Eröffnung mit Nebengeräuschen [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 19. Runde]
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Eröffnung mit Nebengeräuschen [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 19. Runde]

Ganz glatt lief die Stadion-Eröffnung in Linz nicht, der Statistik ist das aber egal - die 19. Runde war ein Erfolg.

+ + 90minuten.at PLUS - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

Auch wenn beim LASK derzeit die Euphorie überwiegt, hätte man sich die Eröffnung des neuen Stadions wohl anders vorgestellt. Diskussionen um Ticketpreise und das vieldiskutierte „Einstandsgeschenk“ von Schiedsrichter Harald Lechner standen vor bzw. nach dem Spiel im Vordergrund - ausverkauft war das Spiel gegen Austria Lustenau dann auch nicht. 

Für die Liga ist das neue Stadion natürlich ein Gewinn, die 19. Runde war - knapp, aber doch - die bestbesuchte der laufenden Saison. Und das, obwohl an einigen Schauplätzen sogar noch mehr drinnen gewesen wäre. Aber alles der Reihe nach.

 

Erwartbare Zahlen in Wolfsberg und Altach

Die gute Nachricht für den Wolfsberger AC: Die Fans haben sich trotz der mageren Heimbilanz noch nicht sattgesehen. Beim zweiten Duell mit Rapid Wien innerhalb weniger Wochen waren sogar knapp 500 Fans mehr im Stadion, als beim Cup-Viertelfinale Anfang Februar. Die 3.581 Zuschauer:innen, machen sich auch im Vergleich nicht unbedingt schlecht: Nur drei Spiele in der Lavanttal-Arena waren 2022/23 besser besucht. Was möglich wäre zeigt ein Blick in die Vergangenheit, die Partien gegen Rapid zogen zwischen 2016 und 2020 im Schnitt 4.817 Fans an.

Der SCR Altach erklärte die WSG Tirol vor dem Spiel am Sonntag kurzerhand zum Lieblingsgegner, gegen keinen anderen Bundesligisten können die Vorarlberger auf eine besser Siegesquote verweisen. Letztendlich blieb dann nur ein Punkt im Schnabelholz, der erste des Jahres 2023. Verglichen mit dem letzten Heimduell mit den Tirolern war die Kulisse mit 3.824 Fans eher bescheiden, beim letzten und entscheidenen Spiel der Vorsaison waren doppelt so viele im Stadion. Die Realität ist auch jetzt wieder der Abstiegskampf, die Zuschauer:innenzahlen sind dementsprechend rückläufig, nur ein Ligaspiel (gegen Klagenfurt) war schlechter besucht.

 

Salzburg schwächelt, Aufatmen in Wien

Auch in Salzburg ist die Luft derzeit eher draußen, beim ersten Spiel nach dem Aus in der Europa League waren nur 7.721 Fans dabei. Gegen die SV Ried blieb man damit ein weiteres Mal unter der 10.000-Marke, das war auch schon in den Spielen gegen Sturm Graz (Cup) und Austria Lustenau der Fall. Vor der Winterpause war man noch in jedem Heimspiel fünfstellig, diese Zeiten dürften jetzt vorerst wieder vorbei sein. Bei den letzten zwei Heimspielen gegen Ried – für die Zuschauer:innen zugelassen waren – kamen 10.086 (2021) und 10.231 (2017).

Bei der Wiener Austria schlägt sich die Unruhe aus dem Dezember nicht in den Zuschauer:innenzahlen nieder, soviel lässt sich inzwischen sagen. Nach dem gut besuchten Heimspiel gegen Klagenfurt waren auch gegen den TSV Hartberg 10.568 im Stadion, das entspricht in etwa dem bisherigen Saisonschnitt. Vor ziemlich genau einem Jahr waren nur 7.205 Fans dabei, man darf mit der Entwicklung zufrieden sein.

 

Konstante Grazer und verschenktes Potenzial in Linz

Anders als beim Tabellenführer bleiben die Zuschauer:innenzahlen von Sturm Graz auch nach der Winterpause einigermaßen stabil. Gegen Austria Klagenfurt waren 12.025 Fans im Stadion. Das ist zwar um gute 3.000 weniger als im letzten Heimspiel gegen Rapid Wien, aber immerhin waren deutlich mehr dabei, als bei den letzten Heim-Duellen gegen die Kärntner im Herbst 2021 (8.070) und Frühjahr 2022 (8.478).

Ungefähr 500 Tage nach dem Baubeginn wurde die neue Raiffeisen-Arena in Linz am Freitag mit der Partie LASK gegen Austria Lustenau eröffnet, statt knapp 6.000 Fans finden in Zukunft 19.080 Platz im Stadion. Beim ersten Pflichtspiel des Männer-Teams waren letztendlich 12.500 Zuschauer:innen dabei. Vor dem Spiel wurde intensiv über den Ticketverkauf der Linzer diskutiert, von Fanseite gab es Kritik an den relativ teuren Kombitickets, das auch zum Eintritt gegen Red Bull Salzburg berechtigt. (>> LASK: Neues Stadion, schiefe Optik [12 Meter]) Einzeltickets wurden nicht verkauft, damit hat man wohl einiges an Potenzial unausgeschöpft gelassen.

Brace for impact

Die Heimspiele der kommenden Runde werden wohl keinen neuen Zuschauer:innen-Rekord mit sich bringen, so viel steht fest. Einen Ausreißer nach oben wird es geben, auch das wird nicht überraschen: Rapid Wien empfängt Red Bull Salzburg. Sturm Graz reist nach Lustenau, der LASK zur WSG - Altach trifft auswärts auf Austria Klagenfurt, die Wiener Austria muss nach Ried. Auch das Heimspiel des TSV Hartberg gegen den WAC wird - wie die meisten der genannten Partien - die 5.000er-Marke wohl nicht knacken.

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