Fredy Bickel: "Rapid-Fans haben jede Woche mitgesprochen"

Im Sky-Interview spricht Fredy Bickel, ehemaliger Sportdirektor bei Rapid, über die Krise in Hütteldorf und den Einfluss der Fans.

Fredy Bickel (ehemaliger Geschäftsführer Sport SK Rapid)

…über die aktuelle Situation bei Rapid: „Ich bin auf der einen Seite völlig überrascht, welche Kreise das jetzt zieht. Auf der anderen Seite ist es so, dass man sich immer gedacht hat, irgendwann muss es explodieren. Das es gleich ein solches Erdbeben gibt, hätte ich nicht gedacht.“

…über die Macht der Fans: „Das Problem sind nicht die Fans, sondern was der Klub mit den Fans macht. Sie können dir so viel Gutes tun und haben auch Gutes getan, aber der Klub hat es irgendwann verpasst eine Grenze zu ziehen. Man hat sie auch immer wieder zu weit hineingelassen. Fanvertreter waren jede Woche in Hütteldorf und haben mitgesprochen.“

…über eine Rückkehr zu Rapid: „Wenn ich jetzt nein sagen würde, dann ist das völlig daneben. Rapid packt dich immer und ist omnipräsent. Es wäre kein einfacher Schritt, ich würde mir das schon sehr gut überlegen. Trotz all dem was ich erlebt habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich nein sagen würde.“

Voting der Woche:


Hans Krankl (Sky Experte)

…über die aktuelle Situation bei Rapid: „Für mich muss alles neu gemacht werden und es muss sich alles verändern. Bei Rapid müssen neue Leute her. Von ganz unten bis ganz oben gehört alles neu gemacht und ich denke, das wird auch passieren. Auch der Trainer und Geschäftsführer Sport. Die Rücktritte bis jetzt waren sehr überraschend, weil das Personen aus dem wirtschaftlichen Bereich des Vereins waren. Die sportliche Leitung oder der Trainer wurden bis jetzt noch nicht in Frage gestellt. Ich habe beide sehr gerne, beide waren meine Spieler, aber man kann sie ganz einfach nicht aus der Verantwortung nehmen. Sie sind für die sportliche Situation bei Rapid verantwortlich und das ist so.“

…weiter über die aktuelle Situation: „Darüber bin ich traurig, es macht mich böse und es gefällt mir nicht.“

"Er war ein sehr netter Mensch, aber eine Fehlposition. Genauso wie Michael Krammer." - Hans Krankl über Fredy Bickel und Michael Krammer

…über Ferdinand Feldhofer: „Wenn es das Theater nicht gäbe, wäre er wahrscheinlich nicht mehr Trainer, denn es gibt im Moment niemanden mehr, der etwas bestimmen kann. Die Leute, die zurückgetreten sind, befinden sich zwar noch im Amt, wollen aber nichts mehr bestimmen. Das muss man auch verstehen. Bis zur nächsten Entscheidung ist es also ein dahin wurschteln. Der Karren ist verfahren, das ist klar. Dass etwas passieren muss und passieren wird, ist klar.“

…weiter über Ferdinand Feldhofer: „Es fehlt der Ansatz, dass man etwas von einem Rapid-Spiel sieht bei ihm. Er hat seine Mannschaft nicht beisammen, die er sich vorstellt.“

…über die sechs eingegangenen Wahllisten bei Rapid: „Es sagt einmal aus, dass es viele Interessen gibt. Es sagt mir aus, dass es keine Einigkeit gibt. Dann muss man sich anschauen, wer auf diesen Listen steht, das ist das Entscheidende. Eine freie Wahl finde ich am besten. Wenn es nur eine Liste gibt, dann steht das Präsidium fest. Warum soll es nicht auch im Fußball mehrere Interessen geben? Sechs ist natürlich enorm. Wenn es einen Wahlkampf gibt, dann soll es ihn geben. Aber mit anständigen Mitteln. Es ist schon sehr viel passiert, worüber ich nicht mehr sprechen will. Es waren schon nicht saubere Wahlkämpfe dabei, aber auch ein Wahlkampf bei Rapid sollte immer sauber und anständig anfangen und zu Ende gehen.“

…auf die Frage, ob er von einer Liste kontaktiert wurde: „Dazu möchte ich nichts sagen, aber ich werde sicher nicht Rapid-Präsident. Ein Strippenzieher im Hintergrund bin ich auch nicht.“

…über Fredy Bickel: „Er war ein sehr netter Mensch, aber eine Fehlposition. Genauso wie Michael Krammer.“

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