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Christian Ilzer: "Haben jetzt alles in der eigenen Hand"

Der FC Red Bull Salzburg und der SK Puntigamer Sturm Graz trennen sich mit 2:2. Die wichtigsten Stimmen zu Partie bei Sky Sport Austria.

FC Red Bull Salzburg – SK Puntigamer Sturm Graz 2:2 (0:2)
Schiedsrichter: Harald Lechner

Christian Ilzer (Trainer SK Puntigamer Sturm Graz):
...auf die Frage, ob die Vollendung eines Projektes das Schwierigste ist: „Das haben viele Geschichten schon im Fußball gezeigt. Der letzte Schritt ist kein einfacher. Man muss die Nervenstärke haben, die nötige Geduld haben, es erwarten können. Man darf vor allem im Kopf dann nicht die falschen Gedanken haben, dass man schon etwas hat. Wir haben noch nichts. Wir schütteln weiter am Liga-Giganten und sind heute wieder einen Schritt weiter gekommen."

...über das Spiel: „Die erste Halbzeit hat für uns ideal gestartet. Es war ein offenes Schlagerspiel, hin und her. Wir haben unsere Chancen gemacht, die Szene mit Mika Biereth wäre ein Schlüssel gewesen, wenn wir da das 3:0 machen. In der zweiten Halbzeit hatten wir auch unsere Kontermomente wo ich gespürt habe, dass ein bisschen die Energie das Spiel der Salzburger verlässt. Ab Minute 60 haben dann die Spieler Müdigkeit gespürt und dann hat es zu rattern begonnen. Ob das dann die Nerven, die Gedanken oder der Kopf ist, ist am Ende eh das Gleiche. Man ist dann in einen Verteidigungsmodus gegangen und das hat mich sehr gestört. Ich weiß natürlich, wie man gegen Salzburg nicht spielen darf. Einen Bus parken, da haben sie schon oft genug bewiesen, dass das kein Erfolgsrezept gegen Salzburg ist. Sie sind dann so flink, so handlungsschnell, reagieren sehr schnell und gut auf Rebound-Bälle und du hast keine Entlastung mehr. Das war natürlich bedingt der ganzen Situation ein Effekt, den wir auch von außen nicht steuern konnten. Am Ende haben wir einen Punkt mitgenommen, haben jetzt alles in der eigenen Hand und wieder einen guten Schritt gemacht."

...darüber, wie man als Trainer verhindert, dass in den nächsten drei Spielen nurmehr verteidigt wird: „Wir bereiten uns schon seit längerer Zeit im Kopf darauf vor, auf was wir uns fokussieren. Das Resultat ist immer ein Ergebnis von einer Leistung. Der Fokus muss auf der Leistung sein, auf Dingen, die man kontrollieren kann, mit einer Selbstsicherheit. Man muss sich auch sagen, dass man für große Spiele gemacht ist und für die Endphase gemacht ist. Genau so muss man es angehen. Man kann so etwas aber auch nicht wegreden, wir sind auch Menschen und es ist ein Prozess, der mit den Jungs passiert. Wir unterstützen sie bestmöglich, aber am Ende wird es immer wieder solche Phasen geben und auch wenn es nurmehr drei Meisterschaftsrunden sind, wird sich noch einiges abspielen."

...über das Cup-Finale und das Double „Wir wollen schon das Double, das ist ganz klar. Wir brauchen jetzt nicht sagen, dass wir einfach gute Fußballspiele spielen wollen. Wir wollen eine Leistung bringen, dass wir am Ende dem Verein Sturm Graz den maximalen Preis übergeben können. Für das werden wir auf allen Ebenen unsere maximalen Leistungen geben. Aber der Gegner heißt Red Bull Salzburg und das ist kein einfacher Gegner. Da gilt es alles herauszuholen. Am Mittwoch haben wir Rapid. Die schonen seit zwei Wochen alles, was nur irgendwie geht. Sie werden maximale Frische haben. Sie haben auf die Meisterschaft wenig Rücksicht genommen, ihr einziges Ziel war dieses Cup-Finale. Wir haben jetzt gegen Rapid alles investiert, was wir hatten, auch gegen Salzburg jetzt. Und man hat ja gesehen, wie Salzburg auch in der Champions League agieren kann hier zu Hause. Von dem her haben wir natürlich eine Müdigkeit drinnen und auch den Kopf müssen wir bearbeiten. Deswegen würde ich sagen, dass Rapid sogar der leichte Favorit ist für das Finale. Aber wir werden einen Plan finden, um uns von der allerbesten Seite zu zeigen. Wir wollen diesen Titel."

