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Rapid trotz bekannter taktischer Probleme gegen Moskau siegreich

Auch wenn die Hütteldorfer die altbekannten taktischen Probleme noch nicht im Griff hatten, reichte es gegen Spartak Moskau zum Sieg.

Eine Analyse von Simon Goigitzer

 

Im gewohnten 4-2-3-1 trat Rapid daheim an, um die russischen Hauptstädter Spartak Moskau zu besiegen. Die vom Italiener Massimo Carrera trainierten Moskauer formierten sich im 4-3-3, das vor allem im Pressing zu einem 4-1-4-1 wechselt. Das 4-1-4-1-Pressing wurde von den Achtern kontrolliert, die immer wieder bei Gelegenheit rausstachen, um Druck auf den Ballführenden auszuüben, während Mittelstürmer Zé Luis die Verlagerungsmöglichkeiten zustellte.

Rapid versuchte diesem Druck immer wieder mit einem Abkippen von Schwab zu entgehen und stellte eine Art 3-4-3 im Ballbesitz her. So kam man etwas simpler in den Zwischenlinienraum und konnte den einen oder anderen Angriff starten. Im letzten Drittel fehlte es Rapid jedoch meist an Ideen, die russische Abwehr zu überspielen. Vielversprechend war Potzmanns Diagonalität, jedoch wurden dessen Dribblings und Bewegungen zu selten eingebunden. Oftmals versuchten es die Grün-Weißen mit Distanzschüssen, welche jedoch nicht wirklich gefährlich waren. Auch die Moskauer fanden keine passenden Lösungen, um vors Rapid-Tor zu kommen und mussten öfters zum hohen Ball greifen. Hier versuchte man vor allem den Rücken Sonnleitners zu bespielen, dessen Gegenspieler Pedro Rocha immer wieder diagonal von links hinter die Kette einlief.

Die Passmaps von Rapid und Spartak

Fehlende Intensität und schwacher Flügel

Die zweite Hälfte begann perfekt: Nur wenige Minuten waren gespielt, als Mert Müldür das 1:0 für die Grün-Weißen erzielte: Nach einem Eckball stieg er am höchsten, sein Raum wurde in der Variante klug geöffnet und er hatte viel Platz um einzuköpfen.

Im eigenen Pressing zeigte sich Rapid im 4-4-2, behielt die bekannten Probleme aber auch bei. Fehlende Intensität und schwacher Zugriff am Flügel sind die zwei großen Punkte, die auch gegen Moskau deutlich wurden, weshalb die Gäste aus Russland öfters einfacher als nötig den Aufbau nach vorne gestalten konnten. Das Spiel wurde in Hälfte zwei etwas unkontrollierter, beide Mannschaften zeigten Probleme in der Restverteidigung, sowie einen starken Drang zu Direktheit nach vorne.

Murg beläuft mit gutem Timing das Loch in Spartaks Verteidigung, Schwab spielt den perfekten Pass.

Das 2:0, erzielt von Murg, zeigte genau diese Probleme bei Spartak. Eine unkompakte letzte Linie erlaubte es, Murg durchzustarten, er entschied das 1v1 mit dem Tormann für sich. Die letzten zehn Minuten stellte Rapid-Trainer Goran Djuricin auf 5-4-1 um, er wollte wohl das Ergebnis verwalten. Gepaart mit der tieferen Ausrichtung kam auch eine Passivität im eigenen letzten Drittel hinzu, weshalb Spartak auch vermehrt Möglichkeiten hatte Chancen zu kreieren. Trotz einiger guter Ansätze schafften es die Gäste aus Russland nicht, den Anschlusstreffer zu erzielen.

 

Die Stimmen zum Spiel

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