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Die 7 … Feldhofer-Vorgänger bei Rapid (2)

Rapid-Trainer werden ist gar nicht so schwer, bei den Hütteldorfern Erfolg zu haben umso mehr – aufgrund notorischer Titellosigkeit hat Ferdinand Feldhofer aber keine allzu hohen Hürden zu überspringen - außer man blickt über zehn Jahre zurück...

Goran Djuricin – 9.4.2017 bis 29.9.2018

„Gogo“ kam als erfolgreicher Trainer des ASK Ebreichsdorf, vor allem im Cup konnten die Niederösterreicher aufzeigen. Allerdings zunächst nicht als Chefcoach, sondern im Trainerteam von Vorgänger Damir Canadi. 67 Spiele lang saß Goran Djuricin auf der Bank, bis die Rapid-Fans sich einig waren, dass er gehen muss, das Präsidium teilte diese Ansicht. Djuricin kam urprünlich aus der Rapid-Jugend, kam über den PSV Wien 1991 zur Wiener Austria, wo er bis 1995 spielte. Danach war er noch bei Vorwärts Steyr und in weiterer Folge im Unterhaus tätig, bis er 2007 beim SV Donau seine Fußballschuhe an den Nagel hängte. Noch während der aktiven Karriere war er Betreuer bei Rapid (U19) und Co bei Pasching. 2006 schließlich begann die Laufbahn als Cheftrainer, zunächst beim SV Donau, dann bei Parndorf II. In weiterer Folge war er wechselnd als Co bei ÖFB-Nachwuchsteams sowie Cheftrainer bei weiteren Klubs im Osten Österreichs, dem IC Favoriten, Mannsdorf und Neuaigen. 2012 schließlich heuerte er bei Ebreichsdorf an, was ihn letztlich 2016 als Canadi-Co zu Rapid bringen sollte.

Ab Mitte April 2017 war er hauptverantwortlich für die Geschicke des SK Rapid, zunächst bis Saisonende. Rapid landete letztlich auf Rang fünf und schaffte es ins Finale des Cups, das gegen Salzburg verloren wurde. Die Saison 2017/18 war klarerweise Europacup-los, Djuricin coachte den Verein bis ins Halbfinale, das gegen Sturm verloren wurde und schaffte in der Liga Rang drei, mit gleich elf Unentschieden. Die Saison 18/19 begann vielversprechend. Die Hütteldorfer erreichten unter dem Trainer die Gruppenphase der Europa League, wo am ersten Spieltag unter Djuricin Spartak Moskau besiegt werden konnte. In der Liga lief es unrund. Aus den ersten neun Spielen schaffte man nur genau so viele Punkte, in der 2. Cuprunde mühte man sich über Mattersburg im Elferschießen drüber. Dazu kamen Unstimmigkeiten mit den Fans, unter anderem soll Djuricin den Mittelfinger Richtung des mächtigen Anhangs gezeigt haben. Summa summarum zu viel bzw. zu wenig für seine Vorgesetzten. Just nach einem 0:2 gegen den SKN St. Pölten musste er schließlich gehen. „Wir haben auf einem Befreiungsschlag gehofft, er ist nicht geschehen. Wir sind gemeinsam zum Schluss gekommen, dass es das Beste ist, den Trainer freizustellen“, so das Wording dazu von Sportdirektor Fredy Bickel.

Wie ging es mit ihm weiter? Der Vater von Austria-Stürmer Marco heuerte im April 2019 bei Blau-Weiß Linz an, musste aber schon im Dezember wieder gehen, weil der Klub zu nahe an den Abstiegsrängen war. Im Februar 2020 unterschrieb er in der zweiten Liga der Schweiz und trainierte bis Saisonende den Traditionsklub Grasshoppers Club Zürich.

 

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