Foto: © GEPA Reportage / 2017 / Mai

Die 7 ... Flops der Saison 2016/17

Die Saison ist noch nicht einmal rum, aber schon sind wir uns sicher: Diese sieben Stories beschreiben die Flops der Spielzeit 2016/17 und daran wird sich bis Saisonende auch nichts mehr ändern. Es kann nur noch schlimmer werden. Von Georg Sander

Platz 5: Admira vs. Oliver L.

Die Transferzeit begann mit einem Feuerwerk für Berichterstatter: Die Admira setzte Oliver Lederer vor die Tür. Illoyalität wurde dem Coach vorgeworfen. Flirts mit Altach, denen Damir Canadi abhanden kam, und dem SK Rapid sollen das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Lederer wurde beurlaubt und durch Damir Buric ersetzt. Die Südstädter mauserten sich unter Buric und Lederer darf nicht arbeiten, erhielt jüngst sogar Stadionverbot, nach beinahe einem Jahrzehnt beim Verein. Sportdirektor Ernst Baumeister, der noch dazu nur als Strohmann Trainer wurde, ätzt öffentlich über Lederer, der Manager will den Vertrag nicht auflösen, es wurde für einen möglichen Wechsel zur SV Ried eine für heimische Verhältnisse für Trainer unschicklich hohe Ablöse verlangt - für einen Coach, der noch dazu beurlaubt ist. Das Flyeralarm-Geld scheint den Admiranern in der Führungsebene zu Kopf zu steigen. Es ist eine Geschichte ohne Gewinner, denn Lederer steht nach wie vor auf der Payroll der Admira und darf nicht arbeiten, nicht einmal mehr in "sein" Stadion. Das einzig positive aus Gesamtsicht ist der Umstand, dass die Kicker brav spielen, mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden und sogar noch an Sturm ran kommen könnten. Die öffentliche Kommunikation in der Causa ist ein Wahnsinn, denn mehr als Andeutungen und Sticheleien kommt da nicht. Ein weiteres Possenstück aus den geistigen Niederungen des heimischen Fußballs und potenzielle Admira-Sponsoren werden nur noch den Kopf schütteln.

Platz 4: Erwin Fuchs

Die Causa Kapfenberg wurde wieder aktuell. Kapfenberg war ja schon immer gut für skurrile Deals, man denke nur an die Geschichte rund um Thomas von Heesen. Nun also wurden Punkte abgezogen, weil ein Slowene namens Dusan Djuric als Sponsor auftreten wollte und Obmann-Stellvertreter werden wollte. Er hätte zu viele Rechte gehabt, darum der Abzug. Pikant aber ist, dass Erwin Fuchs als Präsident der Falken und der zweiten Leistungsstufe so ein Konstrukt unter seine Ägide zugelassen hatte. In einem Sky-Interview räumte er dann noch dazu ein, dass er als nicht-Vorstandsmitglied das alles nicht kontrolliere, mehr oder weniger im Verein gar nix zu sagen habe. Der Präsident ohne Einblick und offenbar auch mit wenig Entscheidungsgewalt zog vor das Protestkomitee und aus sechs Punkten Abzug wurden im Laufe des Aprils nur noch zwei. Dabei ließ man es bewenden. Zwischenzeitlich hatten dann auch schon alle möglichen Vertreter anderer Klubs und Gremien Fuchs' Rücktritt gefordert. Wohl vergessend, dass man in Österreich keinesfalls zurücktritt, sondern aussitzt. Das hat er bisher erfolgreich gemacht.

Platz 3: Die SV Ried ist nicht mehr der Klub, den alle lieb haben

Jahrelang war es einfach: Wir finden Dorfklubs komisch, nur nicht die SV Ried. Eine wichtige Figur dabei war Stefan Reiter. Der Manager galt als integer, klug, interessanter Interviewparten und letztlich schrieb er die Erfolgsstory der Wikinger maßgeblich mit. Immerhin kann kaum ein anderer Verein in der Rieder Preisklasse behaupten, ein Stadion, eine Akademie, einen modernen VIP-Klub, kurz, eine tolle Infrastruktur sein Eigen zu nennen. Man denke nur an Bilder aus Grödig, Wolfsberg und Co. Freilich machte er auch Fehler, die Talfahrt der SV Ried in dieser Saison war dann eben der eine zu viel. In den Vordergrund spielte sich im Winter Roland Daxl, seines Zeichens Sponsor und Vizepräsident. Zunächst wurde Reiter gegangen und durch den bisherigen Liefering-Co-Trainer Franz Schiemer ersetzt, was in sich geschlossen schon eher skurril war. Dann entledigte man sich des Trainers Christian Benbennek und holte Lassaad Chabbi von Austria Lustenau. Nicht ohne peinliche Telefonposse mit dem Lustenau-Chef - während einer Pressekonferenz der Austria. Der Abstieg könnte aber trotzdem geschehen und wie sich Schiemer in der kommenden Transferperiode verhalten wird, wird sich zeigen. Dass man dann gleich zweigleisig planen muss, macht die Sache nicht einfacher. Vermutlich ist der Flop an der Geschichte, dass man dachte, mit möglichst wenig Geld bei der Kampfmannschaft sich irgendwie bis zu Zwölferliga durchzumogeln. Vier Punkte sind ausgelobt, um den Neuntplatzierten hinter sich zu lassen. Selbst wenn das gelingt ist es eine komische Geschichte.

 

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