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Bundesliga: Pleite-Paragraf steht auf der Abschussliste

Die Mehrheit der aktuellen Bundesliga-Klubs würde bei einem dauerhaften Abbruch der Liga in Insolvenz schlittern. Der strenge Pleite-Paragraf soll deswegen am Donnerstag im Rahmen der Hauptversammlung aufgehoben werden.

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Am Donnerstag treffen die 28 Klubs der Bundesliga und der Zweiten Liga zur virtuellen Hauptversammlung zusammen, um über die Zukunft der beiden Liga zu sprechen. Inhaltlich wird es vor allem darum gehen, unter welchen Umständen die aktuelle Saison gerettet werden kann. Und es wird auch schon einen Ausblick auf die kommende Saison geben. Es ist davon auszugehen, dass sich die aktuellen Rahmenbedingungen bis zum Herbst nicht gravierend ändern werden.

Eine Fortsetzung der Saison ist bekanntlich derzeit mehr als fraglich, nachdem das Gesundheitsministerium das Konzept der Bundesliga zwar generell für gut befunden habe, jedoch im Fall einer Infektion eines  Spielers die gesamte Mannschaft (und möglicherweise auch die gegnerische Mannschaft) für 14 Tage in Quarantäne stecken möchte. Die Klub-Manager sind sich einig, dass dies eine Wiederaufnahme der Saison zum russischen Roulette verkommen lassen würde.

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Wie der Kurier nun berichtet, soll daher der Pleite-Paragraf aus den Bundesliga-Bestimmungen geändert werden. Dieser sieht vor, dass bei einer Insolvenz der Klub mit einem Lizenzentzug bestraft wird und der Zwangsabstieg durchgeführt werden muss. Der entsprechende Paragraf soll insofern geändert werden, dass Klubs, die von einer Insolvenz betroffen sind, dennoch in der Liga weiterspielen dürfen.

"Für uns wäre ein Saisonabbruch das bessere Szenario." - WSG Tirol Finanzvorstand Hubert Vogelsberger

„Die nötige Mehrheit dafür scheint gesichert, weil die meisten Vereine bis spätestens Winter ohne frisches Geld in Insolvenzgefahr geraten würden“, heißt es dazu im Kurier. Offen ist, welche Strafe dennoch eine Insolvenz mit sich bringen würde, zum Beispiel Minuspunkte für die kommende Saison. In Deutschland wird man aktuell mit neun Minuspunkten bestraft.

 

In Wattens will man den Ball ruhen lassen

Indes berichtet der Kurier zudem, dass WSG Tirol sich offen für einen Saisonabbruch ausspricht. "Für uns wäre es das bessere Szenario", sagt der Tiroler Finanzvorstand Hubert Vogelsberger. In Wattens habe man sowieso mit niedrigen Zuschauererlösen geplant, deshalb fällt das aktuelle Minus nicht so tragisch aus. Zusatz: "Aber nur, wenn wir mit 30. Juni aufhören. Sollte die Saison bis Ende Juli verlängert werden, wäre das eine Horrorvorstellung. Das würde viele Vereine hart treffen."

In Insolvenzgefahr sehen sich die Tiroler nicht, dafür sorgt die finanziell potente Präsidentin Diana Langes-Swarowski.

Pleite-Paragraf soll geändert werden

Ein Abbruch der Saison und damit verbunden auch eine ziemlich negative Perspektive für die Saison 2020/21 würde viele Klubs vor existenzielle Probleme stellen. Austria-Vorstand Markus Kraetschmer hat es vor einigen Tagen klar ausgesprochen, dass die Austria dann im Sommer zahlungsunfähig sei. Ein Stresstest der Liga hat ergeben, dass bis zum Herbst insgesamt 9 von 12 Vereinen dieses Problem haben werden, sofern keine Einnahmen generiert werden können.

 

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