SVR-Jahresrückblick 2021: Trainer, Transfers, Triumphe, Tradition und Trauer [Exklusiv]

+ + 90minuten.at Exklusiv - Von Gerald Emprechtinger + +

Saison 2020/2021

• 4. Jänner - Miron Muslic tritt sein Amt als neuer Cheftrainer an. Er wechselt vom Floridsdorfer AC ins Innviertel und übernimmt von Aufstiegstrainer Gerald Baumgartner, der im Dezember 2020 im letzten Spiel interimistisch von Gerhard Schweitzer ersetzt wurde. Gleichzeitig beginnt Wolfgang Fiala seine Tätigkeit als Sportkoordinator bzw. Sportvorstand. Er soll als Bindeglied zwischen Profiteam, Junge Wikinger Ried (RLM) und Nachwuchsteams fungieren.

• 10. Februar - Der Wechsel von Marco Grüll zum SK Rapid nach Saisonende wird offiziell bekannt gegeben. Der Salzburger wechselt ablösefrei nach Hütteldorf. In 80 Spielen für die SV Ried erzielte er 31 Tore und bereitete 32 Tore vor, war damit sowohl in der Aufstiegssaison als auch in der Bundesligasaison der vereinsinterne Topscorer.

• 5. März - Miron Muslic tritt von seinem Traineramt zurück. Nach 10 sieglosen Spielen (3 Unentschieden, 7 Niederlagen, Torverhältnis 4:18) zieht der 38-jährige die Konsequenz aus seinen glücklosen Zeit im Verein, er hinterlässt eine Mannschaft die als Top-Favorit für den Abstieg gehandelt wird. Andreas Heraf, in der Saison 2019/2020 bereits als Co-Trainer unter Gerald Baumgartner im Verein angestellt, übernimmt interimistisch bis Saisonende.

• 26. April - Peter Grüblinger verlässt den Verein nach 30 Jahren und tritt seinen wohlverdienten Ruhestand an. Der über die Vereinsgrenzen hinaus geschätzte Masseur ist nicht der einzige langjährige Mitarbeiter, der den Verein 2021 altersbedingt verlässt. Im Oktober geht Zeugwart Rocky Artner nach 15 Jahren bei der SV Ried in den Ruhestand.

Andreas Heraf sicherte den Klassenerhalt

Foto: © GEPA

• 11. Mai - Am drittletzten Spieltag wird der Nichtabstieg durch ein 0:0 gegen die Admira fixiert. Am Ende belegt die SV Ried den 9. Tabellenplatz, Andreas Heraf muss in seinen zehn Spielen als Interimstrainer nur eine Niederlage hinnehmen. Wenige Tage später wird sein Vertrag für zwei Jahre verlängert.

• 21. Mai - Im letzten Saisonspiel kommt es in Österreich zur Rückkehr der Fans in die Stadien. Nach einem 0:2 Rückstand gegen die Austria sorgen Grüll, Bajic und Kerhe für einen 3:2 Heimsieg und für Extase unter den zugelassenen 2.650 Zuschauern in der joskoArena. Manuel Kerhe gibt anschließend sein Karriereende als Profi bekannt, in der kommenden Saison verstärkt er die Mannschaft in der Regionalliga Mitte als Spieler und Co-Trainer.

Saison 2021/2022

• 1. Juni - Im Innviertel wird viel über Fußball und viel über Bier gesprochen. Wenn Fußball dann auf Bier trifft, gehen die Wogen noch schneller hoch als normal. Mit dem wirtschaftlich begründeten Wechsel vom langjährigen Traditionspartner Rieder Bier zu Baumgartner Bier aus Schärding sorgt der Verein für mehrwöchige hitzige Traditions-Diskussionen in der Region.

• 8. Juni - Die Rückkehr von Seifedin Chabbi ins Innviertel wird vermeldet. Der Ex-Spieler und Torschützenkönig aus der Saison 2017/2018 (22 Tore in 32 Spielen) wechselt ablösefrei von Hartberg nach Ried.

• 14. Juni - Für die Öffentlichkeit völlig überraschend gibt SVR-Kapitän Thomas Reifeltshammer beim Trainingsauftakt sein Karriereende bekannt. Nach 316 Spielen (25 Tore, 9 Assists) beendet das Urgestein mit nur 32 Jahren seine Profikarriere. Er wechselt in das Management des Vereins und übernimmt die neue Position als Sportlicher Leiter der Profimannschaft. Marcel Ziegl übernimmt das Amt des Kapitäns, Samuel Sahin-Radlinger wird neuer Vizekapitän.

