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Valentino Lazaro: Wichtiger Assist mit bescheidener Gesamtleistung

Valentino Lazaro konnte am vergangenen Spieltag einen wichtigen Assist verbuchen. Abgesehen davon setze sich der Österreicher aber nur selten in Szene. Wir haben uns die Perfomance von Valentino Lazaro näher angesehen.

Ein Legionärs-Check von David Goigitzer

 

Neue Formation

Im Jahr 2019 traten die Hauptstädter bisher fast ausschließlich im 3-4-1-2 an. Nur gegen Borussia Mönchengladbach agierte man im 4-2-3-1. Für Valentino Lazaro ist dies eine gute Nachricht, denn rechter Wingback ist wohl die idealste Position für den 22-jährigen Grazer. Seine herausragende Athletik und seinen Offensivdrang kann er als Wingback bestens ausleben. Als Flügelspieler musste er öfters auch eingerückte, komplexere Rollen einnehmen, die ihm nicht ganz so lagen.

Das Spiel begann ohne viel Aufregung für Lazaro, die Berliner versuchten über die Dreierkette schnell von Seite zu Seite zu zirkulieren. So kam Lazaro öfters am Flügel an den Ball und versuchte das Spiel nach vorne zu treiben. Vor allem mit Pässen entlang der Linie tat er dies zu Beginn. In einigen Situationen konnten die Mainzer jedoch am Flügel pressen, Linksverteidiger Martín zeigte ein paar Mal gutes Timing und verhinderte einen Pass von Lazaro nach vorne. Da sich die Mainzer primär mit Pressing in diesem Spiel beschäftigten, hatte der österreichische Nationalspieler viele Aktionen am Ball, konnte jedoch zunächst nur wenig Wirkung zeigen. Die Berliner schafften es nicht, den Ball druckvoll nach vorne und in die gefährlichen Zonen zu bringen.

Lazaro versuchte sich nun auch teilweise etwas tiefer anzubieten, eine weitere Adaption seiner Bewegungen waren Folgeaktionen nach Pässen, die er nach innen gestaltete. Diese zeigte er mit gutem Timing, auch in Halbzeit zwei zeigte er öfter solche Bewegungen. Womöglich könnte dies ein einstudierter Ablauf sein.

Lazaro legt mit dem ersten Kontakt in die Mitte ab, bewegt sich dann in den freien Halbraum. Leider war die Ablage etwas unsauber, und eine Spielfortsetzung nach vorne ist nicht möglich. Der Angriff wird abgebrochen.

Mit viel Geduld versuchten die Herthaner das Mainzer Pressing auszuspielen, jedoch gelang dies aufgrund der schwachen Verbindungen vom Flügel nicht wirklich. Lazaro hatte meist nur eine Anspielstation, ansonsten konnte er den Ball nur blind nach vorne oder die Linie entlang spielen. Die Mainzer konnten so den ehemaligen Salzburger immer wieder gut in Zaum halten. Die erste Halbzeit war somit als schwach einzustufen, den Berlinern gelang kaum etwas.

Erst in Minute 48 konnte auch Lazaro ein Ausrufezeichen setzen, als er nach einem Konter zum Abschluss kam. In Minute 59 konnte dann Lazaro das 2:1 auflegen: Nach einem Corner fiel ihm der Ball vor die Füße. Er zog Richtung Strafraumgrenze, spielte Martín mit einem Übersteiger aus und brachte den Ball per Stanglpass zu Niklas Stark, dem zuvor ein Eigentor passiert war. Danach waren die Berliner überlegen, auch Lazaro kam besser ins Spiel und konnte in Schnellangriffen Akzente setzen. Zusammenfassend war Lazaros Leistung jedoch alles andere als beeindruckend, wenngleich der Assist natürlich von hoher Wichtigkeit war. Dennoch konnte er nur selten die erwünschte Durchschlagskraft an diesem Tag generieren.

Lazaro geht mit hohem Tempo an Martín vorbei, spielt den Ball etwas halbhoch ins Gemenge, in dem Stark sich durchsetzt und aus kurzer Distanz einschießt.

 

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