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GAK fordert Akademie-Status

Mittels Aussendung erklärt der 2. Liga-Klub GAK, warum man aus seiner Sicht eine Akademie braucht.

Die Aussendung des GAK im Wortlaut:

 

Der GAK 1902 erfüllt schon heute alle Anforderungen, um ab der kommenden Saison eine Lizenz als ÖFB-Fußballakademie zu erlangen. Der entsprechende Antrag wurde seitens des ÖFB vorübergehend abgelehnt, da die zukünftige Gestaltung der ÖFB-Jugendligen erst bei der morgigen Präsidiumssitzung festgelegt werden soll. Der GAK intensiviert deshalb seine Bemühungen, den ÖFB-Akademiestatus ehestmöglich zu erlangen.

In den letzten neun Jahren wurden 71 Spieler und zwei Spielerinnen der GAK Juniors in diverse Akademien aufgenommen. Zwölf davon wurden in Nachwuchs-Nationalteams des ÖFB einberufen, vier weitere in die Nationalteams von Slowenien, Kroatien und Serbien. "Wir sind nun seit Jahren eine Top-Ausbildungsadresse für junge Fußballerinnen und Fußballer. Wir streben danach, diese Arbeit auf Akademie-Level auszuweiten,“ erklärt der sportliche Leiter der GAK Juniors, Markus Hasler, „in den vergangenen Jahren waren es pro Jahrgang bis zu acht Spieler, die von uns in die Akademien anderer Bundesligaklubs gewechselt sind, um dort ihre Ausbildung fortzusetzen. In den kommenden Jahrgängen erwarten wir eine Aufnahmequote von bis zu 80 Prozent.“ Neben diesen Ausbildungserfolgen erfüllt der GAK alle organisatorischen Anforderungen, die vom ÖFB für eine Anerkennung des Akademie-Status gefordert werden. Dennoch gibt es seitens des ÖFB aktuell kein grünes Licht für eine solche Akademie, eine schlüssige Begründung für diese Entscheidung fehlt.

Das Nachwuchsbudget des GAK 1902 beläuft sich seit Jahren auf rund 500.000 Euro, mit einer Akademie würde sich dieses auf 880.000 Euro erhöhen. "Eine Nachwuchsarbeit in dieser Qualität und Intensität ist aber nur dann vor unseren Mitgliedern argumentierbar, wenn der Verein auch sportlich davon profitieren kann,“ erläutert Klubmanager Matthias Dielacher. In einem Brief an die Entscheidungsträger des ÖFB, der gestern ausgesendet wurde, betont er: „Wir sind in Zukunft nicht mehr bereit, oben genannte Summe in die Nachwuchsarbeit zu investieren, wenn wir damit letztendlich nur Spieler für die Akademien unserer Gegner ausbilden. Würde dem GAK 1902 die Möglichkeit einer Teilnahme an den ÖFB-Jugendligen verwehrt werden, so wäre das letztendlich existenzbedrohend für unsere hochprofessionelle Nachwuchsarbeit. Darüber hinaus käme es zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung in der Bundesliga, da es nur bestimmten Vereinen gestattet wäre bundesligatauglichen Nachwuchs auszubilden, während andere gezwungen wären junge Spieler von ihren Konkurrenten teuer zu erwerben."

Deshalb appelliert der GAK an die Entscheidungsträger des ÖFB, die Situation der GAK Juniors zeitnah wohlwollend zu beurteilen. Sollte es, wie kolportiert, zu einem mehrklassigen Akademiesystem kommen, bei dem sich der GAK 1902 durch Leistung und Verbesserung der Infrastruktur nach oben arbeiten kann, so wäre das für uns ein akzeptabler Weg. Mit jedem weiteren Jahr, in dem keine Lösung gefunden wird, verliert der GAK nahezu einen gesamten Jahrgang an talentierten Fußballern und Fußballerinnen.

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