René Gartler: „Der LASK ist mir definitiv näher als Rapid“
Mit 14 Treffern bester Torschütze der Ersten Liga, mit 31 Jahren erfahrenster Spieler seines Teams. LASK-Stürmer René Gartler hat einen wesentlichen Anteil daran, dass die Linzer auf den Titelgewinn und Aufstieg in die Bundesliga zusteuern. Im Interview mit 90minuten.at äußert er sich zur aktuellen Situation des LASK, wirft aber auch einen Blick zurück und nach vorne. Das Gespräch führte Stefan Berndl
90minuten.at: Wie haben Sie dich selbst als Fußballer in den letzten Jahren verändert? Als junger Spieler macht man natürlich Fehler. Als alter Spieler zwar auch, aber mehr auf dem Platz. Als Junger macht man auch privat Fehler. Die habe ich gemacht und aus denen einfach gelernt. Das war ein ganz normaler Reifeprozess. Wenn ich heute zurückblicke würde ich wahrscheinlich schon manches anders machen, aber es ist wie es ist. Ich war damals jung, das ist ein normaler Reifeprozess. Wichtig ist, dass man aus diesen Sachen lernt und für die Zukunft etwas mitnimmt. Sportlich war ich zu Beginn bei Rapid als hängende Spitze eingesetzt, als Bindeglied zwischen Mittelfeld und Stürmer. Das ist jetzt eher umgekehrt. Jetzt bin ich an vorderster Front, am Strafraum des Gegners. Als Spielertyp habe ich mich nicht sehr verändert. Ich bin eher der technisch versierte Spieler, als jener Stürmer, der in die Tiefe sprintet und seine Schnelligkeit ausnutzt. Aber das war auch schon so, als ich 18 Jahre alt war.
90minuten.at: Weitere Planung in den nächsten Jahren mit dem LASK und persönlich? Mit dem LASK sehe ich mich hoffentlich in einem halben Jahr in der Bundesliga, das ist unser großes Ziel. Das wäre natürlich richtig geil. Ich persönlich möchte noch so viele Jahre wie möglich spielen. Das ist immer schwer zu sagen, das wird sich weisen, wie der körperliche Zustand ist. Ich bin guter jedenfalls Dinge, bin voll fit. Ich kann daher jetzt schwer sagen, wie lange es noch gehen wird. Ich will aber natürlich noch gerne einige Jahre spielen.
90minuten.at: Wenn von Rapid jetzt ein Angebot käme, wie schwer würde es Ihnen da fallen Nein zu sagen? Oder steht Ihnen der LASK mittlerweile doch näher als Rapid? Der LASK ist mir definitiv näher als Rapid. Wie bereits gesagt: Nicht nur ich fühle mich da sehr wohl, sondern meine ganze Familie. Wir haben auch unseren Lebensmittelpunkt hier. Daher kann ich die Frage schwer beantworten. Im Moment gibt es keinen Plan B, oder keine Überlegung den LASK zu verlassen, denn ich bin echt sehr zufrieden hier.
"Es ist schon so, dass ich mir Gedanken darüber mache, in welche Richtung ich gehen will. Im Moment sehe ich mich eher im Management-Bereich, im Büro und nicht als Trainer auf dem Fußballplatz."
- Rene Gartler
90minuten.at: Inwieweit macht man sich mit 31 Jahren bereits Gedanken zum Karriereende? Es ist schon so, dass ich mir Gedanken darüber mache, in welche Richtung ich gehen will. Im Moment sehe ich mich eher im Management-Bereich, im Büro und nicht als Trainer auf dem Fußballplatz. Ab Sommer habe ich vor eine Ausbildung zu machen und mich darauf vorzubereiten. In welche Richtung es dann geht kann ich jetzt schwer sagen. Es kommt auch immer darauf an, welche Möglichkeiten sich auftun. Das wird man sehen. Aber ich bereite mich schon jetzt darauf vor und mache mir Gedanken. Das ist schon sehr wichtig, dass man den Übergang meistert. Wenn ich erst dann damit beginne, wenn die Karriere zu Ende ist, ist das sicher nicht optimal.
90minuten.at: Zu guter Letzt: Heute wartet das nächste Spiel in Wr. Neustadt. Was erwartet ihr euch von diesem Spiel? Unser Ziel ist es natürlich, die drei Punkte zu holen. Dieses Ziel haben wir eh in jedem Spiel, ob daheim oder auswärts. Bis jetzt haben wir uns in Wr. Neustadt immer schwer getan, es war sehr umkämpft. Ich glaube sie werden die Räume sehr eng machen und auf Konter spielen. Das war bis jetzt immer so gegen Wr. Neustadt. Da wird es darauf ankommen in der Offensive gute Lösungen zu finden und hinten Konter zu verhindern. Wenn wir das auf den Platz bringen und die nötige Zweikampfstärke zeigen, bin ich zuversichtlich, dass wir einen Dreier einfahren werden.
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