Recht wegen Abseits aberkannt.

Besonders kurios ist aber ein anderer Wert: Die Saudis konnten den 2:1-Sieg mit einem xG Wert von 0,14 einfahren (siehe Tweet).

Die aktuelle Tabelle

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Lange Spiele

Dass die Spiele bei der WM so lange dauern, hat so seine Gründe. Es ist auf jeden Fall gewollt: 

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REWE beendet Kooperation mit dem DFB

Die REWE Group stehe für Diversität und Vielfalt. Und ist langjähriger aktiver Fußballsponsor: „Fußball ist für uns unter anderem Fair Play, Toleranz und Zusammenhalt – diese Werte halten auch wir hoch“, so REWE Group CEO Lionel Souque. „Wir stehen ein für Diversität – und auch Fußball ist Diversität. Diese Haltung leben wir und diese Haltung verteidigen wir - auch gegen mögliche Widerstände. Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel.

REWE hatte bereits im Oktober dem DFB kommuniziert, den langjährigen Partnerschaftsvertrag nicht weiterzuführen - dies ohne inhaltliche Verbindung zur Weltmeisterschaft. Nach den aktuellen Entscheidungen der FIFA sowie den Aussagen von FIFA Präsident Infantino allerdings sieht sich das Unternehmen aufgefordert, sich in aller Deutlichkeit von der Haltung der FIFA zu distanzieren und auf seine Werberechte aus dem Vertrag mit dem DFB - insbesondere im Kontext der Weltmeisterschaft - zu verzichten. Dies hat das Unternehmen dem DFB heute mitgeteilt. Der deutschen Nationalmannschaft und allen Spielern wünscht die REWE Group ausdrücklich viel Erfolg für die WM. „Wir stehen an eurer Seite und fiebern mit euch mit!“, so Souque.

Das bei REWE derzeit erhältliche Sammelalbum wird ab sofort gratis abgegeben, die Kosten dafür trägt das Unternehmen. Die bisherigen Erträge des Albums wird REWE nach Ablauf der Promotion vollständig spenden. Der genaue Wert sowie die Empfänger der Spende werden noch entsprechend bekannt gegeben.

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FIFA veröffentlicht Stadionkapazitäten neu

Die Zuschauer:innenzahlen sorgten zuletzt für Verwirrung. Vor der WM hatte der Fußballweltverband (FIFA) für alle Stadien offensichtlich gerundete Kapazitäten angegeben, das wurde am Dienstag korrigiert. Insgesamt stehen nun über 45.000 Plätze mehr zur Verfügung - ausverkauft war hingegen noch keines der bisherigen Spiele.

Die offizielle Kapazität der Stadien in der Übersicht:

Al Bayt Stadium: 68.895 statt 60.000

Al Dschanub Stadium: 44.325 statt 40.000

Ahmad bin Ali Stadium: 45.032 statt 40.000

Khalifa International Stadium: 44.857 statt 40.000

Education City Stadium: 44.667 statt 40.000

Lusail Iconic Stadium: 88.966 statt 80.000

Stadium 974: 44.089 statt 40.000

Al Thumama Stadium: 44.400 statt 40.000

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DFB muss auf Bayern-Star verzichten

Wie der DFB heute früh mitteilte, muss Hansi Flick auf Bayern-Star Leroy Sané verzichten. Er fällt gegen Japan wegen Knieproblemen aus.

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Belgien muss Trikots ändern

Die belgische Nationalmannschaft muss den Innendruck auf ihrem Ausweichtrikot ändern. Das Wort "Love" wurde in das innere des Trikots verarbeitet. Nun muss es aufgrund der FIFA entfernt werden. Der Präsident des belgischen Verbandes RBFA, Peter Bossaert, meinte: "Das Wort Love muss verschwinden, Es ist traurig, aber die FIFA lässt uns keine Wahl."

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England feiert Kantersieg, Wales rettet punkt

Zum Auftakt der Gruppe B spielte die englische Nationalmannschaft gegen den Iran. Es dauert 35 Minuten bis die Engländer den Abwehrblock der Iraner knacken konnten. Nach einer Flanke konnte Jude Bellingham das 1:0 erzielen. Noch kurz vor der Pause gelang durch Saka und Sterling auch das 3:0. In der zweiten Hälfte konnte Saka seinen Doppelpack schnüren und Grealish und Rashford trugen sich auch in die Schützenliste ein. Bei der iranischen Nationalmannschaft erzielte Taremi beide Tore.

Wales und die USA trennen sich in ihrem ersten Gruppenspiel 1:1. Die Amerikaner waren von Beginn an überlegen, konnten aber nach dem 1:0 den Sack nicht zu machen. In der zweiten Halbzeit wird Wales zwar stärker, aber große Torchancen gibt es nur wenige bis ihnen ein Elfmeter zugesprochen wurde. Gareth Bale nahm die Verantwortung und traf zum 1:1 -Ausgleich.

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Später Sieg für die Niederlande

Zum Auftakt der Weltmeisterschaft feiert die Niederlande einen 2:0 Sieg gegen Senegal. Lange war das Spiel ausgeglichen, ehe Gakpo und Klaasen kurz vor Schluss beide Treffer erzielten.

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