Christian Ebenbauer: ‚Das Brot der Klubs wird immer der nationale Bewerb sein‘

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer spricht im Interview mit 90minuten.at über die Liga-Reform, welche Ziele damit verbunden sind und wie man als kleines Land auf die große Champions League Reform reagieren muss. Das Gespräch führte Michael Fiala.

 

90minuten.at: Über mehrere Monate wurde dieser Prozess von der Agentur Hypercube begleitet. Am Ende kam – vorsichtig formuliert – die konservative Variante der vielen vorgestellten Modelle zum Zug. Warum war dennoch dieser Prozess so wichtig?
Christian Ebenbauer: Das klassische Modell wäre ein einfaches KO-Duell zwischen dem Sieger des unteren PlayOffs mit dem Viertplatzierten (oder Fünftplatzierten) gewesen. Das jetzige Modell hat sich hier schon um einiges weiterentwickelt. Im Frühjahr gab es Diskussionen, ob ein Anreiz für das untere PlayOff überhaupt notwendig ist. Reicht nicht ein finanzieller Anreiz für die Qualifikationsgruppe? Hier hat sich die Diskussion aus meiner Sicht sehr erfreulich entwickelt, dass allen klar war, dass es auch einen sportlichen Anreiz braucht.

 

Es gab auch sehr außergewöhnliche Vorschläge wie zum Beispiel ein Meisterplay-Off, in dem der erste und der zweite in einer Art „Best of Three“ den Titel ausspielen. Warum kam es schlussendlich nicht dazu?
Ein Meisterplayoff ist diskutiert worden, es hat auch Stimmen dafür gegeben. Am Ende des Tages hat man sich dagegen entschieden, weil man nicht noch mehr verändern wollte. Zudem haben die Analysen ergeben, dass eine 50%-Regelung der Punkte und ein MeisterplayOff zu viel gewesen wäre. Zudem ist Fußball ein Traditionssport in Europa und an sich gibt es die Grundmeinung, dass jener Klub, der nach 32 Runden die meisten Punkte hat, auch Meister sein sollte. Zudem hätten wir dann auch das Thema, dass diese beiden Klubs im Meisterplayoff dann insgesamt sieben Mal pro Saison gegeneinander spielen.

 

Zuletzt kam auch der Vorschlag nach dem Grunddurchgang auf eine 8er- und eine 4er-Gruppe zu teilen. Was hat gegen diese Variante gesprochen?

Das wurde genauso besprochen wie andere Varianten. Am Ende des Tages wurde es ausgeschlossen, da die Spielanzahl gegen die einzelnen Klubs bei sechs Begegnungen pro Jahr gelegen wäre. Und es gab jetzt schon viel Unmut, dass die Klubs alle vier Mal gegeneinander spielen. Zudem gab es große Befürchtungen, dass die Attraktivität des unteren PlayOffs bzw. hier einen Anreiz zu schaffen unmöglich sind.

 

Die Klubs waren zunächst nicht 100%ig überzeugt davon, die Punkte nach dem Grunddurchgang zu teilen. Warum hat sich die Stimmung hier in den letzten Tagen gedreht?
Man merkt einfach den Prozess, dass im Rahmen der Modelle dann viele Zusammenhänge erkannt wurden. Den Klubs ist dann bewusst geworden, dass es sinnvoll ist, die Punkte nach dem Grunddurchgang zu teilen.

 

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