"Es liegt nicht mehr in unserer Hand. Wir werden uns auf das nächste Spiel vorbereiten, werden wieder so agieren und riskieren, um das nächste Spiel zu gewinnen. Dann schauen wir, was passiert"
Andreas Heraf (Trainer SC Austria Lustenau):
…auf die Frage, wie sich die Ausgangssituation von Austria Lustenau nach dem Spiel verändert hat: „Ich kann es auf den ersten Blick gar nicht sagen, glaube aber, dass es fast besser geworden ist. Es sind nurmehr drei Spiele und wir waren von der Leistung her die letzten drei Spiele auf einem, für unsere Verhältnisse, gutem Niveau.“
…über die Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben jetzt das dritte Spiel in Serie eine sehr gute Leistung geboten und hätten das dritte Spiel in Serie gewinnen können. Das ist schon ein bisschen bitter. Ich bin aber sehr, sehr stolz auf meine Jungs, weil sie wirklich über diese 95 Minuten alles unternommen haben, um dieses Spiel zu gewinnen. Wir haben viele Chancen um den Ball über die Linie zu drücken, aber wenn du in der Situation bist, in der wir uns befinden, dann will der Ball einfach nicht drüber, das muss man so hinnehmen. Wie es die Jungs gemacht haben, auch vom Auftritt her, von der ersten Minute vorne drauf, das haben wir uns vorgenommen. Sie haben alles umgesetzt, der Ball wollte nicht über die Linie. Aber wir sind noch am Leben.“
…auf die Frage, wieso Lustenau nicht von Beginn seiner Amtszeit an so offensiv gespielt hat: „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir uns zuerst defensiv stabilisieren mussten, nach einem Herbst mit 40 Gegentoren. Das ist uns gut gelungen. Wir haben auch in der Phase, in der wir sehr defensiv agiert haben, zwei Spiele gewonnen, das ist uns jetzt nicht mehr gelungen. Natürlich habe ich mir die Frage auch gestellt, aber ich weiß auch, und das ist ein Fakt, wenn wir offensiv spielen ist natürlich die Möglichkeit für den Gegner im Konter auch größer. Wir tun uns so schwer beim Tore schießen, wenn wir einmal in Rückstand geraten sind wir komplett weg. Dieses Risiko müssen wir aber jetzt gerade eingehen und es geht ganz gut, nur gegen den WAC ist es uns auf den Kopf gefallen. Die Jungs machen es gut und ich hätte ihnen gewünscht, dass wir heute gewinnen.“
…auf die Frage, ob das Motto für die nächsten Spiele „einfach weitermachen“ ist: „Genau, wenn die Chance noch ein Spiel lebt, wird es schön langsam spannend, im letzten Spiel würde tatsächlich das Derby gegen Altach warten. Das wäre natürlich für uns eine unfassbare Geschichte, wenn es da im Derby noch darum geht, die Liga zu halten. Es liegt nicht mehr in unserer Hand. Wir werden uns auf das nächste Spiel vorbereiten, werden wieder so agieren und riskieren, um das nächste Spiel zu gewinnen. Dann schauen wir, was passiert.“
Pius Grabher (Spieler SC Austria Lustenau):
…auf die Frage, ob der Klassenerhalt noch möglich ist: „Sicher ist es praktisch noch möglich. Wir müssen unsere drei Partien gewinnen, dann brauchen wir noch die anderen Teams, die die Siege für uns einfahren und dann ist es möglich. Wir müssen weiter daran glauben. Wir haben immer gesagt, solang es rechnerisch nicht endgültig ist, werden wir weitermachen. Man hat es auch heute wieder gesehen, wir hätten auch als Sieger vom Platz gehen können. So müssen wir auch die nächsten Spiele angehen.“
…über die Leistung in den letzten Spielen: „Wir haben einen klaren Plan gehabt. Den haben wir verfolgt seit Jänner weg, wo wir uns mit dem neuen Trainer zusammengefunden haben. Oft war es einfach in den engen Partien auch ein bisschen eine Glückssache. Wir haben mit einem Standard ein Gegentor bekommen, wo er bei uns nicht hineingefallen ist. Jetzt haben wir uns gezwungenermaßen für die andere Variante entscheiden müssen, für die offensivere. Wir zeigen, dass wir das auch können, dass wir es gut können. Was halt fehlt ist schlussendlich die Qualität im Abschluss, dass wir uns belohnen und die Tore machen. Da müssen wir weiter daran arbeiten und dann schauen wir, was dabei rauskommt.“
…auf die Frage, wie sie noch immer an den Klassenerhalt glauben können: „Wir machen das einfach alle mit Herzblut. Wie die Mannschaft zusammengekommen ist, hat man gemerkt, dass sich etwas über den Winter geändert hat. Es war ein neuer Teamgeist. Als Mannschaft können wir stolz darauf sein, weil jeder alles gibt, in jedem Training. Der Trainer kann uns in keinem einzigen Training etwas vorwerfen und schlussendlich ist das ja das, was den Fußball ausmacht. Man gewinnt zusammen, man verliert zusammen. Die Motivation ist deswegen so hoch, weil wir es als Team einfach unbedingt wollen.“