Foto: © GEPA Reportage / 2017 / Mai

Die 7 ... Flops der Saison 2016/17

Die Saison ist noch nicht einmal rum, aber schon sind wir uns sicher: Diese sieben Stories beschreiben die Flops der Spielzeit 2016/17 und daran wird sich bis Saisonende auch nichts mehr ändern. Es kann nur noch schlimmer werden. Von Georg Sander

Platz 2: Der SV Horn

Es hat ohnehin niemand geglaubt, dass die Waldviertler tatsächlich innerhalb von fünf Jahren Champions League spielen werden. So verkündete man es anno 2015. „Wir wollen versuchen, Meister in der Bundesliga zu werden", sagte der Weltklassekicker Keisuke Honda, der nach angeblich monatelanger Suche nach einem Partner in Europa ausgerechnet in Horn fündig geworden sein sollte. "Nichts ist unmöglich. Wir können Champions League spielen. Das ist unsere Vision für die nächsten fünf Jahre", so der Japaner damals weiter. Nunja. Zwei Jahre später ist davon nicht mehr viel übrig, Horn kämpft gegen den Abstieg in die Drittklassigkeit und war nie auch nur in der Nähe eines Aufstiegs in die Bundesliga. Immerhin, den SV Horn kennt man nun drüben in Japan sehr gut; tausende Menschen klickten sich in die Livestreams der Kicker aus dem Waldviertel. Nun wurde jüngst dann auch noch die Lizenz in erster Instanz verweigert - einer fällt ja immer um - und der japanische Coach Masanori Hamayoschi gechasst. Was mit den Hornern bei einem Abstieg passieren sollte, weiß man nicht so genau. Das Projekt scheint aber ziemlich gescheitert zu sein. Ein Flop mit Ansage.

Platz 1: Der SK Rapid Wien

Beim SK Rapid läuft seit einem Jahr so circa alles schief, was schief laufen kann. Es werkelt gegenwärtig der vierte Coach innerhalb der Jahresfrist, ein Leistungsträger nach dem anderen verletzt sich, die öffentliche Kommunikation ist grausam, die Fans passen die Mannschaft am Rastplatz ab und es würde nicht verwundern, wenn dieses Desaster im ersten Abstieg der Vereinsgeschichte enden würde - weil es einfach nur allzu gut dazu passt. Die Timeline des Totalabstiegs des selbst ernannten Rekordmeisters sieht ungefähr so aus: alter Trainer gechasst, weil intern Querelen - neuer Trainer Spetzl vom Sportdirektor - viel Geld für Neuzugänge - Meisteransage - Quali für Europa League - anhaltende Verletzung von Leistungsträgern - Spetzl von Sportdirektor wird mitsamt diesem gechasst, weil Abstand zur Spitze zu groß für Vereinsführung - neuer Coach von kleinem Club, der taktisch gar nicht zu Rapid passt - Scheitern dieses Coaches - erhöhte Ausgaben weil zu viele Leute gechasst - vierter Trainer kann Trendwende nicht herbeiführen - Fans sprechen mit Mannschaft auf Rastplatz - Kommunikationsdesaster. Nur ein Cupsieg gegen Salzburg, der so wahrscheinlich ja nicht ist, kann diese Saison noch retten. Die Verantwortlichen rund um Michael Krammer und Christoph Peschek haben den Klub statt auf die nächste Ebene an den Rand der Zweitklassigkeit gebracht. Das ist nicht nur der Flop der Saison, sondern vermutlich der Flop des Jahrzehnts. Und da liegt die Latte in Österreich bekanntlich recht hoch; sie wurde ohne große Mühe übersprungen.

 

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