"Und wenn jetzt versucht wird, öffentlich Druck zu machen, dann bewirkt das bei uns das Gegenteil."
90minuten.at: Inwiefern?
Shapourzadeh: Es sind viele Dinge, die im Hintergrund laufen. Da gibt es nunmal einige Dinge, die wir anders sehen. Das ist bei Verhandlungen nichts Ungewöhnliches. Und wenn jetzt versucht wird, öffentlich Druck zu machen, dann bewirkt das bei uns das Gegenteil.
90minuten.at: Aber was spricht dagegen, jemanden aus dem Vertrag zu entlassen, den man gar nicht mehr benötigt?
Shapourzadeh: Grundsätzlich gar nichts. Natürlich sind wir auch an einer Lösung interessiert. Das Gesamtkonstrukt ist wie gesagt aber komplexer, sonst wäre das Thema längst keines mehr.
90minuten.at: Diese Diskussionen schadet doch nicht nur Oliver Lederer, sondern auch der Admira, wenn man an Sponsoren denkt oder auch an zukünftige Trainer, die sich möglicherweise überlegen: Bekomme ich da einen Knebelvertrag, aus dem ich nicht mehr rauskomme?
Shapourzadeh: Geknebelt wird keiner bei uns. Das Leben ist aber immer ein Geben und ein Nehmen. Am Ende findet man eine Lösung, wenn beide Seiten sich in bestimmten Punkten entgegenkommen.
90minuten.at: … das heißt, Oliver Lederer blockiert selbst eine Lösung?
Shapourzadeh: Ob es jetzt sein Berater ist oder Oliver Lederer selbst sei dahingestellt, aus meiner Sicht fehlt es derzeit in bestimmten Punkten an einem Entgegenkommen der Gegenseite, sonst hätten wir schon eine Lösung gefunden. Wir werden niemanden hier knebeln …
90minuten.at: … es wirkt aber so ..
Shapourzadeh: Wir verhalten uns hier seriös, aber wir werden gewisse Themen nicht über die Öffentlichkeit spielen. Das werden wir jetzt nicht machen, auch nicht in Zukunft.
90minuten.at: Aber noch einmal die Frage: Was spricht dafür, Geld für einen Trainer zu verlangen, der beurlaubt wurde?
Shapourzadeh: Das sind Vertragsdetails. Es geht auch nicht um großartige Summen ..
90minuten.at: … aber es geht um Summen ...
Shapourzadeh: Nicht allein. Es ist ein komplexes Konstrukt. Es ist jedenfalls aus meiner Sicht nicht seriös und konstruktiv, über öffentlichen Druck zu versuchen, Bewegung in die Sache zu bringen. Das bewirkt wie gesagt dann eher das Gegenteil. Wir hatten viele Gespräche mit vielen Leuten, mit vielen Spielerberatern, die sehr professionell gelaufen sind. Das wurde uns von vielen Seiten bestätigt. Man kann es aber nicht jedem Recht machen. Ich vertrete die Interessen des Vereins. Da kann ich nicht allem zustimmen was die Gegenseite sich so vorstellt.