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Das 90minuten.at-Taktik-Round up, Runde 9

Interessante Aspekte zusammen kurz gefasst – das ist das 90minuten.at-Taktik-Round-Up. Dieses Mal mit Altachs Sieg bei der Admira und Rapids Heimniederlage gegen den SKN St. Pölten.

Von Simon Goigitzer

Altach gewinnt mit ein tiefen 5-5-0 das erste Bundesligaspiel

Die Gäste vom SCR Altach begannen sehr ungewöhnlich in einem 5-5-0. Sie attackierten erst in der eigenen Hälfte und überließen den Gastgeber mehr Ballbesitz. Sie wollten vor allem über das Umschaltspiel in die Offensive zu Chancen kommen. In den ersten Minuten kamen sie auch öfters durch einen Konter in das letzte Drittel und hatten einige Möglichkeiten. Die Admira tat sich anfangs gegen tiefen Abwehrblock schwer, fand dann aber auch einige Lösungen, um in die Nähe des gegnerischen Sechzehners zu kommen. Sie versuchten, mit vertikalen Zuspiel der Innenverteidiger zwischen die zwei Fünfer-Linien der Altacher zu kommen. Zum Beispiel rückte der Außenverteidiger hoch und dabei ließ sich der Flügelspieler in den Halbraum fallen, um dort eine Anspielmöglichkeit zu sein. Oder es ließ sich auch der Stürmer zwischen die Linien fallen, um von dort auf einen zentralen Mittelfeldspieler abzulegen. Werner Grabherr reagierte auf das Spiel der Hausherren und stellte auf 5-3-2 um. Dadurch hatten die Altacher mehr Präsenz im Mittelfeld. Die Gastgeber pressten, falls Altach versuchte das Spiel aufzubauen, sehr hoch an. Mit den eigenen drei Spitzen attackierte man die drei Innenverteidiger der Gäste mannorientiert an und versuchte sie auf eine Seite zu leiten. In der zweiten Hälfte stellte Grabherr wieder um. Man begann das Spiel mit 4-5-1 und reagiert auf die Schlussphase als Admira sehr viel drückte, um ein Gegentor zu erzielen mit einem 5-4-1. Alle Tore beim 4:2 Sieg aus Altacher Sicht waren aus einer Standardsituation. Es gab auf beiden Seiten Chancen aus dem Spiel heraus, jedoch waren beide Mannschaften beim Abschluss ungenau.

Durch den tiefen Abwehrblock der Altacher musste Admira viele diagonale Pässe spielen um so über die Flügeln zu Chancen zu kommen.

Die 5-5-0 Formation der Altacher

Rapid ohne Lösungen gegen St. Pölten im Ballbesitz

Der SKN St. Pölten startete in einem 5-4-1, dass aber im Pressing zu einem 5-2-3 wurde. Vor allem, wenn Stefan Schwab in die Abwehr abkippte. Dadurch konnte man in einigen Phasen vom Spiel mannorientiert pressen und Rapid vor Problemen stellen, da sie anfangs kaum aus der eigenen Hälfte herauskamen. Beim Abkippen von Schwab rückte Marvin Potzmann auf den Flügel und Andrei Ivan bewegte sich in den Halbraum oder Potzmann positionierte sich im Sechserraum. Falls Schwab nicht abkippte, baute Rapid in einem 4-3-3 auf. Die Wiener hatten kaum Lösungen gegen die Abwehr der Niederösterreicher. Falls sich jedoch dann ein Raum öffnete spielte man eher den hohen Ball auf die Seite oder nach vorne, obwohl es eine kurze und bessere Anspielmöglichkeit gegeben hätte. St. Pölten konnte die zentralen Mittelfeldspieler sehr gut zustellen. Vor allem Christoph Knasmüllner und einen aufgerückter Sechser konnte man in den Deckungsschatten stellen. Dennoch konnte Rapid einige Male in das letzte Drittel spielen, da man St. Pölten auf eine Seite lockte und dann durch schnelle Spielverlagerungen den freien Raum auf der anderen Seite nutzte. Hingegen konzentrierte sich St. Pölten eher wieder auf ihr Konterspiel - wie in den letzten Partien. Durch ihr schnelles Umschalten in die Offensive konnten sie auch eine gute Möglichkeit ca. in der 30. Minute herausspielen. Das 1:0 für St. Pölten entstand jedoch nicht durch einen Konter, sondern konnte von hinten herausgespielt werden. Durch vertikales Zuspiel bis in die Spitze konnte Rene Gartler ein Tor aus sehr spitzem Winkel erzielen. In der zweiten Halbzeit versuchte Rapid noch den Ausgleich zu erzielen, wurde aber durch die schlechte Restverteidigung, da zu wenige zur Absicherung hinten standen, durch einen Konter, der von Husein Balic abgeschlossen wurde, bestraft.

m Aufbau der Dreierkette spielte Luca Meisl einen vertikalen Pass in die Spitze und überbrückte damit die Mittelfeldreihe der Rapidler. Der Ball konnte dann auf den Flügel gespielt werden.

Das 1:0 von St. Pölten

Nachdem der Ball auf den Flügel gespielt wurde, spielte man diagonal in die Mitte, wo dann Gartler in die Tiefe geschickt wurde und aus spitzem Winkel zum 1:0 traf.

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