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Rückspielgeplänkel [Zuschauercheck Bundesliga, 12. Runde]

Jetzt wird’s kompliziert: Die erste Runde der Rückrunde des Grunddurchgangs brachte dieselben Paarungen wie die erste in den anderen Stadien. Die Liga hat Fans verloren.

+ + 90minuten.at Exklusiv – Ein Zuschauercheck von Georg Sander + +

 

Der Grunddurchgang geht in die Rückrunde, sprich: Dieselben Paarungen wie in Runde 1, nur in den anderen Stadien. Eine gute Gelegenheit zu überprüfen, welcher Klub auswärts bzw. daheim vor mehr Fans gekickt hat. Dabei gibt es einige interessante Beobachtungen zu machen, einige bemerkenswerte Zahlen sind mit dabei.

 

Wurscht wo, schlecht besucht - und ein Zeichen

Wie in Runde 1 trafen sich die Admira und die WSG Tirol zum Stelldichein. Zum Saisonauftakt kamen 1.300 Fans auf den Tivoli und – welch spannender Zufall – genauso viele kamen auch zum Rückspiel in die Südstadt. Ein wahres Kellerderby hinsichtlich der Zuschauerzahlen. Die Wattener kommen auf derzeit 1.742 Fans im Schnitt, die Südstädter liegen mit 1.969 knapp davor, mit einigem Abstand zu den Hartbergern, die auf einen Schnitt von über 3.000 Fans kommen. Was soll man sagen? Weder am Tivoli, noch in der Südstadt tut sich was hinsichtlich Fans.

Das kann man vom LASK nicht behaupten, man empfing den SCR Altach. In Vorarlberg kamen 4.800 Besuchern, nun weniger als die „klassischen“ 6.001. Die Athletiker sind in der sportlichen Krise und das sehen die Fans mittlerweile auch so. Zu einem Bundesligaheimspiel kamen zuletzt im März 2018 (!) gegen den SV Mattersburg weniger Besucher.

 

Hartberg nicht ausverkauft, WAC „verliert“ Match mit der Austria

Der TSV Hartberg begrüßte gegen die Hütteldorfer 4.469 Fans, bei einer Maximalauslastung von knapp über 5.000 können gar nicht so viele kommen wie in Wien, da waren es auch nur mäßige 12.200 im Rapid-Heimstadion. Die zwei Mannschaften haben sich in der Liga überhaupt erst 12 Mal getroffen, vier Mal ganz ohne Fans. Aber weniger als 5.000 Fans in der Profertil Arena, das kam nur im April 2019 vor. Sprich: Auch der TSV verliert anscheinend den einen oder anderen Menschen, der früher ins Stadion kam.

Mühsam zurück gewinnen unter erschwerten Bedingungen – eine Aufgabe für den Wolsberger AC. In Klagenfurt in der ersten Runde kamen über 13.000 Fans in das Wörthersee Stadion, nun immerhin 5.601. Das ist klarerweise deutlich weniger, aber die sportliche Performance in Kombination mit dem Derby gegen die Landeshauptstadt beschert den besten Bundesligabesuch in der Lavanttalarena seit dem 7. März 2020, als der SK Rapid zu Gast war. Vielleicht „bleibt“ ja der eine oder andere Fans erhalten, die Wölfe würden gegenwärtig ja ganz passabel spielen.

 

Austria in Ordnung, Salzburg ist Rapid auf den Fersen

Ähnliches kann man von der Wiener Austria behaupten. Nach vielen mauen Monaten ist man in der zwei Teams zählenden Wiener Bundesligatabelle – es scheint den Fans beider Lager dann wichtig zu sein, wenn man vorne ist – vor Rapid. Punkto Fans kann man noch nicht mithalten. Das 4:1 gegen die SV Ried sahen weniger Fans als das Heimspiel gegen die Admira, wo es allerdings einige Aktionen gab. Um das Stadion zu füllen, müssen die jungen Kicker ihre Form aber bestätigen. Zurück zum Match gegen Rapid: 7.809 kommen im Schnitt nach Favoriten, 13.900 nach Hütteldorf.

Und hier kommen wir zum letzten großen Punkt. Denn Serienmeister Red Bull Salzburg gewann nicht nur am Feld gegen Sturm Graz, mit 16.512 kamen auch mehr Fans zum Heimspiel als in Runde 1 nach Liebenau, da kamen „nur“ 13.066. Insgesamt beläuft sich der RBS-Heimschnitt auf 12.724 – man bewegt sich Richtung Rapid. Zum Vergleich: In der Vor-Corona-Saison 2018/19 hatten die Bullen einen Schnitt von 9.687, die Austria einen von 10.183 und Rapid 16.625...

 

Nach dem Cup ist vor...

Unter der Woche wird vermutlich vor eher leeren Tribünen Cup gespielt, dann stehen einige Partien an, die punkto Fans interessant werden. Etwa das Duell Sturm gegen WAC oder auch das Krisenduell Rapid gegen den LASK. Sonst wird sich hinischtlich Zuschauerschnitt wohl eher wenig tun. Die WSG Tirol empfängt die Wiener Austria, Ried trifft auf Salzburg, Altach auf Hartberg und Klagenfurt auf die Admira. Das werden dann wohl eher keine bemerkenswert hohen Zahlen werden....

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