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Die Liga ist spannend – bis auf den Meistertitel [Momentum am Montag]

Red Bull Salzburg schlägt auch den LASK, stellt einen Rekord auf und der SCR Altach ist der einzige Ligaklub, der die Bullen noch schlagen könnte. Aber sonst ist es spannend, höchst spannend.

+ + 90minuten.at Exklusiv – Von Georg Sander + +

 

Der Sieg der Salzburger am Sonntag gegen den LASK ist unser Momentum am Montag.

Der FC Sevilla war in der laufenden Saison der bislang einzige Klub, der Red Bull Salzburg zumindest zwei Punkte abknöpfen konnte, ansonsten niemand. Kein Bröndby, kein Rapid, kein LASK und zuvor nicht einmal der amtierende französische Meister Lille. Einsam zieht der Serienmeister am Weg zum neunten Titel in Folge seine Runden an der Tabellenspitze. Der SK Sturm hat als Zweitplatzierter bereits zehn Punkte Rückstand. Die Jaissle-Elf war drei Mal nah dran am Unentschieden – Austria, Admira und Hartberg verloren nur je 0:1 – ist aber makellos. Einzig der SCR Altach versuchte sich noch nicht gegen den Serienmeister. Die Vorarlberger gewannen aber zuletzt in Runde vier, verloren zuletzt zwei Mal in Folge. Klingt wenig erfolgsversprechend. Ist die Liga aber deshalb nur noch superfad? Mitnichten!

 

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

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Wankende Großklubs

Der SK Sturm gilt als erster Verfolger, konnte sich vom Rest des Feldes um gleich sieben Punkte absetzen. Das direkte Duell in Runde eins gegen die Mozartstädter ging verloren, zwischendurch gab es zwei Remis und nun die Derbyniederlage gegen Hartberg. Klare Nummer zwei ist man dennoch. Doch dahinter ist es mehr als spannend. Austria Klagenfurt liegt mit 13 Zählern auf Rang drei, endlich einmal ein Aufsteiger wie früher, der nicht gleich im Abstiegskampf ist. Wobei: Der Vorsprung auf den Tabellenletzten, die WSG Tirol, beträgt auch nur fünf Punkte. Und das bringt uns zu dem Umstand, warum die Liga spannend ist. Alte Größen wie die Austria, der zuletz zweifache Vizemeister Rapid sowie der einige Zeit als RBS-Herausforderer gehandelte LASK liegen Stand heute in der Qualigruppe. Spannung ist also sehr wohl da.

 

Wer landet wo?

Sturm sollte sich mit den 20 Zählern schon früh das Ticket für „oben“ gesichert haben, der SKN erreichte die Meistergruppe 18/19 mit 30 Punkten, Hartberg im Jahr drauf mit 29, die WSG mit 30. Bis auf 2019/20 (vier Punkte Vorsprung für den TSV auf Platz sieben) war der Vorsprung zwar nur ein Zähler, aber das wird sich ausgehen. Und nicht einmal bei Altach und der WSG Tirol müssen die Alarmglocken – noch – nicht überlaut schrillen. Mit zwei Siegen in Folge können sich beide in die Top6 katapultieren. Die Liga ist ab Rang drei so eng, dass zehn Klubs nach knapp der Hälfte des Grunddurchgangs noch Chancen auf die Meistergruppe und somit den lukrativen Europacup haben. Mag sein, dass die Ligareform den Zweck verfehlt hat, den Ligakrösus zu limitieren, der Rest der Liga hat quasi hitzige Endspiele am laufenden Band.

 

Besser werden, dann reden wir weiter

Die Salzburger sind stark, über Jahre, ein Rad greift ins andere. So manche Partie hätte aber tatsächlich anders ausgehen können, der Vorsprung kleiner sein können. Und es nutzt nichts, bei dem Haufen an Fehlern, den die anderen vier größeren Klubs über die Jahre immer wieder gemacht haben, die mangelnde Spannung nur bei den Bullen zu suchen. Die halten sich ja sogar mit Leerkaufen der Liga zurück, der letzte direkte Transfer war Romano Schmid, er kam 2017 von Sturm. Wie auch immer: Die Bullen machen gerade alles richtig, erst wenn das ein, zwei andere Vereine auch von sich behaupten können, wird sich etwas ändern.

Wenn der Rest der Bundesliga wieder Spannung nicht erst ab Rang zwei haben will, muss man eben selber besser werden...

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