Kainz auf ungewohnter Position, aber mit ordentlicher Leistung [Legionärs-Check]

Florian Kainz hat sich beim 1. FC Köln als Stammspieler etabliert. 90minuten.at hat seine Leistung im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld analysiert.

Von David Goigitzer

 

Florian Kainz wird beim 1. FC Köln als linker Wingback im 3-5-2 eingesetzt. Für den Rechtsfuß, der offensivere Positionen gewohnt ist, durchaus eine Umstellung. Dass er Rechtsfuß ist, wird immer wieder deutlich, wenn er im frühen Aufbau unter Druck angespielt wird. Seine Körperposition ist hierbei öfters nach hinten orientiert, er kann sich nicht richtig aufdrehen und saubere Pässe nach vorne spielen. Dieser Umstand kann von Gegnern durchaus genutzt werden, um den Grazer in unangenehme Situationen zu bringen.

Kainz ist Richtung eigenes Tor orientiert, und kann nur mehr per Ferse nach vorne spielen. Der Pass ist zu schwach, und Köln verliert den Ball. Mit besserer Körperposition hätte er wohl den Ball mit dem linken Fuß sauberer spielen können.

Dass er Rechtsfuß ist, hat jedoch auch Vorteile, wenngleich sie nicht fokussiert eingebunden werden. Mit diagonalen Dribblings könnt Kainz immer wieder schwierig zu verteidigende Situationen für den Gegner heraufbeschwören. Hilfreich wären dabei ausweichende Bewegungen von Achtern oder den Stürmern, die ihm den Raum nach innen aufziehen würden. Vor allem im letzten Drittel würde dies zu interessanten Folgewirkungen führen, Kainz könnte mit seinem stärkeren rechten Fuß diagonale Chipbälle oder Schnittstellenpässe spielen, womöglich selbst abschließen oder auch schwierig zu verteidigende Flanken auf die zweite Stange spielen. Jedoch wird diese Möglichkeit, wie bereits erwähnt, nicht fokussiert eingebunden. Warum dies tatsächlich so ist, weiß wohl am besten Trainer Markus Anfang, der sicherlich seine Gründe dafür hat. Kainz spielte in diesem Spiel öfters direkte Pässe mit dem rechten Fuß nach innen. Entweder auf Stürmer Simon Terodde oder den stets unterstützenden Achter Marco Höger. Im letzten Drittel konnte Kainz seltener auffallen und fand nicht so richtig ins Spiel.

Gegen den Ball war Kainz sehr aktiv und konnte immer wieder das Pressing der Kölner aufrechterhalten. Sein generell offensives Temperament kann der junge Grazer auf der Position des linken Wingbacks auch gegen den Ball gut ausleben. Durch die durchsicherende Dreierkette kann er aggressiv nach vorne verteidigen, mit dem Wissen, dass hinter ihm genug Absicherung besteht. In diesem Aspekt des Spiels zeigte er eine gute Leistung, die mitsamt seiner etwas unauffälligen Performance in der Offensive ein ordentliches Spiel abrundete.

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