"Mainz gegen Frankfurt ist so ähnlich wie Ried gegen Mattersburg nur mit dem Unterschied, dass in Mainz 30.000 Fans mehr im Stadion sind."
90minuten.at: Inwiefern plant der Klub langfristig mit Ihnen, sie scheinen gute Voraussetzungen mitzubringen: Eine violette Legende, die sich wirtschaftlich weiterbildet und über den Horizont blickt …
Ich bin aktuell mit Vorstand Markus Kraetschmer in guten Gesprächen. Wenn Themen aufpoppen habe ich mehr als ein offenes Ohr dafür. Ich bin schon auch jemand, der für eine gewisse Objektivität im Sport gestanden ist: Wenn wir ein Derby verloren haben, bin ich dazu gestanden. Ich äußere mich auch gerne zu Themen wie Red Bull. Aber natürlich bin ich mit der Austria eng verbunden.
90minuten.at: Wie sehen Sie generell das Standing des österreichischen Fußballs? Es gibt die Ligenreform, der österreichische Fußball kämpft mit Imageproblemen. Es gibt Stimmen, die meinen: Der österreichische Fußball kommt schlechter weg, als er eigentlich ist. Wo sehen Sie den österreichischen Fußball?
Das hat auch Julian Baumgartlinger sofort bestätigt. Er hat mich nach den ersten Spielen angerufen und gemeint: Mainz gegen Frankfurt ist so ähnlich wie Ried gegen Mattersburg nur mit dem Unterschied, dass in Mainz 30.000 Fans mehr im Stadion sind. Das Produkt Fußball wird in den Medien einfach super verkauft. Da sind wir beim Punkt. Wir verkaufen uns zu schlecht, da muss man auch die Medien ins Boot holen. Kritisch sein ist wichtig, aber wir müssen den Fußball besser verkaufen. Vielleicht kommen wir einmal dorthin, was auch der ehemalige Bundesliga-Vorstand Georg Pangl einmal als Ziel hatte: Eine smarte Liga. Das könnten wir werden. Da müssen wir uns aber nach der Decke strecken. Da muss man auch kreativer sein als andere, dann kann man auch aufholen, selbst wenn man weniger Geld zur Verfügung hat, und das Produkt Fußball toll verkaufen. Man kämpft aber auch mit der Fußballüberschwemmung, man kann von der Couch aus Fußball bis zum Umfallen konsumieren. Der Overflow ist sicher eines der Hauptprobleme im Moment.
Danke für das Gespräch!