"Wir versäumen es dann einfach, dass wir das Spiel zumachen. Den Vorwurf müssen wir uns heute machen" - Prass über das Spiel

Alexander Prass (Spieler SK Puntigamer Sturm Graz):
...über das Spiel: „Wir spielen eine gute erste Halbzeit, gehen 2:0 in Führung, könnten das dritte machen. Es ist bitter. Wenn du mit 3:0 in die Pause gehst, schaut es wahrscheinlich noch mal anders aus. Wir haben in der zweiten Halbzeit auch den einen oder anderen Konter gehabt, den wir einfach besser zu Ende spielen müssen, wo wir in Überzahl hinlaufen. Wir versäumen es dann einfach, dass wir das Spiel zumachen. Den Vorwurf müssen wir uns heute machen. Dass Salzburg eine richtig gute zweite Halbzeit gespielt hat, ist klar, dass wir eine richtig schlechte zweite Halbzeit gespielt haben, ist auch klar."

...darüber, ob sich manche vielleicht zu sicher war, dass Sturm gewinnt: „Nein, das glaube ich nicht. Es ist nie leicht, gegen Salzburg hier zu bestehen. Wir sind nicht als Favorit hergefahren. Jeder der hier spielt, aus unserer Liga, ist Außenseiter. Wir haben unsere Sache in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, in der zweiten Halbzeit waren sie einfach richtig dominant. Wir haben eine schlechte Balance gehabt, haben es nicht mehr geschafft, den Ball länger zu halten und unsere Möglichkeiten nicht genutzt in den Kontern."

...auf die Frage, wo das Momentum jetzt ist: „Vor dem Spiel war das Momentum ganz klar bei uns, weil Salzburg einmal nicht alles gewonnen hat. Jetzt spielen wir Unentschieden, jetzt ist das Momentum bei Salzburg, oder wie? Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass die Situation dieselbe ist, wie vor dem Spiel. Es sind immer noch drei Punkte und drei Spiele zu spielen. Wir haben jetzt einmal ein Cup-Finale, das ist wichtiger."

Jon Gorenc Stankovic (Spieler SK Puntigamer Sturm Graz):
...über das Spiel: „Es war eine riesige Chance für uns. In der zweiten Halbzeit haben wir zwei richtig gute Konterchancen gehabt, leider nicht gemacht. Am Ende stehen wir hier mit 2:2, was nicht schlecht ist. In Salzburg 2:2 zu spielen, ist auch nicht selbstverständlich. Trotzdem haben wir 2:0 geführt, am Ende ist es ein bisschen bitter."

...auf die Frage, ob in der zweiten Hälfte das Glück des Tüchtigen verloren gegangen ist: „Das wäre zu einfach. Ich glaube nicht, dass wir Glück haben. Wir arbeiten jeden Tag für dieses Glück. Wir arbeiten jeden Tag, jedes Training, dass wir so ein Spiel spielen. Am Ende kann ich sagen, dass wir in der ersten Halbzeit richtig, richtig gut gespielt haben. Salzburg war wie wir in der ersten Halbzeit. Wir haben Chancen gehabt, das Spiel gemacht, alles. In der zweiten Halbzeit waren wir ein bisschen zu passiv und haben zwei Tore bekommen."

...über die Stimmung nach dem Unentschieden: „Ich weiß, dass die Mannschaft richtig gut drauf ist. Es ist natürlich enttäuschend jetzt direkt nach dem Spiel, aber wir haben alles in unseren Händen. Wir haben drei Spiele in der Meisterschaft, eines im Cup, und wenn wir alle gewinnen sind wir Meister. Wir wollen sowieso jedes Spiel gewinnen und gehen Spiel für Spiel. Jedes Spiel ist für uns ein Finale."

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