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Das 90minuten.at-Taktik-Round up, Runde 8

Interessante Aspekte zusammen gefasst – das ist das 90minuten.at-Taktik-Round-Up. Diesmal mit Sturm Graz gegen den SV Mattersburg und SKN St. Pölten gegen TSV Hartberg.

Von Simon Goigitzer

 

Der SV Mattersburg gastierte in der 8. Runde beim SK Sturm Graz. Nach zwei frühen Treffern auf beiden Seiten konnten sich die Burgenländer in der zweiten Halbzeit mit einem weiteren Führungstreffer zum 2:1 Erfolg schießen. St. Pölten konnte nach der Niederlage in der letzten Runde wieder in die Erfolgsspur kommen und gewann gegen den TSV Hartberg mit einem 3:0.

Mattersburg mit tiefem Abwehrblock und erfolgreichen Standardsituationen

Im Ballbesitz bauten die Grazer mit einer Dreierkette auf. Dabei besetzte Markus Lackner meistens allein den Sechserraum. Jedoch ließ sich auch Peter Zulj einige Male in den Sechserraum oder auch auf den Flügel fallen. Um Chancen herauszuspielen dribbelten die Innenverteidiger, oftmals Dario Maresic, in den freien Raum vor sich und das Mittelfeld der Mattersburger an. Somit zwangen sie einen Gegenspieler aus der Mittelfeldreihe heraus zu attackieren. So konnte dann meistens der vertikale Pass in den Halbraum oder in die Spitze gespielt werden. In der Defensive verteidigte die Mannschaft aus Graz in einem asymmetrischen 4-1-4-1.

Lukas Grozurek musste öfters in die Verteidigung, um eine Fünferkette zu bilden, da Daniel Kerschbaumer sehr oft auf dem Flügel hoch rückte. Phillip Huspek, der im Ballbesitz eher als Stürmer agierte, ließ sich in das rechte Mittelfeld fallen. Falls Mattersburg versuchte, den Spielaufbau flach zu gestalten, setzte man sie unter Druck und auch die Achter attackierten heraus. Im Ballbesitz der Gäste spielten sie in einem 4-3-3. Jedoch rückte auf einer Seite der Außenverteidiger sehr hoch und der Flügelspieler bewegte sich in den Halbraum. Im Ballbesitz der Grazer pressten die Mattersburger in einem 4-1-4-1. Martin Pusic attackierte meisten den mittleren Innverteidiger und leitete ihn auf eine Seite. Falls der Pass herausgespielt wurde, presste man sehr mannorientiert. Der Flügelspieler attackierte dann den äußeren Innenverteidiger und Lackner wurde von einen der beiden Achter zugestellt. In der zweiten Halbzeit stellte man auf ein 5-2-3/5-4-1 um. Durch das tiefe verteidigen versuchte Mattersburg vor allem in Umschaltmomenten in die Nähe des gegnerischen Sechzehner zu kommen.

Das Pressing der Mattersburger war gegen die Innenverteidiger sehr mannorientiert. Die zentralen Mittelfeldspieler und Außenspieler wurden beim Attackieren in den Deckungssschatten genommen.

St Pölten lässt wieder wenige Chancen zu

St. Pölten spielte im Aufbau in einem 3-4-1-2. Im Ballbesitz entschied man sich meistens früh für den hohen diagonalen Ball. Nicht nur um dann den zweiten Ball zu gewinnen und dann gleich im letzten Drittel zu einer Chance zu kommen, sondern war auch die Lösung, da das Pressing der Hartberger die zwei Sechser in ihren Deckungsschatten stellten. Allerdings konnte Luca Meisl mit einem vertikalen Pass spielen einige Male direkt in Spitze . Jedoch versuchten sie, wie in den Spielen zu vor, aus Kontern in das letzte Drittel zu kommen. Defensiv verhielten sich die Niederösterreicher in einem 5-2-3 das sich auch öfters in 5-2-1-2 bildete. Die Formationen bildeten sich durch die Bewegung von Taxiarchis Fountas der im Pressing einen von beiden Sechser zu stellte.

Entweder wurde der gegnerische Sechser manngedeckt oder er stellte ihn in den Deckungschatten und St. Pölten attackierte mit drei Spitzen. Um das Pressing der Gastgeber zu umgehen, bauten die Hartberger das Spiel im 4-3-3 über die Außenverteidiger auf. Die Außenspieler spielten dann meistens diagonal in die Spitze oder horizontal zu einem zentralen Mittelfeldspieler. In der Defensive agierten die Hartberger auch in einem 4-3-3. Durch die Dreierkette der Niederösterreicher konnte man die Innenverteidiger mannorientiert pressen und die Gastgeber zu hohen Bällen zwingen. Durch die rote Karte in der ersten Halbzeit stellten die Gäste auf ein 4-2-3 um. Dadurch verloren sie Zugriff in der Mitte, da St. Pölten in Überzahl war und auch so zu mehr Chancen kamen.

 

Auch noch in der Schlussphase und bei einer 2:0 Führung wird von St. Pölten sehr gut verteidigt. Der Ballführende hat kaum Anspielstationen und durch die Positionierung der Mittelfeldspieler können sie nicht nur die Gegenspieler zustellen, sondern sich auch gleich in einen Konter einbinden.

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