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Starker LASK hinterlässt ratlose Austria

Der LASK konnte vor allem in der ersten Halbzeit mit Ballbesitzspiel das Pressing der Austria überbrücken und fand auch so immer wieder Möglichkeiten, um zum Abschluss zu kommen. Die Wiener hatten in ihrem zweiten Pflichtspiel dieses Jahr viele Schwierigkeiten, die sie auch im Laufe des Spieles nicht bereinigen konnten.

Eine Spielanalyse von Simon Goigitzer

 

Austrias Pressing für LASK kein Problem

Von Beginn an hatten die Linzer das Spiel unter Kontrolle. Nicht nur spiegelte sich das im Ballbesitz wider, sondern auch in den Torchancen. Die Gastgeber pressten in einem 5-2-3 sehr hoch an und setzten die Innenverteidiger der Gäste früh unter Druck. Dadurch wurde die Austria gezwungen, den Ball hoch nach vorne zu klären und so konnten die Linzer öfters wieder in Ballbesitz kommen. Auch das Zustellen der beiden gegnerischen Sechser funktionierte sehr gut. Meistens waren beide Gegenspieler im Deckungschatten der drei Stürmer und währenddessen wurde der ballführende Innenverteidiger angelaufen. Allerdings funktionierte nicht nur das frühe Attackieren, sondern auch das Überspielen des gegnerischen Pressings.

Im Spielaufbau spielte man mit einer Dreierkette und die Sechserpositionen besetzten James Holland und Peter Michorl. Die Linzer hatten mehrere Varianten, um das Pressing der Austria zu überbrücken. Meistens waren es jedoch vertikale Pässe der Innenverteidiger in den Zehnerraum. Damit konnte man auch gleichzeitig das Mittelfeld der Gegner überspielen. Durch das Zuspiel zwischen der Mittelfeldreihe und der Abwehrlinie wurde die Austria in die Mitte gelockt, um den Ballführenden zu attackieren. Danach konnte der Pass auf den Flügel gespielt werden.

Wie zum Beispiel in der neunten Minute (siehe Bild1). Gernot Trauner spielte einen vertikalen Pass nach vorne. Durch ein direktes weiterspielen von Michorl in die Spitze wurde auch das Mittelfeld der Austria überspielt. Aufgrund des Zuspieles in die Spitze musste Florian Klein in die Mitte schieben und es ergab sich genug Platz auf dem linken Flügel.

Bild 1

Auch durch Chipbälle auf die Flügel von den Innenverteidigern konnte man die erste Pressinglinie der Austria überspielen. Vor allem Trauner und Phillip Wiesinger spielten diese häufiger. Beispielsweise in der elften Minute (Bild2): Hier konnte der Kapitän durch einen geschickten Chipball auf den linken Flügel gleich vier gegnerische Spieler überspielen. Auch das Entgegenkommen von Holland war hilfreich, da Manprit Sarkaria aus der Position gelockt wurde und Maximilian Ullmann nicht mehr gedeckt wurde.

Austria mit großen Problemen

Die Gäste aus Wien taten sich besonders in der ersten Halbzeit schwer überhaupt ins Spiel zu kommen. Durch das hohe Pressing der Linzer hatte man kaum lange Ballbesitzphasen und zu Torchancen kam man auch nicht. Im eigenen Pressing hatte man viele Schwierigkeiten, da oft nicht schnell genug nachgeschoben wurde oder auch der Ballführende falsch angelaufen wurde, sodass er genug Anspielstationen vorgefunden hat. Die Austria presste in einem 4-4-2, dass aber dann öfters in ein 4-3-3 umgewandelt wurde. Man wollte Wiesinger früh unter Druck setzen, so rückte der rechte Mittelfeldspieler oft eine Position weiter nach vorne.

Bild 3: Sarkaria läuft Wiesinger an, lässt ihm jedoch zwei Anspielstation frei und Klein ist zu weit weg vom Gegenspieler, um diesen unter Druck zu setzen. Ullmann kann ohne Druck wieder in die Mitte spielen und Michorl kann die Seite wechseln.

Die Linzer konnten sich aber meist sehr leicht aus dem Pressing herauslösen. Oft konnten die Innenverteidiger, durch das spekulieren der Stürmer auf manche Pässe, mehrere Meter dribbeln und somit auch die erste Pressinglinie überspielen.

Das hohe Pressing der Linzer setzte die Austria vor großen Schwierigkeiten. In der ersten Halbzeit konnte man sich kaum in die gegnerische Hälfte spielen und meistens mussten die Innenverteidiger schon früh den Ball hoch nach vorne schlagen. Die beiden Sechser, James Jeggo und Uros Matic, wurden die meiste Zeit in den Deckungschatten gestellt, jedoch versuchten sie auch nicht sich herauszulösen, um anspielbar zu sein. Die Innenverteidiger hatten kaum kurze Anspieloptionen und wurden daher von den Mitspielern gezwungen den Ball hoch nach vorne zu spielen.

Auch die zweite Halbzeit spielte sich sehr ähnlich ab. Zwar hatte die Wiener Austria mehr Ballbesitz, jedoch presste LASK nicht mehr so hoch und war dann auch über Kontersituationen sehr gefährlich. Der zweite Treffer entstand nach einem Konter, nachdem sich die Linzer mit zwei kurzen Zuspielen aus dem Gegenpressing der Wiener herauslösen konnten. Da die Austria auch in der zweiten Hälfte kaum zu richtigen Torabschlüssen kam, blieb es beim 2:0 für den Linzer ASK.

Fazit: Der LASK zeigte sich stark, während die Austria weder zu Beginn noch im Laufe des Matches auf den Matchplan der Linzer auch nur annähernd reagieren konnte.

 

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