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Sturm schafft Möglichkeiten [Momentum am Montag]

Der SK Sturm wirft im Viertelfinale Seriensieger Red Bull Salzburg aus dem Bewerb. Damit geht endlich wieder ein Titel nicht nach Salzburg.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sander + +

 

Der Moment, als Nicolas Capaldo den entscheidenden Elfmeter verschoss, ist unser Momentum am Montag.

Seit Jahren dominiert Red Bull Salzburg den nationalen Wettbewerb, in der Admiral Bundesliga, wie auch im ÖFB-Cup. 2013/14 holten die Bullen das Double, seitdem gingen neun Meistertitel nach Salzburg sowie acht Cup-Siege. Nur 2018 konnte der SK Sturm diese durchaus beeindruckende Dominanz brechen. Und auch 2022/23, wenn die Bullen vielleicht den zehnten Ligatitel in Folge holen können, sind es wieder die Blackies, die dem Seriensieger Probleme machen. Natürlich, im Cup geht es um 90 Minuten plus Draufgabe und Elfmeterschießen, in der Liga muss man in 32 Runden besser sein als die Konkurrenz. Keine leichte Aufgabe. Und bevor Lobeshymnen kommen: Die Salzburger spielten ihrerseits eine schwache erste Halbzeit schlecht, der viel gescholtene VAR verhinderte dank Eingriff kurz vor der Pause den Ausgleich und am Ende brauchte es eben eine sehr gute Grazer Leistung, um im Elfern erfolgreich sein. Das nimmt ihnen aber keiner weg.

 

Wenn's einer kann...

Sturm Graz hat aus verschiedenen Gründen im letzten Jahrzehnt die richtigen Schlüsse gezogen, im Gegensatz zur Konkurrenz, die sich gerne als RBS-Herausforderer sieht. Es ist definitiv kein Zufall, dass die Grazer vor allem den Klubs aus Wien etwas voraus sind. Gerade seit das Duo Ilzer/Schicker übernommen hat. Davor, das wissen vor allem die Fans der Blackies, gab es einige Fehlgriffe, auf vielen Ebenen. Die Doppelspitze macht viel richtig, andere Themen in ihrem Einflussbereich – Stichwort Nachwuchs – sind schwerer in wenigen Jahren zu beackern als einen Kader in zwei, drei Transferfenstern zu optimieren. Für den Moment passt alles.

 

Die Titelchancen

Wer auch immer das Finale gewinnt, darf sich mehr als nur freuen. Die Grazer über den ersten nationalen Titel seit 2018. Für die SV Ried wäre es der dritte Triumph nach 1998 und 2011. Und der SK Rapid wartet, hinlänglich bekannt, seit 2008 auf irgendeinen Titel, im Cup seit 1995. Der LASK würde den ersten Titel seit 1965 einfahren. Neben dem emotional wichtigen nationalen Titel ist der heimische Cupsieger im Playoff zur Europa League, wer dort verliert, darf in der Conference League antreten. Das bringt wichtiges Geld, zudem können sich die Spieler im Europacup auch besser in Szene setzen, es können höhere Ablösesummen lukriert werden.

Nachdem die Salzburger mittlerweile nicht nur wegen Transfers, sondern auch dank regelmäßiger CL-Startgelder immer mehr Geld haben, muss man sich um das nationale Zugpferd schon nicht sorgen, sollte nichts schiefgehen, wird auch in den kommenden Monaten und Jahren jeder Titel nur über sie gehen. Dass hin und wieder wer anderer gewinnt, gehört zum Fußball – und wird dem Kick in Österreich nicht schaden.

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