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Kein organisierter Support beim SK Sturm

Die Fans des SK Sturm Graz werden auf den gewohnten Support verzichten, das wurde am Donnerstag bekannt gegeben.

Nachdem sich am Donnerstag die Rapid-Fangruppen mit einem Statement zum Support unter den sich ändernden Rahmenbedingungen geäußert haben (>> 2G+ Regel: Kehrtwende bei aktiver Rapid-Fanszene), kommuniziert auch die aktive Fanszene des SK Sturm, wie sie in Zukunft vorgehen wird. In einem Statement heißt es unter anderem: "Ein organisiertes Auftreten der Kurve wäre aktuell rein faktisch nur noch schwer möglich: Es gibt keinerlei Planbarkeit, weder für Heimspiele noch für Auswärtsspiele lässt sich viel länger als wenige Stunden im Voraus eine Aussage treffen, welche Regelungen zum Zeitpunkt des Spiels örtlich gelten werden."

Das ist keine Absage an Unterstützung für die Mannschaft, wie es weiters heißt: "Wir für unseren Teil wollen jedoch keinesfalls im Stadion unbehelligt eine Show abziehen und ein Fest feiern, während in den Krankenhäusern der Hut brennt. Es wäre in der aktuellen Ausnahmesituation kaum noch mit unserem Gewissen zu vereinbaren, wenn wir in gewohnter Manier dafür sorgen, dass wir uns Seite an Seite die Seele aus dem Leib schreien. Daher wird es bereits ab dem kommenden Wochenende keinen organisierten Support mehr in der Kurve geben."

 

Das Statement im Wortlaut

Schwoaze, wir wollen euch hiermit über die weitere Vorgehensweise der Fangruppen informieren. Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, überschlagen sich in den letzten Tagen die Ereignisse. Davon blieb auch der Mikrokosmos SK Sturm nicht verschont.

Nicht nur, dass der Sonderzug und überhaupt die Auswärtsfahrt nach Eindhoven ins Wasser fiel, auch viele unserer internen Planungen wurden über den Haufen geworfen. Denn als vor einigen Wochen 2G in den Stadien angekündigt wurde, haben wir innerhalb der Fangruppen die Entscheidung getroffen, dass wir auch unter diesen erschwerten Umständen weiterhin das Beste für unsere Mannschaft herausholen wollen, solange die Voraussetzungen für einen organisierten Support im Stadion insgesamt gegeben sind. Seitdem haben sich die Begleitumstände jedoch massiv geändert und wir mussten nun feststellen, dass auch dieser Entschluss in der Zwischenzeit von der Realität eingeholt wurde.

Es steht fest: Ein organisiertes Auftreten der Kurve wäre aktuell rein faktisch nur noch schwer möglich: Es gibt keinerlei Planbarkeit, weder für Heimspiele noch für Auswärtsspiele lässt sich viel länger als wenige Stunden im Voraus eine Aussage treffen, welche Regelungen zum Zeitpunkt des Spiels örtlich gelten werden. Kurz gesagt: Überlegungen in diese Richtung wären ohnehin kaum noch umsetzbar.

Doch für uns wiegt ein anderer Punkt deutlich schwerer: Wir sehen uns in der Verantwortung für die Gemeinschaft in der Kurve, ja wir sehen eine Verantwortung für die Gesellschaft allgemein. Wir können und wollen keinem Schwoazen vorschreiben, wie er sich in der Pandemie zu verhalten hat. Wir für unseren Teil wollen jedoch keinesfalls im Stadion unbehelligt eine Show abziehen und ein Fest feiern, während in den Krankenhäusern der Hut brennt. Es wäre in der aktuellen Ausnahmesituation kaum noch mit unserem Gewissen zu vereinbaren, wenn wir in gewohnter Manier dafür sorgen, dass wir uns Seite an Seite die Seele aus dem Leib schreien.

Daher wird es bereits ab dem kommenden Wochenende keinen organisierten Support mehr in der Kurve geben. Damit wollen wir jedoch zu keinem Boykott aufrufen, auch unsere Mitglieder werden – solange es überhaupt noch möglich ist – weiterhin im Stadion anzutreffen sein. Und selbstverständlich wollen wir dabei der Mannschaft weiterhin Rückhalt geben – jedoch nicht in organisierter Form, sondern der aktuellen Situation angemessen. Wir Fangruppen wollen mit diesem Schritt ganz einfach unsere führende Rolle in der Kurve ernst nehmen und proaktiv für diese Verantwortung geradestehen.

Darüber hinaus gilt unsere Aufmerksamkeit bereits unserer Aktion „Schwoaze Helfen“. Die Aktionstage im Stadion beginnen Stand jetzt am Sonntag wie geplant – weitere Infos folgen am Samstag.

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