Foto: © GEPA Taktik / 2018 / Q1

Chaos und wenig Punch: Rapids Auftritt in Altach [Spielanalyse] (2)

Der SCR Altach machte den Grün-Weißen ein schweres Spiel und ließ ihnen nur wenige Durchbruchsmöglichkeiten. Nach vorne ging für die Hausherren recht wenig.. Rapids Spiel wiederum war von zu viel Zufall geprägt.

In Umschaltsituationen wirkten die Chancen der Rapidler auf einen Torerfolg am aussichtsreichsten. Dies war aber auch der Altacher Strategie geschuldet, die den Fokus des Spiels bewusst auf chaotische Situationen lenken wollte. Die Grün-Weißen sollten möglichst nicht ins Positionsspiel kommen. Die klaren Mannorientierungen sollten hierbei helfen sofort Druck auf den Passempfänger zu erzeugen und Direktheit bei Rapid zu fördern. Dieses chaotische Element hatte natürlich für die Altacher selbst die Folge, dass sie eine große Laufleistung vollbringen mussten. Viel Kampf um zweite Bälle, Läufe nach vorne zu hohen Pässen sowie weiter Wege im Rückwärtspressing, wenn sich Rapid mal befreien und einen Schnellangriff starten konnte, warem doe Folge.

 

Petsos ist hier zwischen beide Innenverteidiger, im Dreieraufbau tat man sich gegen Altach etwas leichter. Ersichtlich sind auch die klaren Mannorientierungen im Mittelfeld.

Mit Fortlauf der ersten Halbzeit stabilisierten sich die Rapidler mehr und konnten längere Ballbesitzphasen verbuchen. Dies schaffte man durch gezieltes Ausnutzen der Mannorientierungen, indem man die Formation der Altacher weit streckte und dann in die entstandenen Schnittstellen zu spielen. Auch gechippte Bälle in die Freiräume waren ein wirksameres Mittel. Diese Bälle kamen recht genau von Strebinger, sodass seine Mitspieler diese öfter kontrollieren konnten. Trotz der Stabilisierung taten sich die Rapidler dennoch schwer, klare Chancen herauszuspielen.

 

Eine lauwarme zweite Halbzeit

In der zweiten Hälfte hatte Rapid dann schon die eigene Souveränität und Stabilität im Ballbesitzspiel etabliert, weshalb die Umschaltsituationen sich reduzierten. Durch längere Ballbesitzphasen in guten Strukturen konnten die Rapidler auch besseren Zugriff im Gegenpressing erzeugen, weshalb sich Altach schwer tat effektiv Konter zu spielen und die eigene Defensive zu entlasten. Einzig Momente des höheren Pressings halfen dabei. Der Direktheitsfokus sorgte jedoch natürlich dafür, dass Angriffe schnell fertig gespielt wurden. So würde man zwangsläufig in Defensivmomente kommen, es konnte nur kurzzeitige Entlastung entstehen. Bei längerer Ballzirkulation wäre natürlich mehr Entlastungszeit möglich gewesen. Hierbei würde man dann natürlich den Umschaltmoment aufgeben und Rapid sich defensiv organisieren lassen. Altach hatte zwar schon Spiele mit guter, geduldiger Zirkulation (in der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv zum Beispiel), hatte jedoch wohl bessere Chancen aus schnelleren Aktionen gegen Rapid zu Toren zu kommen.

 

Rapid hat hier schnell Zugriff im Gegenpressing. Die Ballbesitzstruktur ist die Verteidigungsstruktur.

Die Grün-Weißen hatten die zweite Hälfte zum Großteil unter Kontrolle und ließen selbst nichts zu. Zählbares konnten die Hütteldorfer jedoch auch nicht kreieren, weshalb es beim 0:0 blieb und die Rapidler mit einem mageren Punkt zurück nach Wien fuhren.

 

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