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Werner Grabherr: "Wir wissen, dass die Mannschaft Zeit braucht"

Werner Grabherr ist mittlerweile Sportdirektor beim SCR Altach. Über den Saisonstart und die kommenden Aufgaben sprach er in der Sky-Sendung "Dein Verein".

Werner Grabherr (Sportdirektor SCR Altach)
…über das Unentschieden gegen Salzburg: „Von der Tabelle her gibt es wenig her. Aber die Art und Weise wie wir den Punkt geholt haben, vor allem gegen diesen Gegner, hat einen hohen Stellenwert.“

…über die Entwicklung von Altach: „Wir sind grundsätzlich nicht unzufrieden gewesen mit dem Saisonstart. Wir haben uns nach der Länderspielpause sehr viel erwartet, vor allem in den Heimspielen gegen die Teams auf Augenhöhe und da haben wir dann im Ballbesitz sehr viele Umschaltsituationen hergegeben. Auch in der Restverteidigung waren wir nicht sauber genug, da hat man uns erwischt. Dementsprechend sind wir nach wie vor in einem Prozess defensiv stabiler zu werden. Wir wissen aber schon, wo wir uns hin entwickeln wollen und was wir besser machen müssen. Gegen Salzburg war das über weite Strecken schon sehr gut. Vor allem die Umschaltsituationen haben wir zielstrebiger zu Ende gespielt, als das am Anfang der Saison der Fall war.“

"Wir hatten sechs Debüts in den ersten paar Runden und das zeigt auch in welche Richtung wir unterwegs sind. Aber ich denke, dass es uns auch gutgetan hat." - Werner Grabherr

…über die aktuelle Situation im Verein: „Wir wussten, auf was wir uns hier in der neuen Saison einlassen. Den Umbruch sind wir mit einer mutigen Herangehensweise angegangen. Wir wussten, dass es Zeit braucht. Wir sind eben gut in diese Saison gestartet, aber haben dann in den Spielen auf Augenhöhe dem Spielverlauf Tribut zollen müssen. Wir müssen das sauber analysieren. Wir wissen auch warum gewisse Situationen zustande gekommen sind. Wir wissen, dass die Mannschaft Zeit braucht, dass die jungen Spieler Zeit brauchen. Wir hatten sechs Debüts in den ersten paar Runden und das zeigt auch in welche Richtung wir unterwegs sind. Aber ich denke, dass es uns auch gutgetan hat. Wir werden uns aber nicht darauf verlassen können, dass alle immer Unentschieden spielen.“

…über den Umbruch im Kader: „Ich will es nicht als Schnitt bezeichnen. Da haben sich gewisse Entwicklungen abgezeichnet haben und das sind eben gewisse Entscheidungen für diese junge Mannschaft gefallen. Die Spieler sind jetzt seit einigen Monaten voll im Rhythmus. Sie sind fit und greifen an. Das macht es jetzt für routinierten Spieler immer schwerer diese Intensität und Tempo über die Woche mitzugehen. Die jungen Spieler brauchen keinen Anlauf mehr. Das ist auch die Entwicklung, die wir sehen wollten. Das gibt dem Trainer jetzt auch sehr viel Vertrauen diese Jungs zu bringen. Das heißt aber jetzt für Spieler wie Meilinger oder Prokopic, dass sie natürlich auch Kante zeigen müssen. Prokopic ist nach wie vor nicht physisch in der Stabilität, wo er uns helfen kann. Marko Meilinger hat bis jetzt sehr wenig gespielt. Emanuel Schreiner war jetzt am Wochenende in Richtung Matchplan ein Stück weit ein Opfer. Gegen Salzburg wollten wir die Positionen außen weiter mutig besetzen können. Ich würde es nicht als Schnitt bezeichnen, aber es gibt gewisse Richtungen, die wir von Beginn an forcieren. Wenn die Jungen dann auf Augenhöhe sind, dann werden sie auch sicher in den nächsten Monaten den Vorzug bekommen.“

…über die kommende Transferperiode: „Wir hatten sehr wenig Zeit und wir haben lange gegen den Abstieg gespielt. Es gab einen Trainerwechsel und eine Person kam dann Ende Mai zurück. Da hängt einfach die ganze Kaderplanung. Der Weg, den wir jetzt gegangen sind, war eine Mischung aus sehr vielen jungen Spielern mit viel Potenzial, aber auch Spielern wie Krizman oder Nuhiu, die zwar knapp über 30 sind und viel Erfahrung mitbringen und was wichtig war, eben keine Verletzungen. Es fehlt uns, aber einfach dieser Mittelbau. Der fehlt vor allem, weil es in den letzten Jahren verabsäumt wurde diesen Umbruch einzuleiten. Mit Umbruch meine ich nicht im Kader, sondern in der Kabine, was die Führung der Mannschaft betrifft. Da hat der Trainer schon eine herausfordernde Aufgabe diesen Umbruch in der Kabine zu führen. Deshalb waren jetzt auch die Entscheidungen der Kapitäne sehr richtungsweisend, weil mit Netzer, Zwischenbrugger und Nuhiu weitere neue Gesichter diese Verantwortung in der Kabine zukünftig übernehmen sollen und in diese Rolle wachsen.“

…über mögliche Verstärkung für die Mannschaft: „Der erste Schritt wird sicher sein, dass wir die Achse qualitativ nochmal verstärken. Der zweite Schritt wird sein, dass wir Entscheidungen treffen, was die jungen Spieler betreffen. Ob wir hier eine Leihe anfassen oder ob der ein oder andere Spieler doch andockt. Was ich entkräften möchte ist, dass in Altach nicht in die Mannschaft investiert wird, weil ich denke der letztjährige Kader war der teuerste Kader in der Vereinsgeschichte des SCR Altach.“

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