• 22. Juli - Der Verein gibt die Vertragsverlängerung mit Ante Bajic bekannt. Nach dem ablösefreien Abgang von Marco Grüll ist die Verlängerung mit dem offensiven Schlüsselspieler ein wichtiges Zeichen an die (Fußball-)Öffentlichkeit. In bisher 70 Spielen für Ried hält der 26-jährige Innviertler bei 20 Toren und 17 Assists.

• 25. Juli - Die neue Saison beginnt wie die alte Saison geendet hatte und zwar mit einem Heimsieg gegen Austria Wien. Ante Bajic und Daniel Offenbacher mit einem sehenswerten Freistoß sorgen beim 2:1 für einen erfolgreichen Saisonstart.

Am 12. November verstarb Klublegende Paul Gludovatz

Foto: © GEPA

• 1. August - Mit einem 1:7 Debakel in Wals-Siezenheim erleidet die SV Ried gegen RB Salzburg die bis dato höchste Niederlage der eigenen Bundesligageschichte. Nach 0:2 zur Pause bricht die Mannschaft in der 2. Halbzeit völlig auseinander.

• 29. August - Das mit großer Spannung erwartete OÖ-Derby gegen den LASK verläuft wie auf einer schiefen Ebene. Doch obwohl die Linzer das erste Derby vor Fans seit 2017 kontrollieren und zahlreiche Topchancen vergeben, bleiben die drei Punkte durch einen frühen Reiner-Kopfballtreffer nach einem Eckball im Innviertel.

• 18. September - Nach einem 0:3 Rückstand gegen den Wolfsberger AC erreicht die Mannschaft durch ein Kopfballtor von Julian Wießmeier in der Nachspielzeit noch ein 3:3 Unentschieden. Es ist das erste Mal in der Rieder Bundesligageschichte, dass ein Spiel nach einem Rückstand von mehr als zwei Toren nicht verloren geht.

• 29. September - Aufgrund von Problemen mit den Stimmbändern verkündet der Verein, dass Cheftrainer Andreas Heraf für mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen wird. Der Wiener bietet auch seinen Rücktritt an, welcher jedoch nicht angenommen wird. Co-Trainer Christian Heinle übernimmt interimistisch.

• 11. Oktober - Roland Daxl wird bei der Jahreshauptversammlung zum neuen Präsidenten gewählt. Thomas Gahleitner wird als Vizepräsident gewählt, der Vorstand wird einstimmig wiedergewählt.

• 27. Oktober - Mit einem 2:1 Auswärtssieg in Graz-Liebenau zieht die SVR in das Viertelfinale des ÖFB-Cups ein. Ante Bajic und Luca Meisl sorgen mit ihren Toren für den erst vierten Auswärtssieg der Innviertler bei Sturm Graz. Helmut Kronjäger und Paul Gludovatz sind die einzigen beiden anderen Trainer, denen dieses Kunststück gelungen war. Im Viertelfinale wird ein Heimspiel gegen Austria Klagenfurt zugelost.

• 8. November - Die endgültige und für manche überraschende Trennung von Andreas Heraf wird verkündet. Unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der Spielphilosophie werden als Grund angegeben. Interimstrainer Christian Heinle übernimmt bis zum Ende der Herbstsaison. Mit jeweils 3 Siegen, 3 Unentschieden sowie 3 Niederlagen weisen Heinle und Heraf übrigens die gleiche Bilanz vor.

• 12. November - Tiefe Trauer (nicht nur) im Innviertel nach dem Tod von Paul Gludovatz. Der Burgenländer betreute die Mannschaft für insgesamt 187 Spiele. Er führte die SV Ried nicht nur zum ÖFB-Cupsieg 2011, sondern auch zu zwei Herbstmeisterschaften (2010, 2011) und sorgte bei seiner interimistischen Rückkehr in der Saison 2015/2016 nach einem katastrophalen Saisonstart für den frühzeitigen Nichtabstieg. Beim nachfolgenden Heimspiel gegen Hartberg wird ihm mit einer bewegenden Trauerminute gedacht.

• 6. Dezember - Robert Ibertsberger, im Innviertel zwischen 2010 und 2017 bereits in mehreren Funktionen im Nachwuchs tätig, wird auf dem Trainerposten als Nachfolger von Interimstrainer Christian Heinle bekanntgegeben. Er unterschreibt einen Vertrag für 1.5 Jahre mit einer Option für eine weitere Saison und wird den Trainingsauftakt am 3. Jänner leiten.

• 11. Dezember - Nach einem 2:1 Sieg gegen Altach durch einen späten Siegtreffer überwintert die SV Ried auf dem 6. Tabellenplatz und damit auf einem Platz, welcher für die Qualifikation zur Meistergruppe berechtigt. Mit 24 Punkten aus 18 Spielen erreicht der Verein acht Punkte mehr als in der Vorsaison, saisonübergreifend ist man seit nunmehr 14 Saisonspielen ohne Heimniederlage.

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