Foto: © Screenshot Sky Sport Austria

LASK lässt den Grazern mit dem Umschaltspiel keine Chance

Sturm Graz konnte gegen den SV Mattersburg nur einen Punkt holen und empfing nun die formstarken Oberösterreicher, die durch frühes Attackieren und schnelles Umschalten auch schon die Austria vor mehrere Problemen stellte.

Von Simon Goigitzer

 

So wie im letzten Bundesligaspiel startete der LASK mit einer 5-2-3-Formation. In der Offensive änderte sich das eher in ein 3-4-3, da die Außenspieler auf dem Flügel hoch rückten. Im Ballbesitz baute man mit einer Dreierkette auf und versuchte gezielt über die Halbräume nach vorne zu kommen. Gernot Trauner spielte dabei meistens diagonale Pässe aus der mittleren Innenverteidigerposition in den Achterraum. Der Halbraum wurde dann meistens besetzt von Thomas Goiginger oder Joao Victor. Mit diesen Pässen konnte man die erste Pressinglinie der Grazer überbrücken und einige Male war es dem Offensivspieler auch gleich möglich auf die gegnerische Abwehr zu zudribbeln.

Trauner mit einem diagonalen Zuspiel auf Goiginger. Dabei überbrückte er die erste Pressinglinie.

Allerdings war in diesem Spiel das Umschaltspiel der Linzer herausstechend. Nicht nur konnten sie sich schnell aus dem Gegenpressing der Gastgeber lösen, sondern auch direkt in die Spitze spielen. Bei Ballgewinn wurde meistens direkt der vertikale Pass nach vorne gespielt. Dadurch konnte man einige Gegenspieler überbrücken und Linz war dann auch im Konter meist in gleichzahl oder in überzahl Situationen. Das lag auch daran, dass die Restverteidigung der Grazer sehr schlecht war.

Die Restverteidigung der Grazer lässt LASK zu viel Platz

Sturm Graz spielte auch in einem 5-2-3, jedoch agierten die Außenverteidiger im Ballbesitz viel offensiver und hinterließen des Öfteren viel Platz für die gegnerischen Flügelspieler. Aber vor allem war die Absicherung des Sechserraumes sehr schlecht. Die Grazer kamen oft in Situationen in denen beide Sechser hochschoben und der Abstand zwischen der Abwehr und dem Mittelfeld zu groß war. So konnte der LASK bei Ballgewinn, falls der Pass in diesem Raum möglich war, mit einem Zuspiel die halbe gegnerische Mannschaft überspielen und auf die restliche Verteidigung der Grazer zu dribbeln. Die Linzer hingegen konnten immer richtig absichern und waren bei offensiven Umschaltmomenten für die Gastgeber meistens in Überzahl, sodass die Grazer es sehr schwer hatten einen Schuss abzugeben.

In den Anfangsminuten der beiden Hälften gab es immer wieder Szenen für das schnelle Umschalten der Linzer. Oft hatten sie auch, durch das hohe Pressing, sehr weit in der gegnerischen Hälfte einen Ballgewinn und konnten gleich in das letzte Drittel kommen.

Das hohe Pressing der Linzer

Wie zum Beispiel in der 7. Minute. (Bild 2) Sturm Graz versuchte den Aufbau spielerisch zu lösen, wurde jedoch von den Gästen sehr früh attackiert. Dario Maresic hatte den Ball und wird von Goiginger angelaufen. Der Offensivspieler der Linzer lief den Verteidiger so an, dass er den Sechser in den Deckungsschatten nimmt und einen möglichen Pass in die Mitte auch abfangen könnte. So musste Maresic auf den Flügel zu Gideon Mensah spielen, der jedoch schon unter Druck gesetzt wurde und so einen Fehlpass in die Mitte spielte. Dadurch hatte der Linzer ASK einen Ballgewinn 30 Meter vor dem Tor der Grazer. Nach einem Pass in die Tiefe hatte man die erste Chance des Spieles.

Sturm Graz mit Problemen gegen das Linzer Pressing

Die Gäste aus Linz pressten oft sehr hoch an und das stellte die Grazer vor einigen Problemen. Man spielte schon früh einen hohen langen Ball auf die Stürmer und versuchte, vor allem in den Anfangsminuten, kaum das Spiel flach aufzubauen. Durch die drei Offensivspieler der Linzer konnte man die Innenverteidiger der Gastgeber immer mannorientiert pressen. Dadurch war es auch leichter den Ballführenden so anzulaufen, dass ein Sechser gleich in den Deckungsschatten genommen wurde und nicht anspielbar war. Sturm Graz versuchte es dann nach einigen Minuten über den Flügel das Spiel aufzubauen. Dadurch konnte man auch einige Male das Pressing überbrücken, da man mit einem Pass auf den Außenspieler und einem weiteren direkten Zuspiel in die Mitte die Drucksituation auflöste. Jedoch waren dies nur einige Szenen und die Linzer versuchten dann auch die Innenverteidiger zu pressen, sodass sie nicht auf den Flügel spielen konnten.

Durch das Zustellen der Sechser und das richtige anlaufen des Ballführenden der Linzer, wurde Graz gezwungen den Ball hoch nach vorne zu klären.

Die Linzer Mannschaft war mit ihrem Umschaltspiel an diesem Spieltag sehr effektiv. Dazu kam, dass man auch mit dem Pressing immer wieder sehr früh den Ball in der nähe des gegnerischen 16ers gewinnen konnte und durch die vertikalen Zuspiel nach vorne schnell zu einem Abschluss kam. So konnte man den ersten und den dritten Treffer erzielen. Der SK Sturm Graz hingegen tat sich gegen das hohe Pressing schwer spielerische Lösungen zu finden und waren auch in ihren Kontersituationen fehlerhaft, sodass man nicht oft zum Abschluss kam.

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