Ein typischer Foda: Interessante Ansätze, Verbesserungspotential vorhanden [Spielanalyse Luxemburg - Österreich] (2)
Österreich konnte nach Slowenien auch auswärts gegen Luxemburg souverän gewinnen. Doch wie kam der Sieg zustande und welche Erkenntnisse brachten die beiden Testspiele?
Gut funktioniert hat das Spiel bei gegnerischem Ballbesitz. Österreich verteidigte im 4-4-2, variierte dabei ein wenig. Mal wurde sehr druckvoll und hoch gepresst, mal stand man etwas tiefer und gewährte Luxemburg etwas Ballbesitz, was auch zu Fehlern des Gegners führen sollte. Gefahr konnte Luxemburg nur einmal erzeugen, als in der Anfangsphase ein Querpass im Strafraum nur knapp vom Stürmer verpasst wurde.
In der zweiten Spielhälfte änderte sich die Rolle von Marko Arnautovic, der im Ballbesitz nun klar als Zehner agierte, sich dabei äußerst umtriebig zeigte und überall am Platz zu sehen war. Durch die vielen Wechsel ging der Spielfluss mit der Zeit etwas verloren, Österreich blieb aber stets am Drücker und wollte weitere Tore erzielen. Bei den eingewechselten Spielern war Xaver Schlager wohl der stärkste.
Fazit: Typisch Franco Foda
Österreich hatte mit Slowenien und Luxemburg zwei eher einfache Testspielgegner. Eine dankbare Aufgabe für Franco Foda, der dadurch gleich die ersten drei Spiele als Teamchef gewinnen konnte. In der Pressekonferenz sagte Foda, dass er viel Positives gesehen hatte und durchaus zufrieden sei. Zwei Schwächephasen habe er gesehen: die ersten zehn Minuten gegen Slowenien, als sich die Mannschaft zu unsicher im Ballbesitzspiel zeigte und die bereits oben erwähnte Phase in der ersten Halbzeit gegen Luxemburg.
In den beiden Spielen hat sich Österreich insgesamt sehr solide präsentiert. Die Defensive funktionierte sehr gut, es wurden kaum Chancen zugelassen und gut auf die Offensive umgeschaltet, was gegen Luxemburg zu zwei Treffern führte. Somit spielt Österreich bereits wie eine typische Mannschaft von Franco Foda. In Ballbesitz gibt es interessante Ansätze, aber auch noch viel Verbesserungspotential was das Kombinationsspiel betrifft.
Zudem hat sich Österreich bereits sehr variabel gezeigt. Es wurden zwei unterschiedliche Formationen gespielt, ein 5-4-1 und ein 4-2-3-1. Im 5-4-1 wurde ein gutes Offensivpressing gespielt, in der zweiten Spielhälfte jedoch auch erfolgreich tief verteidigt. Gegen Luxemburg wurde im 4-4-2 gepresst, Großteils weit vorne, aber in manchen Phasen auch etwas zurückgezogener.
Vor allem das 5-4-1 passte gut zu den Spielern und scheint eine sehr gute Grundlage zu sein, auf der Foda nun weiter aufbauen und das Spiel verfeinern kann. Mit Hinteregger, Alaba und Arnautovic gibt es eine extrem spielstarke linke Seite, welche Österreich noch viel Freude bereiten könnte. Im 3-4-3 kommen die Stärken vieler Spieler gut zu Geltung und so hat Franco Foda im Verbund mit einer zweiten Formation, einer soliden Defensive und gutem Umschaltspiel bereits eine gute Basis gelegt.