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Minusrekorde in Tirol und Wien [Zuschauercheck Bundesliga, 13. Runde]

Gerade einmal 1.000 Fans werden vonseiten der WSG Tirol vom Duell gegen Austria Wien gemeldet. Auch der SK Rapid hat rekordverdächtig wenige Fans im Stadion.

+ + 90minuten.at Exklusiv - Ein Zuschauercheck von Georg Sander + +

 

Feiertage, Ferien, Corona - es gibt gegenwärtig viele Gründe, warum so manche Fans nicht in die Stadien gehen. Auch die Leistungen zuschauerstarker Teams sind da und dort nicht das berühmte Gelbe vom Ei, was hin und wieder einen Rückgang der Besucherzahlen erklären mag. Allerdings, und so ehrlich muss man sein, sind die Zahlen sowieso schon sehr mau und im Grunde hat kein Klub ein so kleines Einzugsgebiet, dass es teilweise extrem schlechte Zahlen rechtfertigt.

Die WSG Tirol stellt mit offiziell nur 1.000 Fans den Minusrekord der Saison auf. Bei Rapid waren gegen den LASK so wenige Fans wie seit mehr als 20 Jahren im Stadion. Insgesamt bleibt der Schnitt bei rund 6.200 Fans. Nach der ersten Runde mit über 8.000 Fans im Schnitt gab es nur eine weitere Runde, in der mehr als 7.000 Fans in die je sechs Bundesligastadien kamen.

 

Leerer Tivoli, im Westen wenig Fans

Der Tivoli war beim Spiel WSG Tirol gegen Austria Wien quasi leer. Lediglich 1.000 Besucher verloren sich am riesigen Tivoli. Das ist noch einmal 200 weniger als beim Spiel gegen den TSV Hartberg in Runde 11. Runde. Wie schon öfters geschrieben, das wird nichts mehr für die Wattener SG in der Landeshauptstadt. Da hätte man in den meisten Fällen schon im heimischen Gernot-Langes-Stadion bleiben können, wäre dieses nur Bundesliga-tauglich...

Weiter geht's nach Westen. Man möchte es ja kaum glauben, aber das Bundesliga-Duell zwischen dem SCR Altach und dem TSV Hartberg fand tatsächlich bereits zum 12. Mal statt. Inklusive zweiter Leistungsstufe und ÖFB-Cup schon zum 34. Mal. In Bezug auf die Bundesliga waren die 3.053 sogar ein guter Besuch. Von den sieben Spielen vor Ausbruch der Pandemie waren nur zwei besser besucht.

 

Klagenfurt und Ried: Erfreuliches im Mittelstand

Die letzten beiden Aufsteiger können Positives vermelden. Die 4.251 bei Austria Klagenfurt gegen die Admira (!) sind zunächst abgesehen von den Auswärtsduellen der Süstdädter in Linz und Wien die beste Kulisse, vor der die Panther auftraten. Und auch die Austria-Fans sind zahlreich erschienen: Die über 4.000 Besucher sind nach dem Kärnten-Derby gegen den WAC sowie dem Gastspiel von Rapid ein sehr guter Wert. Zum Vergleich: Gegen Hartberg (3.129), WSG Tirol (3.631), den LASK (2.666) kamen weniger.

Und die SV Ried begrüßte 6.010 Fans bem 2:2 gegen Salzburg. Das ergibt einen Schnitt von 4.892 in der laufenden Saison und im allgemeinen Zuschauerranking aktuell Rang sieben. Grundsätzlich sind das gute Zahlen für einen kleineren Verein in der Bundesliga, aber es ist noch unterhalb des allgemeinen Schnitts. Vielleicht können die Rieder die jüngsten guten Spiele auch im Winter in viele Fans ummünzen.

 

Fünfstellig in Graz, Rapid mit Schlechtwert

Packderby, so wollte man das Duell zwischen Sturm Graz und dem WAC gerne nennen. Für erstere ist das Spiel kein Bringer - gegen die Lavanttaler konnte daheim zuletzt im Dezember 2018 gewonnen werden. Aber die 10.000 Fans sind ein passabler Wert für die Blackies. Seit 2012 wird dieses Duell in der Bundesliga spielt, von den 19 Duellen in Graz waren lediglich drei besser besucht, das erste 2012 (12.241), im Oktober 2015 (10.89) sowie im September 2016 (12.700); und das ist auch schon wieder eine Zeit lang her.

Das bestbesuchte Spiel der Runde war einmal mehr das Rapid-Heimspiel. Zum Kellerduell - vor dem Spiel war es 10. gegen 12. - gegen den LASK kamen 11.900 Besucher, der Block West war wieder einmal aufgrund der für viele Menschen kaum verstehbaren 2G-Proteste spärlich besucht. Natürlich sind knapp 12.000 Fans für Österreich ein guter Wert. Ohne die in den letzten eineinhalb Jahren beschränkten Zuschauerzahlen muss man aber in der Historie bis zum 28. April 2001 (!!) zurück blättern, um ein Spiel zu finden, zu dem weniger Besucher kamen. Damals übrigens 4.289 - seit dem kamen nie auch nur annähernd so wenige Fans zum Rapid-Heimspiel gegen die Athletiker. 

 

Es wird nicht mehr werden

Ein Blick auf die Heimstätten der nächsten Runde verrät, dass der Zuschauerschnitt wohl auch mit Spieltag 14 nicht ins Unmessbare steigen wird. Am Samstag empfängt Hartberg die Klagenfurter Austria, zeitgleich kommt es in der Südstadt zum Duell Admira gegen Ried. In Wien-Favoriten empfängt die Austria den Serienmeister. Und auch am Sonntag schaut es mit hohen Zahlen schlecht aus. Der LASK spielt gegen die WSG Tirol, Altach gegen Sturm und Rapid tritt in Wolfsberg an.

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